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Das Größte wird das Kleinste sein.
Denn alles gewinnen heißt alles verlieren.
Wir fanden uns,
als wir am wenigsten damit rechneten.
Wir verloren uns,
als wir uns am dringendsten brauchten.
Doch was auch immer war …
Wir werden uns lieben …
Anders vielleicht …
Irgendwann …
*****
Du bist mein Mann. dafür brauche ich keine amtlichen Stempel. Das empfinde ich … seit ich dich kenne. Ich liebe dich und daran wird sich nichts ändern. Das leben ist nicht immer so, wie wir es uns gern stricken würden. Und doch liegt es an uns, das Garn zu besorgen und das Beste daraus zu machen. Die Nadeln sind mit Bedacht zu führen. So zu führen, dass sie nicht stechen. Nicht dich. Nicht mich. Das haben wir nicht geschafft und ich zerbreche daran, dass es dich in meinem Leben nicht mehr gibt.
Du bist mein Mann. Und darauf bin ich stolz. Das ist es was ich wollte. Gewusst hatte ich es nicht. Mit deinem Anteilnehmen an meinem Leben wurde es mir klar. Nun gibt es dich für mich nicht mehr und ich stelle mir die Frage, was nun bleibt. Ein Leben ohne Leben? Nein. Und genau das ist das Grausamste daran. Ich lebe. Ja. Doch wie … ohne dich …
Du bist mein Mann. Fast wären es für immer gewesen. Das Schicksal hat es anders gewollt und vielleicht sind wir gerade daran zerbrochen. Es war wie das Zeigen von Nahrung und das Wegnehmen trotz des Gefühls, am verhungern zu sein. Ich sah die Speise und noch bevor ich dir etwas davon anbieten konnte, war sie schon verdorben. Vielleicht wäre sie nicht gut für uns gewesen. Vielleicht doch. Ich muss mit diesem Verlust fertig werden und ich weiß einfach nicht, wie ich das schaffen soll.
Du bist mein Mann. Gerade jetzt brauche ich dich mehr denn je an meiner Seite. Vielleicht als so etwas wie einen Verbündeten gegen die Natur … gegen das Schicksal, das uns alles nahm. Gegen die Ungerechtigkeit, es uns zu nehmen, noch bevor wir es wirklich hatten.
Du bist mein Mann. Du hast dich mehr und mehr von mir entfernt. Vielleicht aus Hilflosigkeit. Vielleicht weil auch du einfach nicht wusstest, wie mit dieser Situation umzugehen ist. Aber ich wusste es doch auch nicht. Es war so neu. Es tat so weh. Es gab keinen Ausweg. Kein Rechts und kein Links. Nur geradeaus. Und dort war Leere. Grenzenlos. Dunkel. Kalt.
Du bist mein Mann. Wir hätten uns einfach in den Armen halten … festhalten können. Uns gegenseitig Halt geben können. Wärme. Verstehen. Verständnis darin, dass wir es beide nicht verstehen können. Doch es sollte nicht sein. Es hat nicht funktioniert. Trotz aller Liebe. Trotz allen Verlangens. Trotz allem Zukunftswillen. Vielleicht auch gerade deshalb.
Du bist mein Mann. Auch wenn du es nicht mehr sein willst. Du wirst es bleiben. Weil es gar nicht anders geht. Weil es so ist. Weil Bestimmung und Schicksal mit unseren Gefühlen einen Pakt geschlossen haben. Und dem kann ich genauso wenig entfliehen wie du.
Du bist mein Mann. Du wirst es für immer sein. Du hast dich aus meiner Seele gerissen und diese Lücke blutet. Sie wird nicht gesunden. Vielleicht irgendwann vernarben doch niemals wirklich heilen. Denn das was diese Seele ausmachte hast du mit dir genommen …
… dich.
© skriptum
[04+05/2002]
Ich bitte, diese Serie mit der Bedeutung zu verstehen, die sie seit Jahren hat: Abgeschlossene Vergangenheit! Dazu haben im Nachhinein auch einige Erkenntnisse beigetragen, die tatsächlich zu seinem Verhalten geführt hatten und die „sie“ absolut nicht zu vertreten hatte. Erkenntnisse, die sich durchaus früher hätten einstellen können; die man aber nicht sehen will, wenn Schmetterlinge Salti schlagen. Davon abgesehen ist einiges an Fiktion eingeflossen. Also keine Angst: Es ist alles in bester Ordnung! ;o)
„… Weil Bestimmung und Schicksal mit uneren Gefühlen…“
Ich schiebe zur Zeilt alles auf Karmagesetz. Es passiert nichts zufällig, und alles ist früher von uns vielleicht als Lehre fürs Leben kreiert.
So oder so tut es oftmals weh .
Das stimmt, lieber Andreas. Was Schicksal oder Bestimmung ist (sofern sich beides nicht gegenseitig sozusagen ausschließt), ist sicher nicht immer einwandfrei zu erkennen.
Aber manchmal … nachdem es richtig weh getan hat … stellt sich nach einiger Zeit sogar wieder ein Lächeln ein, wenn die Wunden vernarbt sind und man zurück denkt.
Manchmal.
Nicht immer.
Ach SPS, jetzt sind mir fast die Tränen gekommen, weil ich weiß, wie sie gelitten hat ob dieser unendlichen Leere. Ich habe 1996 ähnliches erlebt, aber es war der Tod, der trennte. Meiner Meinung nach ist das noch „gnädiger“ als diese Lösung hier. Wie selten im Leben wollen zwei Menschen wirklich das gleiche – das sind dann Sternstunden, aber eben nur „Stunden“ und nicht Monate oder Jahre unter den allerbesten Sternen.
Gut, dass es lange verarbeitete Vergangenheit ist.
Clara grüßt dich ganz lieb
Besser hätte ich es nicht ausdrücken können, liebe CC! *thx
Ich glaube jedoch nicht, dass es ein Mehr oder Weniger, Gnade oder Ungnade, schlimm oder nicht so schlimm gibt. Gerade dieser Schmerz, der so verdammt tief geht, ist sehr individuell. Etwas das für Mensch A vielleicht der Weltuntergang ist, entlockt Mensch B gerade mal ein müdes Lächeln und die Frage, woher er die nächste Currywurst kriegt ist für ihn viel relevanter.
Schmerz ist für mich ebenso individuell wie Trauer. Beides liegt ja mitunter auch sehr nahe beieinander. Mit beidem muss man fertig werden. Ob man will oder nicht. Doch den Weg dahin kann niemand wirklich vorgeben. Auch man selbst kann vom einen zum anderen Mal nicht einfach ableiten. Mal fühlt sich Lachen besser an und mal Weinen.
Und manchmal hilft eben gar nichts …
erstmal.
Leider vermag ich keine anspruchsvollen Reaktionen oder Anmerkungen zu der gesamten Geschichte, wie teilweise in den Kommentaren vorgefunden habe, zu hinterlassen. Für mich kommt es darauf an, dass eine Geschichte den Leser in den Bann zieht, nur dann liest er weiter. Das hast Du problemlos geschafft, in einem Rutsch 1 bis 6. Man leidet mit, auch als Kerl. #kudos
Danke, lieber Rüdiger! Deine Worte freuen mich sehr. Und sie sind kein Stück un_anspruchsvoller, als alle anderen Kommentare.
Mir gefallen sie jedenfalls. Und ich nehme das Kompliment sehr gern an! Es freut mich, Dich in einem Rutsch von eins bis sechs nachträglich „bei mir“ zu wissen! ;)