Als ich vorhin unterwegs war, befand ich mich genau in dem Moment in direkter Höhe der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), als sich der Rettungshubschrauber Christoph 4 gerade in die Lüfte erhob.
Es war ein unglaublich schöner und harmonischer Anblick, wie er langsam aufstieg, dann seinen Kopf senkte (oder Po hob?) und anschließend durchstartete. Fast unwirklich, mit welcher anfänglichen Langsamkeit das geschah.
Aber:
Wenn Christoph 4 startet hat das üblicherweise einen Grund. So einen, bei dem den Angehörigen zunächst erstmal nur noch eines bleibt: Beten.
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Ich wohne genau auf der Fluglinie zwischen MHH und Kinderkrankenhaus „Auf der Bult“. Wenn beispielsweise Frühchen zur Welt kommen, die in akuter Gefahr schweben, werden sie sofort „auf die Bult“ geflogen.
Des Nachts kann es durchaus mehrfach passieren, dass ich (sofern mein Schlaf eh schon nicht der dollste ist) vom Überflug geweckt werde. Und wieder ergibt sich Pro und Contra:
Natürlich kann man es als ärgerlich empfinden, mitunter mehrfach durch Fluggeräusche geweckt zu werden. Aber wie begrüßenswert ist es, dass es die Möglichkeit gibt, diese kleinen Würmchen auf schnellstem und kürzestem Wege an einen Ort bringen zu können, an dem sie die besten Chancen haben …
Freud und Leid liegen oftmals wirklich verdammt nah beieinander …
Deine Gefühle kann ich gut nachempfinden. Einerseits ist man schockiert, wenn die Signale auf ‚es ist etwas passiert‘ stehen, andererseits bleibt die Hoffnung, dass rechtzeitig Hilfe kommt.
Schlaf trotzdem gut.
Herzlich,
anna-Lena
Das ist genau mein Gedanke, liebe Anna-Lena, wenn C4 über mich hinweg rauscht.
Duplizität der Ereignisse: Ich wohne in der Hubschraubereinflugschneise zum Klinikum Benjamin Franklin, aber nachts höre ich entweder nichts oder die fliegen kaum. – Ich habe sie auch schon so oft starten und landen sehen und dachte nur: „Das musste für dich nicht ausprobieren, beim ersten Hubschrauberflug haste eh bald gek… äh gereihert und warst grün im Gesicht.“
Gut’s Nächtle, du Arbeitstier! CC
Wenn man bedenkt, dass die Eigenbeteilung bei einem Transport im Rettungswagen und im Hubschrauber in beiden Fällen 10 Euro beträgt, könnte man …
Nein, das ist nur ein schlechter Scherz!
Ich liebe Fliegen, mit allem was irgendwie hoch geht. Aber auf die Notwendigkeit des Einsatzes eines Rettungshubschraubers würde ich dann doch sehr freiwillig verzichten.
Magst Du gar nicht fliegen, liebe CC?
Schon fliegen, aber nicht mit Propeller, sondern mit Turbinen und nicht hoch und runter, sondern von links nach rechts oder umgekehrt.
Und wenn ich fliege, möchte ich die Möglichkeit haben, mit dem Piloten zu flirten und nicht sein Mitleid erregen.
Liebst Grüße von CC
Gleich rechts ist ja meine Blume!!!!!!!!!!!!!!!!!
Liebe CC, zwischen Flirten und Mitleid liegen tatsächlich Welten. Da wäre mir das Flirten auch deutlich lieber! *g
moin moin,
ich lese ja stets mit freuden deine schlagwortliste.
denn zum einen bist du meine favoritin im wettbewerb derer, deren schlagwortliste irgendwann mal länger sein wird, als der vorausgehende beitrag und zum anderen finden sich dort manchmal dolle sachen….
„Skriptum, unglaublich, unwirklich, verdammt“
;-)
Liebster Bully, dass eine Tag-Liste länger ist als der getagte Text ist ein in sich paradoxer Gedanke. Meiste nicht? ;)
Aber die Kombination, die Du da gefunden hast, ist tatsächlich putzig! *g
ja, da hast du wohl recht… gut, dass es sowas gibt. aber irgendwie hab ich auch immer ein ganz schwummeriges gefühl im magen, wenn ich iregndwo einen gelben hubschrauber sehe…
Dieser ist Orange, liebe paleica. Was natürlich maßgeblich nichts daran ändert.
