Frau Maus und auch Herr Mäuserich
die liebten sich gar fürchterlich.
Und weil man das nun mal so macht
folgte blitzschnell die Hochzeitsnacht.
Die kleine Maus dacht’ sich „oh fein,
dann muss ich wohl die Einz’ge sein.
So schnell wie er mich ehelicht
fall ich bei ihm wohl ins Gewicht.“.
Doch weit gefehlt, denn der Herr Mause
ist durch und durch nur ein Banause.
Ihm geht es nicht um Lieb’ und Ehr’;
nein, nein, da wollte er schon mehr:
Er sorgte zwar Tag ein – Tag aus
für seine kleine dicke Maus
doch alle and’ren Mausefrauen
die musste er sich auch beschauen.
Dabei war ihm vor allem wichtig,
und er allein fand das auch richtig,
dass alle ihn zu sehen kriegen
und vorzugsweise auch noch lieben.
Wenn eine Maus sich da verwehrte,
ihm nur genervt den Rücken kehrte,
konnt’ er das gar nicht akzeptieren
und fing sofort an zu parlieren:
Er mordete den Ruf der Maus
und kehrte Zampano hinaus.
Dann schusterte er Tausend Lügen
und spann so allerlei Intrigen.
Beleidigungen fand er toll
[und zeigte sich vollends als Proll].
Was er da tat, das fand er richtig
und fühlte sich unglaublich wichtig.
Er drängte sich höchst ungeniert
[und sah nicht, wie er sich blamiert]
ins Leben vieler Mausedamen
um sich in ihrem Glanz zu laben.
Die Mäusedamen nervt es sehr,
dass der perfide kleine „Herr“
es schlicht nicht akzeptieren will,
dass er so gar nicht ist ihr Stil.
Frau Mäuserich hingegen dachte,
dass man den Hof dem Gatten machte.
Zumindest stellte er’s so dar
und hielt’s wohl tatsächlich für wahr.
Dank dieser lachhaften Verblendung
nahm alles absehbar die Wendung,
dass auch Frau Maus mit ihren bloßen
Irrtümern ins Horn gestoßen.
Sie krähte mit und macht’ auf Henne.
Das dumme Mäuschen sagt „Na, denne:
Woll’n wir den Damen gleich mal sagen,
wer hier die Frau im Haus ist. Amen!“.
Ach, wenn sie nur begriffen hätte
[da halten einige die Wette]
dass sie ihren Herrn Gatterich
ausschließlich immer hat für sich.
Die Mäusedamen könn’ berichten,
dass sie nur allzu gern verzichten:
Sie wollen keinen Umgang haben
mit diesem dumm gestellten Knaben.
Nur er kapiert es leider nicht,
der arme kleine Bösewicht.
Stattdessen nervt er munter weiter
bergab auf der Karriereleiter.
Er ärgert hier, verleumdet da
mit seiner kleinen Mäuseschar.
Frau Mäuserich findet das prima,
hält es sogar für gutes Klima.
„Endlich was los in dieser Ehe“
freut sie sich, doch das Ende: Wehe!
Sie ignoriert es lang und stur.
„Ach“, sagt man sich, „säh’ sie’s doch nur:
Wenn ständig echte Mäusedamen
einziges Thema sind im Rahmen
von Ehe und Gemütlichkeit
naht schnell das Ende aller Zeit.“
Herr Mäuserich wird es nicht lassen
und Mäusedamen weiter hassen
die ihn verschmäht, zurückgewiesen.
Bösartig wird er das genießen.
Frau Mäuserich dient da eher nur
durchtrieben der Makulatur.
So ist sein Alibi perfekt,
auch wenn sein Geist schon sehr verdreckt.
Und die Moral von der Geschicht’:
Bewahre stets Dir Dein Gesicht.
Halte Dich fern von bösen Wesen
und denke nach; auch mal beim Lesen!
© skriptum
[28.07.07]
Wow! (Mehr kann ich dazu nicht sagen, außer dass ich hoffe, dass das nicht auf eigenen Erfahrungen beruht)
Meine Lyrik/Kurztexte sind meist fiktiv; die Geschichten meist authentisch. Jeweils zumindest überwiegend. Gewisse Vermischungen lassen sich natürlich nicht immer zu 100 Prozent vermeiden. Oder kurz: Such’s Dir aus! ;o)
..ich las, begriff ganz plötzlich,
ist ja fürchterlich, entsetzlich,
die Liebe ist ein seltsam Wesen,
kann`s nicht mehr hör`n, geschweige lesen,
blind macht sie wohl,
und auch den Kopf noch hohl? ;-)
Das Hohle hinter Kopfes Stirn
ist kaum zu stopfen. Nicht mit Zwirn,
nicht mit Vermögen oder Hiebe
und gleich schon gar nicht mal mit Liebe.
;o)
Die Geschichte, kaum zu glauben,
hört sich an wie Fuchs und Trauben,
nach Neid von all den Mäusedamen,
die keinen Mäuserich abbekamen. :)
Die meisten Mäusedamen sind
keinesfalls ein trauriges Kind.
Sie haben Auswahl und Geschmack,
sind jederzeit sehrwohl auf zack
und wollen gar nicht so ein Rind.
Das hat mit Neid echt nichts zu tun,
sie wollen einfach in sich ruhn
und so ein Racke
mit riesen Macke
ist besser für ein dummes Huhn.
;o)
Wieso kommt mir da – oh weh!
grad in den Sinn Herr Dieter B.?
Dieter Bohlen? *stutz
Der hätte doch wohl, im Gegensatz zu oben Genannten, noch richtig viel Stil, Benimm, Moral und Höflichkeit!
Also wirklich … liebe Freidenkerin … wo denkst Du hin?
*g
Jetzt wollte ich ja auch einen Kommentar hinterlassen, aber bei soviel gereimter Sinn-Lichkeit oder Sinnhaftigkeit oder Wahrheit lasse ich das doch. – Du kannst doch die lieben Kleinen nicht so hart in das Leben stoßen. Stell dir mal vor, eines davon hat so einen Mäusepapa zu Haus.
Clara
Oh Gott! Ne, das mag ich mir lieber gar nicht vorstellen. Ich habe so einen lieben Papa; vermutlich könnte ich es mir auch gar nicht vorstellen. Muss auch nicht. Das sollen mal schön diejenigen machen, die sich in solchen Rollen wohl fühlen! ;)
Exactly how much time did it require u to publish “Maus und Mäuserich skriptum ~ Eigen[/artig]es”?
It provides a large amount of good advice. Thx ,Jamel
Not so much time, Jamel. It was very easy!