Aber eben nur fast. Hmm …
Davon abgesehen, dass mein Name unvollständig und meine Anschrift fehlerhaft geschrieben ist, mein Urgroßvater (angeblich der Erblasser; der tatsächliche Erblasser ist allerdings laut Chronik über sechs Ecken und Kanten ein Großvater väterlicherseits) und mein Großvater (irgendein anderer) Geschwister gewesen sein sollen, der Name meines Vaters nicht richtig geschrieben ist und das Schreiben des Nachlasspflegers von sonstigen Falschdarstellungen, Rechtschreib- oder bestenfalls Tippfehlern nur so wimmeln, zumindest wenn die angefügten Unterlagen wenigstens stimmen, habe ich ein Grundstück im Wert von 235.000 Euro geerbt. Es liegt ca. 80 Kilometer hinter Dresden; also gefühlt kurz vorm Abknicken der Erdplatte.
Soweit so gut. Manchmal stehe ich ja darauf, ganz für mich allein zu sein. Solange es nicht in gefühlte Einsamkeit (wie fühlt sich das eigentlich an?) abgleitet, habe ich damit kein Problem. Ich könnte jetzt also die Erbschaft annehmen; mache ich aber nicht. Warum? Nun ja: Nach Internetrecherche sieht es so aus, dass in den vergangenen ca. fünf Jahren mächtig geklüngelt und geschoben wurde: Ein vormaliger, positiver Wert von 1,9 Millionen hat sich blitzschnell in irgendwas zwischen Luft und Wohlgefallen aufgelöst und ein riesiges Haus, in dem ein Hotel nebst Restauration bis vor nicht allzu langer Zeit unter der maßgeblichen Adresse betrieben wurde, ist einfach weg. Letztendlich verbleibt ein zu erbendes Grundstück, auf dem alle Schulden lasten. Dieses Grundstück war allerdings bis vor einiger Zeit ca. fünfmal so groß. Möglicherweise steht das Haus auf einem anderen Teil des zuvor zu diesem Erbe gehörenden Grundstücks, so dass das jetzt als Erbschaft angebotene, völlig überschuldete Rest-Grundstück mit dem Haus nichts (mehr) zu tun hat. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Nachdem also alle vor und bis nach Ableben meines Wieviel_Ur_und_Ecken_auch_immer-Großvaters, von dessen Existenz ich nichts ahnte, geschweige denn wusste, vorhandenen Werte vertickt oder auf sonstige, recht sonderbar erscheinende Weise verschwunden sind (glaubt hier außer mir noch jemand ab sofort an Außerirdische, die Gegenstände wie Immobilien und Ländereien einfach ins All beamen?), wird ein(e) Blöde(r) gesucht, der/die das verbleibende Erbe übernimmt und dem Freistaat Sachsen abnimmt. Allerdings nur den Teil, auf den sämtliche Schulden gekarrt wurden und den bisher verständlicherweise keiner wollte. Denn 235.000 Euro sehen nun einmal immer nur so gut aus, wie die Zahl der Minusse, die davor stehen. Und vor diesem Betrag steht mir genau eines zuviel. Tja, Pech gehabt: Fünf Jahre früher und wir hätten zumindest verhandeln können. Aber da waren die Bedingungen ja auch noch andere, nöch?!
Und ich dachte immer, ein Erbe kann man nur ganz oder gar nicht annehmen. Dass die Werte von wem oder was auch immer an- bzw. übernommen oder verschoben, für die Schulden aber ein Blöder gesucht werden kann, wusste ich nicht. Ich Dummerchen, ich. Man lernt eben doch nie aus … ;o)
Die Macht sei mit Dir,
und lässt Dich nicht wegbeamen!
Grüße
Keine Angst: Ich bleibe. Da kann ich echt stur sein! *g
Ich kann nur bestätigen, dass 80 km von Dresden entfernt die Erdplatte abknickt, da ich ja nicht weit davon entfernt wohne. Und ich muss immer wahnsinnige Klimmzüge an der Abbruchkante machen, damit mein Blick westwärts ins gelobte Land schweifen kann, um etwas Kultur zu erhaschen. *zwinker*
Das mit dem Abklicken der Erdplatte war nicht böse gemeint! ;o) Ich hatte mir das Anwesen bei Google Earth angesehen und dachte „Da möchtest Du nicht einmal als totes Karnickel über’m Zaun hängen“.
Dresden finde ich übrigens sehr schön! Ich hatte mal an zwei meiner liebsten Menschen Karten für die Semper Oper verschenkt und mir auch eine gegönnt. Also hatten wir ein verlängertes Wochenende in Dresden eingelegt und ich muss schon sagen: Die Stadt ist ausgesprochen hübsch und zumindest uns sind nur und ausschließlich äußerst nette und höfliche Menschen begegnet. Vermutlich hatten alle anderen an dem Wochenende „Ausgang“ oder so *gg
Finde ich gut, dass du beim Titel deines Posts vor der Summe das Minus weg gelassen hast. Hast du schon die ersten Heiratsanträge bekommen? ;-)
Oh Gott, nein! Ich war auch schon einmal verheiratet. Muss ich etwa nochmal? *bibber
;o)
Hilf Himmel, nein! Ich meinte nur, dass „reiche Frauen“ für eine gewisse Art Männer eine geradezu magnetische Anziehungskraft besitzen – Heiratsschwindler, Betrüger, so was in der Art… ;-)
Erstere hätten bei mir keine Chance und zweitere hatte ich auch schon zweimal. Und: Nehme ich auch nicht nochmal!
Ich kann also gaaaaanz beruhigt sein! *gg
Lieber Skriptum,
deine Geschichte „fast viertel million“ hört sich sehr spannend an. Mit einer Kollegin bereiten wir grade eine Sendung für den MDR über Erb- Geschichten vor. Hättest Du interesse mit uns ins Gespräch zu kommen?
Mit freundlichen Grüßen M.K.
Hallo M.K.,
abgesehen davon, dass ich keine Geschlechtsumwandlung hatte und nach wie vor weiblich bin ;) steht oben rechts auf der Seite meine Emailadresse. In welche Richtung soll denn das Thema gehen?
Viele Grüße, Tina.