Nun ist es ja nicht unbedingt so, dass ich ein Desinfektions-Freak bin; sauber reicht. Auch lerne ich Tiere nicht erst persönlich kennen, bevor ich sie esse. Und als ich vor ein paar Jahren krankheitsbedingt von jetzt auf gleich nur noch Schonkost essen durfte, gehörte diese Phase (aus verschiedenen Gründen) nicht uneingeschränkt zu meiner zufriedensten. Man gewöhnt sich an vieles, wenn es sein muss. Nur an eines werde ich mich nie gewöhnen: Wenn mich jemand täuschen oder für dumm verkaufen will.
Nicht erst, nachdem Analog-Käse einen weiteren Aspekt darstellt, beim Einkaufen sehr genau darauf zu achten, was im Wagen, auf dem Band und später im heimischen Kühlschrank landet, ist Vorsicht geboten. Da werden Schinkenreste zusammen geklebt und, nur mit „Schinken“ deklariert, dem blöden Kunden als hochwertige Ware angeboten. Geflügel-Leberwurst muss lediglich einen Anteil von drei Prozent Geflügel vorweisen, um sich so nennen zu dürfen. Der Rest sind oftmals Zutaten, von denen man am liebsten gar nichts wissen will.
Wahre Zuckerbomben werden meist großartig mit „fettfrei“ plakatiert und Fettbomben dürfen sich „zuckerfrei“ nennen. Wenn man weiß, dass Zucker später im Blut zu Fett umgewandelt wird, relativieren sich jedoch beide Behauptungen. Fakt ist, dass ein Lebensmittel nun einmal einen so genannten Geschmacksverstärker haben muss. Ob das beispielsweise Fett, Zucker oder Salz ist, hängt vom Einzelfall ab. Lediglich 30 Gramm Fett benötigt der Körper jedoch pro Tag, damit die Verdauung problemlos funktioniert. Diese 30 Gramm hat man üblicherweise bereits nach einem ordentlichen Frühstück intus. Alles was dann noch an Fett zugeführt wird, muss der Körper mühsam abbauen oder es setzt an. Üblicherweise genau an den Stellen, an denen man es nun echt nicht gebrauchen kann.
Die so genannte „Ampel-Kennzeichnung“ steht seit Jahren in der Diskussion. Bisher war jedoch die Lebensmittelindustrie wesentlich einflussreicher als die Verbraucherverbände. Vor einigen Monaten war ein Versuch mit „vergleichbaren“ Kennzeichnungen durchgeführt worden. Allerdings hatten die Hersteller sich auf Darstellungen geeignet, wonach zum Beispiel eine Portion Müsli die ungefähre Menge von drei bis vier Esslöffeln ausgemacht hätte. Auf Basis dieser mikro-Menge war natürlich die zugeführte „Energie“ pro Portion nicht bedrohlich. Geht man jedoch von einer durchschnittlich zum Frühstück gegessenen Portion aus, wäre für den Rest des Tages keine Nahrungszufuhr mehr notwendig gewesen, um Kalorien etc. in ausreichendem Maß zu sich zu nehmen.
Der seinerzeitige Gesundheitsminister Jung äußerte auf Nachfrage einmal sinngemäß, dass die Ampel auf keinen Fall eingeführt werden solle, da sie der Industrie massiv schaden würde. Außerdem hätten Kinder dann den Eindruck, nur noch giftiges Zeug zu essen. Nun definiert „Minister“ ja, dass es sich dabei um einen Politiker aka Volks-Vertreter handeln müsste. Herr Jung präsentierte sich jedoch (bevor er Kriegsminister wurde) eher als Wirtschafts- oder Industrie-Vertreter, denn als für das Volk Sprechender. Wenn Kinder bei ordentlicher Kennzeichnung befürchten müssen, nur noch Gift zu essen, ist es m. E. nicht die Kennzeichnung die geändert werden muss. Auch hilft eine Verschleierung oder Verklausulierung der Zutaten nicht dauerhaft, denn zumindest die Eltern können lesen. So sie es denn wollen und ihnen das Wohl ihrer Sprösslinge (und ihr eigenes) am Herzen liegt.
In der kommenden Woche soll das Thema „Ampel-Kennzeichnung“ nochmals auf EU-Bestimmer-Tischen liegen. Anlässlich dieser erneuten Beratung nimmt auch FoodWatch dieses Thema erneut auf. Neben zahlreichen Informationen zu sog. WM-Produkten wird auch eine Abstimmung angeboten, an der sich bereits mehr als 50.000 Menschen beteiligt haben. Die Regeln der Abstimmung und wohin die Stimmen weitergeleitet werden, sind transparent und sauber dargestellt. Und nachdem ich mich natürlich längst für die Ampel ausgesprochen habe, gehe ich jetzt putzen. Wenigstens meine Wohnung soll schonungslos sauber sein! ;o)
Ich befürchte, auch „Ampeln“ werden nichts helfen. Wer nicht wirklich gesund essen will, der wird auch nicht nach einer „Ampel“ gucken. Allerdings halte ich eine ehrliche Kennzeichnung für unverzichtbar.