Auch ich bekomme sofort ein mulmiges Gefühl im Magen, wenn ich ihn höre oder Rettungswagen im Einsatz sehe. Dann denke ich jedesmal „Toi, toi, toi!“ und hoffe, dass alles gut geht.
Ich kann dich so gut verstehen – Fluglärm haben wir hier in Langenhagen ja ausreichend.
Trotzdem bin ich dankbar (mein Sohn war ein „Frühchen“), dass die Möglichkeit besteht diese Kleinen schnellstmöglich optimal zu versorgen.
Gruß Bärbel
Liebe Bärbel, eine Freundin von mir lebte mal in der Langenhagener Einflugschneise. Wenn wir abends oder nachts auf der Dachterrasse gesessen haben, war es schon faszinierend anzusehen, wie die riesigen Vögel da drüber gehen. Aber wohnen wollen würde ich da ehrlich gesagt nicht. Zuviel Traffic über mir.
Da ist es hier schon „überschauberer“. Nur wenn solche furchtbaren Unglücke passieren, wie beispielsweise seinerzeit in Eschede, ist der Luftraum natürlich auch hier dicht. Allerdings ist C4 dann nicht der einzige Heli, der hier fliegt.
„What a beautiful noise!“ rief mein englischer Balkonnachbar, als vorigen Donnerstag nach dem Flugstop die ersten Jumbojets im Viertelstundentakt von Malta aus wieder starteten.
Willkommener Fluglärm, heiß ersehnt von denen, die „liegengeblieben“ waren.
Trifft zwar dein Anliegen nicht ganz, liebe Tina, geht aber auch in diese Richtung.
Lieben Gruß … Eva
Ich verstehe vermutlich was Du meinst, liebe Eva: Freud und Leid eben …
Mir persönlich ist das leise säuselnde „Pfffft“ eines Ballons lieber, wenn er über das Haus fährt!
Der Lärm eines Rettungshubschraubers ist ein Fluglärm, der mich nicht ärgerlich, sondern nachdenklich macht. Ich sitze friedlich auf meinem Balkon in der Sonne und dort oben wird gerade versucht, ein Menschenleben zu retten. Irgendwo sitzen jetzt Angehörige und bangen. Wie recht du hast, Freud und Leid sind oft so nah beieinander.
Ich glaube, liebe Ute, mit das Schlimmste an einer solchen Situation ist für die Angehörigen, dass sie machtlos abwarten müssen, ob alles gut geht. Aktiv helfen können sie ja dann nicht.
Ohnmacht kann ziemlich erschlagend sein.
Aber gerade solche Situationen sind geeignet sich vor Augen zu führen, wie gut es einem geht. Hier ein Zipperlei, da ein Problem(chen) aber im Großen und Ganzen …
Ich denke mal, dieses „Lärmleid“ kann man ertragen – denn vielleicht ist man selber irgendwann mal von diesem Lärm abhängig.
Ja, lieber Wortman, unter anderem das meinte ich.
Natürlich KANN man sich aufregen (wenn man sonst nix hat) aber in erster Linie sollte man dankbar sein, dass es im Ernstfall diese Möglichkeit gibt. Auch wenn man sie selbst und einem nahe stehende Menschen hoffentlich niemals in Anspruch nehmen muss!
In meiner Kindheit und Jugend fanden mein bester Freund und Blutsbruder und ich immer es ganz ungemein spannend, wenn der Hubschrauber der Search-and-Rescue-Staffel aus Landsberg am Lech zu uns in die Berge geflogen kam und das Plopp-plopp-plopp der Rotoren oft stundenlang von den Felswänden zurück geworfen wurde. Wir waren von den Flugkünsten der Piloten fasziniert. Dass bei einem solchen Einsatz stets eines oder mehrere Menschenleben in Gefahr sind, realisierten wir erst dann, als eben dieser Kindfreund bei einer Kletterpartie den falschen Steig einschlug und des Nachts zusammen mit zwei Kameraden bei plötzlich einsetzendem Wetterumschwung mit bitterkaltem Sturmwind und peitschendem Schnee in einer Steilwand fest saß…
Oh je … Das ist ja auch eine Situation, die sich kein Mensch wünscht, liebe Freidenkerin!
Aber es ist ein weiteres Beispiel dafür, wie „schön/schrecklich“ so manches ist. Danke dafür!