Nein, ich bin keinesfalls perfekt. Aber ich bemühe mich wenigstens, so korrekt wie möglich zu schreiben UND auch zu sprechen. Was mich fast rasend macht, ist der permanente Missbrauch des Wörtchens „wo“:
– Die Schule, wo man XY lernen kann. Nein, nicht „wo“, sondern in der
– Der Anbieter, wo XY angeboten wird. Nein, nicht „wo“, sondern bei dem
– Der Urlaub, wo wir XY gemacht haben. Nein, nicht „wo“, sondern in dem
etc.
Ebenso missmutig (höflich, wa?!) reflektiere ich auf die permanente Betonung der ersten Silbe. Köche machen das ja nur allzu gern. Bei Filet, Karamell, Spinat, Dessert, Parfait, Hollandaise etc. wird definitiv nicht die erste Silbe betont. Menschen, die ständig mit Lebensmitteln umgehen, sollte das eigentlich wissen. Oder sie beschäftigen sich nur noch mit Mousse …
Eine ganz neue Masche scheint es zu sein, ganz besonders doll zu reduzieren. Da wird „runter reduziert“ und „weg reduziert“. Von wem? Klar: Auch von Köchen. Ich wüsste gern mal, wie man hoch oder dazu reduziert. Aber das verrät wieder einmal niemand. War ja klar.
Es muss ja keinesfalls jeder alles perfekt beherrschen; darum geht es mir gar nicht. Aber wenn jemand Fachmann/-Frau für irgendwas ist, sollte er/sie es doch wohl auch in allen Facetten beherrschen. Zumindest grobe Fehler sollten nicht passieren. Wenn sich ein Nachrichtensprecher mit Worten wie „einzigstes“ und ähnlichem Gestümper durch die Sendung laviert und sich ein Journalist mit „zumindestens“ durch seinen Beitrag quält, dann frage ich mich ernsthaft, wie hoch wohl die Bezahlung für eine solche Pfuscherei ist.
Wenn schon so genannte „Multiplikatoren“ offensichtlich keinerlei Wert mehr darauf legen, die deutsche Sprache, wenn schon nicht zu schützen, dann doch wenigstens einigermaßen korrekt anzuwenden, wie sollen es dann unsere Folgegenerationen lernen?
Und vor allem: Wozu? Es würde sie ja eh bald keiner mehr verstehen.
Ich glaube, ich muss mir nochmal einen neuen Duden kaufen, WO ich dafür Erklärungen finden tu …
© skriptum
äääh… guckst du zu viel Kochsendungen? ;)
Hast schon recht, diese seltsamen Wortwahlen können teilweise echt nerven. Muss allerdings zugeben, perfekt bin ich da auch nicht drin ;)
Ach… und ich dachte, nur die Schweizer hätten dieses Problem, weil es im Dialekt «richtig» ist (OK, für Schweizerdeutsch gibt’s eh keine Regeln ;-) )
Ich hätte das eine nicht so «koch-lastige» Frage zum korrekten Schreiben:
runter -> hinunter, herunter
nochmal -> noch einmal
irgendwas -> irgend etwas
Ich empfinde die Wörter links als «das gesprochene Wort», jene rechts als «das (korrekt) geschriebene Wort». Gilt das nicht mehr? Brauche ich auch einen Duden?
Lieber Wortman, um Perfektionismus geht es ja gar nicht. Aber vermeidbare Fehler zu unterlassen, notfalls, durch Dazulernen … das sollte von Fall zu Fall schon drin sein, wenn man bestimmte Wörter oder Redewendungen ständig benutzt. Meinste nicht? ;-)
Lieber Titus, nach meiner Office-Bibliothek von Duden wird fast alles, was mit „irgend“ gebildet wird, zusammen geschrieben: irgendein irgendeinmal irgendetwas irgendjemand irgendwann irgendwas irgendwelch irgendwer irgendwie irgendwo irgendwoher irgendwohin. Ausnahmen: „ir|gend; wenn du irgend kannst, so …; wenn irgend möglich; irgend so ein Bettler“.
„Noch/mal“ kann man zusammen und auseinander schreiben; „noch einmal“ wird auf jeden Fall auseinander geschrieben.
„Runter“ kann umgangssprachlich für herunter bzw. hinunter verwendet werden.
Aber tu Dir auch ruhig einen Duden besorgen. Das kann ja nicht schaden tun. ;o))
Anm.: Der letzte Satz meines obigen Textes war durchaus absichtlich mit „tu“ verseucht. Wenn schon falsch, dann richtig daneben, nöch?! *g