Es gibt sie, zweifellos. Diese Doof-Tage, die mit nichts zu überbieten sind!
Ich sitze am Rechner und trinke meinen Kaffee aus. Soweit ist alles in Ordnung. Das passiert, wenn man keinen 10-Liter-Eimer vor sich stehen hat. Der allerdings im Handling sowieso etwas unpraktisch wäre. Also stehe ich kurz danach auf, um mir einen frischen Kaffee zu holen. Als ich im Flur stehe, was das Zurücklegen einer ungefähren Strecke von drei Metern erfordert, habe ich vergessen, was ich wollte und gehe zur Probe erstmal ins Bad. Dort angekommen fällt mir wieder ein, dass ich mir einen Kaffee holen wollte. Die leere Tasse stand allerdings noch auf dem Schreibtisch. Also zurück mit dem nebenbei gepflegten Gedanken, mir einen Pulli überzuziehen, da mir aufgrund des diesjährig wohl ausfallenden Frühlings etwas frisch um die Arme ist.
Im Wohnzimmer angekommen schlage ich in Gedenken an den im Schlafzimmer befindlichen Pullover eine Kurve und widme mich zunächst der Aufwärmung meiner fröstelnden Knochen. Anschließend schüttel ich das Bettzeug auf, um im Anschluss daran in die Küche zu gehen, mit dem sicheren Wissen, dass ich dort irgendwas wollte. Nur was war mir entfallen. Also gehe ich zurück an den Schreibtisch und starre auf die leere Kaffeetasse. Mal wieder froh, dass ich alleine lebe und niemand sehen kann, was ich hier mache. Ich schnappe mir die leere Kaffeetasse und gehe mit dem siegssicheren Wissen, jetzt nicht vergessen zu können, warum ich überhaupt aufgestanden bin, los. In die Küche. Ja: Spontan und auf direktem Weg! Dort angekommen schütte ich mir Kaffee in die Tasse.
Da ich inzwischen tatsächlich mal ins Bad muss, lasse ich die Tasse stehen und suche zunächst die Toilette auf. Während des anschließenden Händewaschens überlege ich, dass meine Haare dringend gekürzt werden müssen und hole die Schere, um sie auf die Ablage über dem Waschbecken zu legen, damit ich nach dem nächsten Haarewaschen das Vertikutieren meines Kopfes nicht vergesse […!]. Danach setze ich mich wieder vor den Rechner und ahne bereits beim Hinsetzen, dass ich irgendwas vergessen habe. Kaffee! Also gehe ich erneut in die Küche und greife mir, inzwischen zumindest relativ entnervt, den Kaffeebecher, um zurück an den Rechner zu gehen.
Nun trinke ich meinen Kaffee normalerweise mit Milch und Süßstoff. Da ich des öfteren vergesse, Süßstoff in den Becher zu klicken, habe ich ein kleines Süßstoffdingens auf meinem Schreibtisch stehen. Diesmal hatte ich jedoch die Milch vergessen und ging erneut in die Küche. Ich kippte Milch in den Becher. Nein halt, ich wollte Milch in den Becher kippen. Aus der Milchpackung kamen allerdings nur noch ein paar wenige Tropfen. Also musste ich erst eine neue Packung öffnen. Ich nahm aus dem Schrank einen frischen Liter Milch und stellte ihn – ungeöffnet – in den Kühlschrank. Drehte mich zurück zur Tasse und war froh, dass ich alleine … siehe oben. Also Kühlschrank wieder auf, Milch raus, Milch öffnen, Milch in den Becher kippen, Milch zurück in den Kühlschrank.
Jetzt war ich sicher, dass nichts mehr schief gehen könnte: Ich hatte den Kaffeebecher, mit Süßstoff und Milch drin, in der Hand und war auf dem Rückweg zu meinem Rechner. Wenn es nicht in dem Moment an der Wohnungstür geklingelt hätte, wären meine Chancen, mit einem Kaffee, so wie ich ihn mag, an meinem Schreibtisch anzukommen, echt gut gewesen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Jetzt sitze ich an meinem Schreibtisch. Mit Kaffee, der inzwischen noch maximal lauwarm ist und …
… habe inzwischen Hunger bekommen.
