Der Ursprung des Wortes „Halloween“ entspringt aus „All Hallow’s Eve“, womit der Vorabend von Allerheiligen gemeint ist. Der Brauch stammte ursprünglich aus dem keltischen Raum und symbolisierte den Abschied vom Sommer. Auch ging man davon aus, dass Halloween ein besonders günstiger Tag war, um mit den Toten in Kontakt zu treten, da sie sich an diesem Tag unter die Lebenden mischten. Aufgrund der Annahme, dass sich die erscheinenden Toten dann für ein Jahr den Körper eines Lebenden suchten, wurden ihnen Opfer gebracht, damit der eigene Körper möglichst verschont blieb. Einige wollten jedoch auf Nummer sicher und den Toten lieber ganz aus dem Weg gehen, in dem sie sich in der Halloween-Nacht möglichst gruselig anzogen, so dass sie gar nicht erst als Lebende erkannt werden konnten.
Gängige Symbole sind Hexen, Teufelsgestalten, Dämonen, Eulen, Spinnen, Fledermäuse, Gnome/Zwerge und natürlich nicht zu vergessen Gespenster, Skelette und Kürbisse! Sämtliche dieser Bildnisse soll(t)en böse Geister abschrecken.
Während (zumindest in den USA) eher in überwiegend katholischen Gegenden diesem Brauch nachgegangen wird, lehnen Evangelisten Halloween teilweise ganz massiv ab. Vielmehr vertreten sie die Auffassung, dass mit dem Feiern dieses Festes Missbrauch durch satanische Vereinigungen betrieben werden könnte. Letzteres erweckt in mir allerdings eher den Eindruck des „dann haben wir auch mal etwas dazu gesagt“, denn einer vernünftigen Argumentation. Aber sei’s drum.
Während sich Halloween in Deutschland überwiegend auf Dekorationen im Haus, möglicherweise auch Garten, beschränkt, wird dieser Brauch z. B. in Nordamerika zum Outdoor-Ereignis. Das Land ist mittels ausgehöhlter und meist mit eingeschnitzten Fratzen versehener Kürbisse („Jack O’Lantern“ genannt) in Orange getaucht. Echt oder aus pflegeleicht-wetterfestem Plastik industriell hergestellt. Mit diesen Grimassen werden die Kürbisse verziert, um auch auf diesem Wege zu versuchen, böse Geister abzuschrecken. Ursprünglich wurden dazu keine Kürbisse, sondern Rüben verwendet. Da Kürbisse sich aber aufgrund ihrer Größe besser gestalten lassen, wurden diese wenig später zur Abschreckung eingesetzt.
Die moderne Form des Bettelns mit „Trick or Treat“ (Streiche [Saures] oder Süßes), was ursprünglich das Betteln um „Seelenfutter“ bedeutete mit dem Versprechen, für die Gebenden besonders intensiv zu beten, hält sich in Deutschland durchaus in überschaubaren Grenzen. Die meisten Menschen hier könnten vermutlich nicht einmal etwas damit anfangen, wenn plötzlich eine Horde gruselig verkleideter Kinder vor ihrer Tür stünde und um Süßes bitten, anderenfalls Saures androhen würde.
Das „Saure“ beschränkt sich jedoch meist auf Klingelstreiche oder ähnliches. Dass einem z. B. die Hütte abgefackelt wird, ist eher nicht zu erwarten. Es geht bei „Saures“ eben um Streiche, nicht um Straftaten. Letztendlich steht heutzutage immer der Spaß an der Sache im Vordergrund.
Mitunter kann einem jedoch während Halloween reichlich mulmig werden! Ich erlebte es einmal in Florida: Eine riesige Gestalt, komplett schwarz vermummt, kam bedrohlich auf mich zu, nahm mich wortlos in den Arm und zerrte mich regelrecht weg … in dem Fall zur nächsten Theke um dann die Gesichts-Verkleidung grinsend etwas zu lüften In Amerika sind während Halloween sämtliche öffentlichen Gebäude mit (künstliche) Spinnweben und anderem Gruselkram geschmückt, Bedienungen tragen die absonderlichsten Kostüme und pflegen während dieser verrückten Zeit meist auch eine ganz andere Ausdrucksweise. Für Ängstliche nicht unbedingt geeignet, für nicht Ängstliche mitunter ein riesiger Spaß. Und wer sich noch nicht ganz sicher ist, wie er auf solche Szenarien reagieren würde, kann ja in Deutschland erstmal üben: Hier wird all das längst (noch?) nicht so intensiv betrieben, wie in manchen anderen Ländern.
