Was ist Zeit?
Die Unendlichkeit?
Das Ewige für nie?
Oder doch die Ewigkeit?
Und wenn es die Unendlichkeit ist,
wann fängt sie an?
Wann hört sie auf?
Hört sie auf zu beginnen?
Sehnsucht und Verlangen.
Freund und Feind.
Wer ist wer? Keiner weiß es
und doch sind sie da. Beide.
Immer, und das ist gut.
Ist es gut?
Verwirrt es nicht mehr
als es helfen sollte?
Die Dinge passieren, wenn sie soweit sind.
Wie weit muss man sein,
um genießen zu können?
Grenzenlos. Mit allen Sinnen.
Ungewollt? Nein, ich denke nicht.
Der Wille ist lenkbar;
Lust macht was sie will.
Ungeahnt. Unverhofft.
Ja, das gefällt mir.
Das ist schön.
Jetzt.
© skriptum
Zuerst mal mein Kompliment für diese konzentrierten philosophischen und gleichzeitig poetischen Zeilen – wirklich sehr gelungen!! Hast du meditiert, bevor du die Worte in die Tastatur getippt hast? Über jede einzelne Zeile könnte man ein Buch schreiben oder ein Seminar halten…
Ein paar assoziative Anmerkungen aus meinem bescheidenen Bewußtseinshorizont:
Was ist Zeit? – Meine Antwort: ICH, d.h. das Konglomerat all unserer Erfahrungen, unseres Wissens, unsere Erinnerungen und das, was wir davon in die Zukunft projizieren in Form von Angst oder Hoffnung etc…
Unendlichkeit – ist Abwesenheit von Zeit, also auch Abwesenheit von ICH, von Konzepten, von Kausalität (Ursache, Wirkung, Karma und das ganze pseudospirituelle Business) – angesichts der Abwesenheit von linearer Zeit hat Unendlichkeit bzw. Ewigkeit weder Anfang noch Ende. Abseits von ICH und (linearer) Zeit existiert dann nur noch Erlebnis“Zeit“ – pures JETZT, eine winzige Bewegung nach vorne (wie bei einer CD, auf der man die Musik nur hört, wenn sie sich bewegt und der Laserstrahl des CD-Players sich schrittweise nach vorne tastet)
Sehnsucht, Verlangen, Wille, Lust – alles Funktionen des ICH, also der Zeit. Erst wenn sie erlöschen – und alles Wissen, ist pures Glück da, Ewigkeit, Unendlichkeit. – Einbruch in die Freiheit, wie Krishnamurti sagt.
Soweit meine ganz persönlichen Bewußtseins-Vibrations zu deinem wirklich prima Text. „Das ist schön – jetzt“
Wenn dir das zu gehirnig vorkommst, scheue dich nicht, diesen „Mind-Fuck-Kommentar“ zu löschen.
But don’t forget – meine Worte kommen von Herzen.
Also … heiter weiter
und herzliche Ostergrüße von
Dionysos
Danke, danke, liebster Dionysos! ;)
Allerding muss ich gestehen, dass sich bei mir in der Unendlichkeit durchaus so etwas wie Ungeduld einstellen kann. Zuviel Zeit, zuviel Warten, zuviel irgendwann aber nicht jetzt. Das ist die eine Seite. Die andere ist die Ruhe, das Wissen um das Alles.
Tastet sich der Laserstrahl des CD-Players schrittweise nach vorn? Ist es nicht vielmehr so, dass er gerade durch die Ruhe, tatenlos still zu verharren und die CD sich drehen zu lassen, zum gewünschten Ergebnis maßgeblich beiträgt?
Ich werden einen Teufel tun, Deinen Kommentar zu löschen! ;) Du weißt doch: Wir beide müssen keinesfalls immer einer Meinung sein. Die Herausforderung über die Worte nachzudenken kann wesentlich inspirierender sein, als steter Gleichklang jedes Gedankens. Egal, wie weit die Meinungen auch einmal auseinander gehen mögen.
Träumend wandle ich durch Zeiten,
immer fort in die Weiten
meiner großen Welt der Gedanken,
die da lebt so ohne Schranken,
die sich zeigt einfach nur durch mich,
für andre Menschen oft eher unwirklich.
Das Dasein meiner Gedanken in dieser Welt,
ist das, was mich am Leben hält,
die Gefühle darin,
zeigen sich, weil ich ‘bin’.
© Seelenbalsam am 13. Dez. 2009
Liebe grüße !
Deine Worte sind allein schon wie gehauchter Seelenbalsam ;) Sehr schön!
Danke dafür und auch liebe Grüße an Dich!