Ich gehe dann mal los. Bitte drückt mir die Daumen!
© skriptum
viel glück !
sehr amüsant zu lesen… *grins*
eventuell das alter ?
vorschlag zur lösung: lapptop/ MACBook = in der küche sitzen, den kühlschrank & ofen/ kaffee- maschiene in griffreichweite das notbook auf dem tisch. zucker/ süßstoff in einer auf dem tisch plaziert. alternativ zur frischmilch kann man(n) oder auch frau ja lösliche milch nehmen.
ähh,…was mir dabei noch einfällt. wenn ich am wochende auch frühstück mache ist es auch immer ein wunder das alles zum richtigen zetpunkt fertig ist. ich habe keine feste reihenfolge.
deshalb muste ich auch ein wenig schmunzeln über deine „doofen tage“.
Warte ab, bis ich Sau-doof-Tage einstelle! ;o)
Wenn ich nicht nur für mich, sondern für mehrere das Frühstück vorbereite, vergesse ich grundsätzlich das Logischste: Messer … Brot … whatever.
Als ich das erste Mal nach Florida flog, vergaß ich meinen Bikini. Als ich das erste Mal ins Krankenhaus musste, vergaß ich Schlafzeug. Etc. etc. etc.
Oh sieh, das Gute (Logische) liegt so nah … und manchmal doch so fern *g
logische dinge ?
was´n datt ?????
für kreative gibt es keine logik !
( warum blos habe ich sie dann ?? )
schlafanzug vergessen beim krankenhausaufenthalt ? na und ?
würde mir auch passieren. zum einen habe ich gar keinen schlafanzug und zum anderen lege ich keine wert auf einen deratigen aufenthalt. ( man geht gesund rein, oder mit einem kleinen „aua“ und läuft gefahr als wrack den ort der vermeintlichen heilung zu verlassen.
außerdem gibt es dort kein WLAN, was noch viel schlimmer ist.
und ?
wann kommen die „sau- doofen tage“ ?
*grins-fett*, herrliche Schilderung Skriptum, und leider erkenne ich die Grundzüge bei mir wieder. Wenn ich viel zu tun habe, vergesse ich nicht die kleinste Kleinigkeit, wenn ich aber mal Zeit habe, öl ich so rum, dass ich nix gebacken krieg. Und wenn ich was tun wollte, aber vergessen hab, was das war, muss ich immer an den Ausgangspunkt zurück…und dann gehts von vorne los, wie bei dir…au wei, hab schon bammel vor der selbsterkenntnis bei deinen sau-doofen tage:-) lgr andrea
Doch, lieber gokui, auch für Kreative gibt es Logik. Nur eben eine ganz eigene! ;o) Und wenn ich vor 15 Monaten zwei Stunden später in Richtung Krankenhaus gefahren wäre, hätte man mich nicht auf der Intensivstation einquartiert, sondern in die Pathologie geschoben. Insofern finde ich schon, dass Krankenhäuser mitunter durchaus ihre (sinnvolle) Berechtigung haben. *öhm
WLAN brauchte ich übrigens zu der Zeit nicht. Mich hatte nicht einmal interessiert, dass es Internet überhaupt gibt. Soll vorkommen ;-)
Und die „Sau-Doof-Tage!“ kommen … gleich!
Liebe andrea2007, ich wünsche Dir mit aller Kraft, dass Du aus den Sau-Doof-Tage!“n keinerlei Erkenntnis ziehen kannst. Aber sowas von! *g
liebe scriptum, danke für die guten wünsche:-) die einzige wichtige erkenntnis ist, dass ich nicht allein auf der welt bin, grins…lgr andrea
Stümmt! Es gibt im Zweifel immer Menschen, die genau DAS ebenso gut kennen! ;o)