Nun wird die Klage darüber, dass die deutsche Sprache immer mehr, z. B. durch Abkürzungen und Anglizismen, verstümmelt wird, lauter und lauter. Schön ist das nicht immer aber wohl auch nicht mehr aufzuhalten.
Es mag sein, dass ich nicht ganz allein mit der Ansicht stehe, dass man manches mit englischen oder sonstigen, auswärtigen Worten, besser, treffender oder einfach schöner bis komprimierter ausdrücken kann, als mit deutschen Worten. Und viele Abkürzungen machen ansich durchaus Sinn, wenn sie denn dann korrekt oder zumindest sinnvoll verwendet werden.
Ein Armutszeugnis gegen die eigene Muttersprache? Mag sein. Muss aber nicht.
Ob man die Verfremdung der eigenen Sprache gut heißt oder eben nicht, muss letztendlich jeder selbst entscheiden. Auch in diesem Punkt wird wohl eher nie einen Konsens unter allen Beteiligten zu finden sein. Ich merke jedoch bereits bei diesem kurzen Text, dass ich arg aufpassen muss, um nur deutsche Worte und weder Anglizismen noch Abkürzungen zu verwenden. Obgleich ich mich Dank der in der Überschrift enthaltenen englischen Abkürzung schon selbst zum potentiellen Narren gemacht habe.
Auf was stehe ich denn nun? Und kann ich das nicht auch in deutscher Sprache ausdrücken?
Ja klar, könnte ich. Aber dann versteht mich ja keiner …
Um was es bei dem von mir aufgeführten Kürzel „SM“ geht, hat mit meinem Handy zu tun.
Huch?!
Ne, wirklich. Mit meinem Handy mache ich es. Und mit meinem Handy kriege ich es.
An einer Übersetzung ins Deutsche für die Bezeichnung Handy versuche ich mich nur ungern. Denn auch als Mobil-Telefon beinhaltet es bereits zwei Anglizismen. Es sei denn, dass jemand gesteigerten Wert auf die Umschreibung „Bewegliches und handgerechtes Funk-Fernsprech-Gerät (BuhFFG?)“ legt. Aber ich denke, ich darf das Wort „Handy“ einfach so stehen lassen, ja? Danke!
Wo war ich?
Ach ja: Bei SM mit meinem Handy.
Nun mag der Eine oder Andere versucht sein, an etwas wohl oftmals blind als „unanständig“ Verschrieenes zu denken.
Noch immer. Zu recht oder unrecht mag jeder für sich definieren.
Aber Irrtum! Unanständig kann es gar nicht sein, weil es bereits Grundschüler täglich mehrfach machen. Und das mit vollem Einverständnis ihrer Eltern. Sonst stünde ihnen das dafür benötigte Handwerkszeug gar nicht zur Verfügung.
Womit ich erneut bei einem Handy wäre.
Verwirrung perfekt?
Fein!
Was ich im Grunde moniere, ist die falsche Benutzung von Anglizismen; vorzugsweise durch die gedankenlose Verwendung, üblicher Abkürzungen. Und genau das ist es, was den Einfluss fremder Sprachen oder auch Abkürzungen allgemein meines Erachtens überhaupt erst schlimm werden lässt.
Innerhalb der eigenen, deutschen Sprache geht es ja schon los:
Da heißt es in Pressemeldungen oftmals, dass die „Krankenkasse AOK …“. Also Krankenkasse Allgemeine Ortskrankenkasse?! Doppelt hält besser? Oder hat sich die AOK deshalb zur „Gesundheitskasse“ umbenannt? Somit wäre es die Krankenkasse Allgemeine Ortskrankenkasse Gesundheitskasse. Kasse, Kasse, Kasse machen die Kassen reichlich aber muss man es deshalb in der Namensgebung SO übertreiben?
Oder nehmen wir den „Human Immunodeficiency Virus“, was übersetzt „menschliches Immunmangel Virus“ heißt. Abgekürzt würde man es dann als MIV bezeichnen. Da dieses, ursprünglich angeblich aus Osteuropa stammende Virus jedoch inzwischen weltweite Verbreitung fand, hat man sich auf die Englische Bezeichnung HIV geeinigt. Soweit macht das ja auch Sinn. Doch warum wird immer wieder die Formulierung „HIV-Virus“ (=Human Immunodeficiency Virus-Virus) verwendet?
Letzteres ist auch mit einmal „Virus“ bereits verheerend genug! Hier könnte man jedoch zugute halten, dass es die Gefahr möglicherweise noch mehr verdeutlichen soll. Auch wenn es bei viel zu vielen Menschen dennoch und nach wie vor rein gar nichts auslöst, um dieses Virus zu wissen. Aber das ist ein ganz anderes Thema.
Verdoppelungen oder den Falscheinsatz von Abkürzungen zu finden, wenn man die eigentliche Bedeutung der Kürzel kennt, liest sich nicht zwingend gut. Wird aber im täglichen Sprachgebrauch einfach mal so in die Runde bis Werbung geklatscht und niemanden interessiert es. Blind benutzt und wieder falsch.
Tja. Und deshalb mache ich SM mit meinem Handy. Denn was ich damit bekomme oder verschicke ist nicht der SMS (= Short Message Service), sondern lediglich die SM (= Short Message). Und das ist wahrlich unabhängig vom Inhalt.
Aber wer denkt schon so weit, wenn es um Sexualpraktiken mit einem beweglichen und handgerechten Funk-Fernsprech-Gerät (BuhFFG!) geht, die letztendlich gar keine sind?
