Im Moment steckt der Teufel mal wieder hoffnungslos im Detail:
Bevor ich nach Dresden fuhr, rammte ich mir meinem linken „Ringzeh“, also den der neben dem kleinen Zeh ist, am Metall-Rahmen meiner Balkontür so an, dass ich in keinen Schuh mehr rein kam. In die Semperoper mit Turnschuhen zu gehen, erschien mir jedoch reichlich bedürftig, so dass ich mit Kühlen und Salben die Schwellung zumindest soweit zurück bekam, dass ich in weiche Pumps einsteigen konnte.
In Dresden war ohne Ende Rumlaufen angesagt. Was in einer solch schönen Stadt auch nicht allzu schwer ist. Sofern man rumlaufen KANN. Abends (oder eher nachts) im Hotel angekommen, wollte ich mich nur noch schnell duschen und dann ins Bett fallen. Als ich gerade mit Schmackes ums Bett rumturnen wollte, rammte ich mir den rechten „Ringzeh“ an einem dort blöd rumstehenden Stuhlbein. Turnschuhe hatte ich nicht mitgenomen. Salbe ebenso wenig. So dass nur Kühlen und Hoffen blieb.
Beide Zehen sind inzwischen wieder fit, so dass ich entsprechend schnell unterwegs bin.
Als ich am Dienstagabend völlig schmerzfrei zu Bett ging, war die Welt in Ordnung. Mittwoch beim Aufstehen nicht; ich hatte mir wohl im Schlaf das linke Knie verdreht und konnte kaum auftreten. Wenn man beim Schlafen schon Fehler macht …
Bewegung ist meist die beste Medizin, also zog ich mich an und ging los zum Einkaufen. Bereits auf dem Rückweg hatte ich zwar noch ein etwas bedrücktes Gefühl im Knie aber als Schmerzen hätte ich es zu dem Zeitpunkt bereits nicht mehr bezeichnet.
Solange ich unterwegs war, hielt das Knie ruhig. Zuhause angekommen verstaute ich meine Eroberungen, zog mir etwas Bequemeres an und setzte mich an den Schreibtisch. Es dauerte keine fünf Minuten und ich hatte das Gefühl, die Schmerzen in meinem, eigentlich nun zur Ruhe gekommenen, Knie sprengen mir die Schädeldecke weg. Also wieder KSH. … Kühlen, salben, hochlegen.
Am Donnerstagmorgen war wieder alles okay. Daily business as usual. Abends rollte ich mich mit meinem Stuhl wohlgelaunt an einen Berg von Arbeit. Beim Annähern an den Schreibtisch knallte ich dermaßen mit dem rechten Knie an die Tischkante, dass mir vor Schmerzen fast die Tränen in die Augen schossen. Nach einigen Minuten Luftschnappen und hoffen, dass ich es zumindest bis ins Bad schaffen würde, salbte ich nun das rechte Knie und machte einen dicken Stützverband drum, da die Beuge permanent versuchte, nach hinten statt nach vorn wegzuknicken.
Nein, nach dem heutigen Aufstehen war das Knie noch nicht wieder genesen. Es ist oberhalb der Kniescheibe geschwollen, als wenn … was weiß ich, was da los ist. Jedenfalls tut es nach wie vor höllisch weh und ich kann kaum einen Schritt vor den anderen setzen, ohne wie eine uralte Frau zu stöhnen und zu keuchen. Den wievielten Salbenverband ich nun angelegt habe, weiß ich gar nicht. Es wird zwar besser aber wirklich gebessert hat es sich wohl noch längst nicht.
Zum Arzt gehen? Wie soll ich denn bitte zum Arzt GEHEN? Und ihn herkommen zu lassen ist mir zu blöd. Außerdem brächt er garantiert irgend etwas mit, was er in mich rein spritzen oder mir absaugen wollen würde. Ne, dann leide ich lieber still wimmernd vor mich hin und hoffe auf morgige Schmerzfreiheit.
Beide Füße und beide Knie habe ich nun in den letzten Tagen hinter einander weg geschrottet. Mit purer Angst verweigere ich meinen Gedanken das Ausmalen der nun potentiell folgenden Crash-Zone. Als nächstes müsste ich ja eigentlich hinfallen und mir den Steiß stauchen, oder? In meiner Wohnung dürfte das – zumindest relativ – ausgeschlossen sein. Doch morgen bin ich schon wieder unterwegs und wer weiß, ob wir bei diesem Wetter nicht plötzlich Minustemperaturen mit Eis auf den Straßen bekommen?