Liebe april, zunächst erstmal herzlich willkommen! ;)
Wer nicht will, der soll es von mir aus gern lassen. Was ich nur so hinterhältig finde, ist die Täuschung, die permanent betrieben wird. Beispielsweise gibt es aktuell einen Spot für irgendein Schlankheitsmittel, das damit wirbt, nur halb soviel Fett zu haben, wie eine Avocado. Na, prima: Eine Avocado besteht zu ca. einem Viertel aus Fett. Darunter zu bleiben dürfte nicht wirklich schwer sein!
Nur halb soviel Fett wie eine Ananas zu haben, DAS wäre eine super Sache.
Wusstest Du, dass man bei gleicher Fett-Zufuhr einen einzigen kleinen Champagner-Trüffel essen kann oder fünf ganze Ananas? Zum Mittagessen eine halbe Ananas reicht mir völlig als Mahlzeit (fünf Ananas = 10 Mahlzeiten). Ein Champagnertrüffel hingegen reicht nicht einmal fünf Minuten! ;)
1. Stelle ich mir dich mit einer querliegenden BiFi im Mund äußerst „attraktiv“ vor.
2. weiß ich jetzt endlich, warum du nicht frühstückst
3. hast du mit deiner Meinung recht
4. sieht deine Wohnung geputzt bestimmt toll aus und
5. komm dich lieber in Gifhorn erholen als zu putzen!
Lieb-Clara
Liebste CC:
1. ich nicht! ;)
2. Echt? Warum? *g
3. Danke!
4. Du kennst sie ja noch gar nicht. Insofern dürfte beides Überraschungen bergen! *gg
5. Wenn ich die Wahl hätte würde ich mich für Deine Alternative entscheiden; ganz klar!
Ich koche alle Mahlzeiten an Ducks Mahal.
Ich esse nur Fleisch ich mich identifizieren kann, Gemüse Ich riechen und fühlen, Nudeln, Reis, Cous-Cous. Ich mache alle Saucen. Ich mache kleine Portionen.
Die Little Woman geht in die Tür von der Arbeit und bekommt ein Glas übergeben California Wine. Ich koche mit Wein und Bier.
Ist das nicht gut ist, dann zur Hölle mit es. Holen Sie sich das Gewehr.
:)
Lieber Ron, ich kann mir nicht vorstellen, dass Dich dafür jemand erschießen wird! ;-)) Das liest sich sehr lecker!
Du weißt, ich scherze.
Ich weiß nicht erschießen jemand – außer Skeet.
Und, Skeet sind nicht sehr lecker.
Natürlich weiß ich das, lieber Ron! ;o)
Wer oder was ist „Skeet“?
Liebe Skriptum, danke für diesen klaren Artikel. Weniger klar sind tatsächlich die Inhaltsstoffe der Lebensmittel, die wir kaufen. Selbst Gemüse hat nicht mehr soviele Vitamine „wie auch schon“, da es unreif geerntet und erst beim Verschiffen aus aller Welt hierher im Container nachreift. Und dazu kommt, dass immer weniger Menschen frisch kochen (können); wenn ich in einem Supermarkt diese Riesenregale mit Fertigprodukten und Dosenkost sehe, dann wird mir ganz übel…
Gesunde Grüsse Andrea
Liebe Andrea, wie so oft kann ich Dir nur zustimmen! Ich hege zwar nicht den Anspruch, das Rad jeden Tag neu zu erfinden und ein gewisses Maß an Fertigprodukten finde ich ganz bequem. Wer jedoch nur Ravioli aus der Dose etc. zu sich nimmt, sollte sich nicht wundern, dass die Gesundheit (und Figur) recht schnell auf der Strecke bleibt.
Was das frühe Ernten betrifft ist mir nur eine Frucht bekannt, bei der das von Vorteil ist: Erneut die Ananas. Direkt ab Ernte hört sie auf, Zucker zu produzieren, was jedoch dem Vitamin-Gehalt keinen Abbruch tut. Kein Wunder, dass ich immer frische Ananas zuhause habe! ;)
Na TOLL, jetzt hab ich riesigen Appetit auf frische ANANAS… und es ist Sonntag und nix hat auf hier, DANKE *grins*…
Wenn ich meine nachher aufschneide, werde ich die Hälfte nur für Dich essen, liebe Andrea! *versprochen
;o)