© skriptum
der offenen einfluss fremder, nicht arttypischer, unbekannter weitläufg auch als „perverser“ bezeichneter praktiken oder umgangsprachlicher kunstgebilde als logische maximierung im sinne von bereicherung zu verstehen, ist eine sache die jeder mit sich selbst machen ;-) – äh sorry ausmachen kann/ darf/ soll/ muß…
in jedem falle dürfte es aber demnächst hier jede menge „spam“ und eindeutig- zweideutige „comments“ geben. viel spaß beim „editieren“. ;-)
irionischer weise könnte man sie dann ja mit diesem netten fu** you erwiedern.
*och* doch nur eine SM – Short Message – kurze Nachricht ;)
Ist schon echt verrückt, wie sehr sich dieses Denglish breit gemacht hat. Event statt Veranstaltung usw. Da darf man dann mit dem BuhFFG auch mal bisschen SM machen :)
Statt fu** you kannst auch das berühmte Berlichingen-Zitat nutzen: LMAA. Bleiben wir wenigstens beim deutschen Worte :)
Ahh dachte ich – eines meiner Lieblingsthemen.
Und so daneben lag ich damit nicht, auch wenn es dann doch um einen meiner anderen Fetische ging – die deutsche Sprache. Flüssig geschrieben wie ein Sick und schmunzeln musste ich auch, auch wenn mir das Thema schon bekannt war.
Die Vergewaltigung der Sprache mutet des öfteren pervers an, womit wir wieder beim Eingangsthema wären. SM mit Handy ist durchaus auch im anderen Kontext möglich. Aber das erspare ich Dir hier an dieser Stelle. Vielleicht verwurstel ich das mal bei mir, inspiriert durch Dich. ;)
In diesem Sinne:
HDGDLFIUEBAED
@Tarja: Ahja… dein Lieblingsthema ;)
Eines meiner Lieblingsthemen, nur eines @Wortman ;)
Klingt interessant ;)
Hast du auch einen Blog hier?
Zumindest keinen bei WordPress unter diesem Namen. Ich nehme nicht. Es gibt einen solchen, jedoch ist das eine spanische Ruine aus dem MIttelalter (2007)
:-)
@NGB: :)
Schaut halt nach rechts unter LiebLinks ;)
@Tarja: Ooops, wie peinlich!
Könnte sein, dass ich öfter vorbei schaue.
Könnte sein, dass mich das nicht stört. ;)
Und jetzt müll ich hier mal nicht weiter die Kommentare voll, bevor ich abgemahnt werde. *schmunzel*
Lieber gokui, melde: Bis jetzt NULL Spam! ;-)
Was pervers ist und was nicht, sollte eh jede/r für sich definieren dürfen. Wenn es beiden bzw. allen Beteiligten Spaß macht oder was auch immer gibt, halte ich es für absolut okay. Und wenn man bedenkt, dass manche ja schon mit sog. Blümchensex völlig überfordert sind … Vielleicht sollten gerade diejenigen sich mal irgendwelchen Alternativen zuwenden. Aber dazu haben sie möglicherweise zu viel Schiss ;o)
Herr Wortman, was mich immer wieder „schafft“ sind Formulierungen wie „Das Musthave des Sommers“ oder ähnlicher Schwachsinn. Grund genug, dererlei Produkte definitiv nicht käuflich zu erwerben. Ebenso, wenn ich erst Fremdsprachen oder Chemie studiert haben muss, um die reine Artikelbezeichnung zu verstehen. Auch dann verzichte ich; nicht einmal dankend. Jahaa, ich kann schon ganz schön trotzig sein, nö?! *g
Liebe Tarja, SM mit einem Handy sollte aber keinesfalls ungeschützt praktiziert werden. Es wäre schade um das Gerät, hm? ;o)
Und natürlich: HDALUFMDHZS
da fällt mir sponatn ein: gba´s da nicht mal ne´ werbung wo eine freundin ihren freund bat sie nochmal anzurufen – wegen dem vibrationsalarm !
Ungeschützt? Liebste Skriptoria, immer SSC. ;)
@gokui: Es gibt da sogar so ein Ei, das man … (das würde jetzt hier zu weit führen *hust*) und dieses Ei reagiert mit Vibration auf eingehende sms oder Anrufe auf dem Handy.
Memo an mich: Vibro-Ei beim Osterhasen ordern. *rotwerd*
@Skriptum: Da gehts mir nicht anders. Diese dämlichen Worterfindungen nerven teilweise schon sehr.
Nebenbei bemerkt: Ist doch eine nette Trotzigkeit ;)
@Tarja: *lach* siehste, hab den Link da bei Skriptum auch nicht gesehen. Aber rot werde ich deswegen nicht :)
War grade schon bei dir zum Lesen und Kommentieren.
Nachtrag: Ich hoffe, das Vibro-Ei taugt auch was ;)
was würde zu weit führen ? überhaupt wie komme ich auf deinen blog ? ich muß das mit dem osterhasen mal im auge behalten…
ah gefunden ! oh gott wo bin ich da gelandet ? hoffentlich bin ich alt genug *hüstel*
Ihr macht mich echt fertig! Ich habe mein Handy meist ausgeschaltet oder zumindest leise gestellt (Vibra und so). Wenn ich unterwegs war, vergesse ich es auch gern mal in meiner Handtasche. HAND!Tasche! ;o) Ich sollte es näher bei mir tragen, oder? *hibbel
und warum hat man dann ein mobil ? ich meine wenn man es nicht möchte das es bimmelt oder sonst welchen sche** macht – dann ich es auch gleich lassen. na gut es gibt mit sicherheit beruflich bedingte momente da wünscht man es sich, aber sonst ?
Ich habe mein Teil, weil ich es nutze, wenn ich es benötige. Nicht, um mich von ihm in sklavische Abhängigkeit treiben zu lassen.
Oh sieh: Die Lösung liegt so nahe … *g