Aber wen zum Teufel interessiert schon ein solches Detail, wenn ich, sofern das jetzt nicht endlich aufhört, vermutlich in ein paar Tagen eingegipst auf irgendeiner Intensivstation liege und jede Hoffnung begraben habe? Wenn Ihr also in nächster Zeit nichts mehr von mir lest oder hört, denkt einfach liebevoll an mich, ja? Danke!
;o)
© skriptum
[08/2005]
oder verfasse eine Patientenverfügung in der steht, in welches Krankenhaus Du gebracht werden möchtest und wer darüber entscheiden soll, ob die Maschinen abgeschaltet werden. Wenn Du nicht mehr schreibst, kommen wir schon mal präservativ vorbeugend in diese Klinik.
Oh je, kann es sein, dass Du irgenwie das Pech gepachtet hast?
Aber ich wedre wie immer auch zukünftig liebevoll an Dich denken.
Sach Bescheid, wo ich die „Blöm***“ hinschicken soll, ja? *fg
Lieber NGB, die Aufenthaltsbestimmung ergibt sich nicht aus einer Patientenverfügung, sondern aus einer Betreuungsverfügung. Allerdings sollte man beide parallel ausfertigen. Da liegst Du immerhin nicht ganz falsch ;o)
Zu „präservativ vorbeugend“ muss ich mich erst sammeln. Es schreibt sich so schlecht, wenn der ganze Körper von Lachkrämpfen geschüttelt ist.
Nein, auch das hat nix in einer Patientenverfügung zu suchen! *g
Liebe arsfendi, die Geschichte stammt ja aus August 2005. Inzwischen habe ich den Grundschnitt meiner Wohnung genauer studiert und sowas passiert mich nicht mehr.
Hoffe ich.
Sehr!
;o)
Verehrte skriptum,
wieder etwas gelernt! könnte meine achtung noch steigen, täte sie es augenblicklich!
… ich wollte mich jetzt gerade künstlich aufregen, dass du nach dresden gefahren bist und hier in chemnitz keinen kurzaufenthalt gemacht hast, um mit mir einen kaffee zu trinken! gut, dass ich aufmerksam zu ende gelesen habe und mir so auffiel, dass es eine ältere geschichte von 2005 ist, die du eingestellt hast.
nur aus diesem grund sehe ich dir das ausnahmesweise nochmal nach!!!
achso? die zehe hast du dir ja auch beschädigt.
das tut mir wirklich leid.
aber sicher ist sie jetzt wieder in ordnung.
:-)))
–
umärmelung!
h.
:-)
Ja, liebe paradalis, ich bin hart im Nehmen! Und da ich Perfektionistin bin, was das vor mir Leugnen von Schmerzen jedweder Art angeht (was nicht immer wirklich gut ist, aber oftmals effektiv. Zumindest erstmal.), schreibe ich solche Geschichten meist eher zur Belustigung statt zur Bemitleidung. Letzteres kann ich sowieso nicht gut haben. Je oller die Situation desto doller sollten die Sprüche sein. Und wenn sie kein anderer macht, dann fahre ich selbst zu Hochformen auf. Es gibt einige Menschen, die dadurch das Singen gelernt haben … wenn Du weißt, was ich meine! *g
Aber den Kaffee holen wir nach, versprochen. Dresden ist zwar am Ende aber noch immer nicht aus der Welt … von hier aus gesehen ;o)
Liebster Herr NBG, durch solche kleinen Erklärungen schon? Wow! Das kann ja noch was werden, was?! ;-)
@skriptum: Die Kleinigkeiten werden oft unterschätzt.
Nicht von mir, lieber Herr NGB, nicht von mir!
Im Gegenteil: Mit einem Gänseblümchen erwärmt man mich wesentlich schneller, als mit einem Ferrari. Letzterer wäre mir eh viel zu hart. Dafür müsste ich mindestens 20 Kilo zunehmen, und zwar explizit am Hinterteil. Zumindest für längere Strecken. Und wer will das schon … ;o)
Sie hat es getan!
Sie hat das Wort ‚Bl*mch*n‘ benutzt!
Uäähhh!
Was Paradalis und Arsfendi wohl dazu sagen werden?!
Bl*mch*n war ja nur mal so ins Ungewisse getippt von mir. Das Wort „arsfendi“ ist garantiert nicht gesperrt. Für Bl*mch*n würden mir jedoch gleich mehrere Gründe einfallen.
Aber … Mensch und Technik … Mensch, das ist so’n Ding.
Na gut, nächstes Mal schreibe ich „Gänsepflanze in klein“. Besser? ;o)
Einverstanden