Und wer glaubt, dass er die Nummer nüchtern überhaupt nicht ertragen kann, sollte sich vielleicht schnell noch eine Blut-Bowle zaubern:
Zutaten: 2 Liter roten Traubensaft , 1,5 Liter Martini Bianco oder weißen Rum, 0,5 Liter Tequila, 4 Blätter Gelatine, Zitronensaft (Menge nach Geschmack)
Zubereitung: Gelatine in warmem Wasser einweichen, Saft und Alkohol in eine Bowlenform geben, mit der Gelatine andicken, bis es wie Blut aussieht. Lauwarm servieren.
Und wer sich das nicht allein zutraut, könnte auch noch schnell per E-Card ein paar Einladungen rausschicken, um die kommende Nacht in möglichst lebendiger Gesellschaft zu überstehen:
Viel Spaß!
na da musst du mal in die richtigen ecken kommen, von wegen nur kinderstreiche. da werden auch schon mal eier an die hauswand geschmissen. so manch pubertierender jugendlicher nutz die chance. da stehen sie dann mit der bierpulle in der hand versteckt vor der tür und wollen was süßes.
„ja ihr lieben was süßes hab ich nicht, ihr könntet aber gerne was saures von MIR bekommen !“ *grins*
Mit Bierpulle haben sich die „süßen Kleinen“ dann wohl deutlich aus der Kindezeit heraus katapultiert! Jou, gib ihnen Saures! ;o)
In unserem Dorf und Umgebung wird Halloween verpönt.
Kaum jemand dekoriert, keine verkleideten Gestalten, niemand klingelt. Ob richtig oder nicht , muß jeder für sich entscheiden.
Klar muss das jeder für sich entscheiden. Ich bin mal in Florida/Miami Beach mitten in eine Halloween-Veranstaltung geraten. Erst hatte ich Schiss hoch 10 und dann grandiosen Spaß! ;o))
Tja, am Thema Halloween scheiden sich die Geister wohl ein wenig. Ich persönlich mag das Fest nicht so sehr. Im keltischen Raum mag es ja seine Tradition haben, in Nordamerika durch die eingewanderten Iren auch, aber bei uns kommt es mir immer ein wenig künstlich und aufgesetzt vor. Und auch schwer kommerzialisiert. Ich bin am Samstagabend tütenweise Drops und Lutscher losgeworden, was ja nicht weiter schlimm ist, wenn aber schon Drei- oder Vierjährige mit Totenmaske und Knochenkostüm vor mir stehen, frage ich mich schon, was das soll.
Das Rezept für die Blut-Bowle finde ich allerdings sehr schön, probiere ich nächstes Jahr aus, in der Variante ohne Martini, also mit weißem Rum, macht dann mit dem Tequila zusammen 2 Liter Hochprozentiges auf insgesamt 4 l. Und wenn es dann abends wieder Sturm klingelt, kriegen die Kids nix Süßes oder Saures, sondern gleich die volle Dröhnung. :-)
Jou, dann laufen Vierjährige nicht nur mit Totenmaske, sondern auch noch laut schmutzige Lieder singend durch die Straßen.
Mach Videos! *gg
[…] mir einige Szenen sehr präsent. Einige Informationen zu den Ursprüngen, Sitten und Gebräuchen zu Halloween hatte ich ja bereits auf meinem skriptum-Blog gepostet. Heute kommt nur noch ein ergänzendes Foto […]
Du hast es zwar wunderschön beschrieben und erklärt – aber meinem Herzen hast du es nicht näher gebracht. – Ich mag es nicht, weil es so importiert wirkt!
Jetzt warte ich auf die Zeitumstellung!
Die Zeitumstellung hätte ich dieses Mal fast völlig vergessen.
Ich glaube, Halloween steht man meist dann nahe, wenn man es in Amerika mal mit allen „Auswirkungen“ erlebt hat! ;)