Die Freidenkerin führte kürzlich aus, was sie dazu zu bringen vermag, ein Döschen mit Süßstofftabletten quer durch ihre Kemenate zu pfeffern. Liebe Freidenkerin, ich darf dann mal ergänzend tätig werden, ja?!
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Nach einer mehr oder weniger schlafreichen Nacht erwachte ich nicht unbedingt, beschloss aber dennoch, den Tag zu beginnen. Bereits die ersten Sekunden waren ein klarer Hinweis darauf, dass ich besser einfach im Bett geblieben wäre. Wer schon einmal eine Jalousie etwas zu schnell aufgezogen hat weiß, wie vertrackt es ist, wenn sich bei dieser an sich einfachen Tätigkeit das Zugband in den Lamellen verheddert. Da ich noch nicht scharf war (weder Brille auf noch Kontaktlinsen drin) gestaltete sich die Enthedderung noch mühsamer, als es mit Sehkrücken schon gewesen wäre oder hätte sein können. Das spontane „Plöpp“ mit direkt folgendem „Tock“ verkündete, dass das Zugband nicht mein einziges Problem war. Die an der Jalousie befindliche Stange zum Regulieren der Lamellen hatte mit ihrem unteren Ende spontanen Bodenkontakt gesucht und gefunden. Diese eigentlich einfache Reparatur gestaltete sich gleichermaßen untypisch, wie das Entheddern des Zugbandes aus den Lamellen. Klar: Das untere Teil der Stange war schnell wieder rein gesteckt. Blöder Weise jedoch schief. Und da steckte es nun. Drehen, pressen und ziehen brachte dann doch schon nach einiger Zeit den gewünschten Erfolg der Lockerung und Lösung. Beim zweiten Versuch klappte es dann; die Stange saß wieder fest und vor allem gerade. Auch das Zugband hatte sich mittlerweile gnädig gezeigt, so dass ich das Schlafzimmer verließ.
Der Tag war gerade einmal wenige Minuten alt und schon gebraucht. Etwas genervt ging ich ins Bad und setzte anschließend in der Küche eine Kanne Kaffee auf. Danach fuhr ich den Rechner hoch. Der wollte aber wohl noch schlafen. Jedenfalls krückte er zunächst einige Minuten vor sich hin, bis er dann doch irgendwann einsatzfähig war. Der Kaffee war in der Zeit längst durchgelaufen. Nachdem ich einige Zeit relativ zackig durchgearbeitet hatte, der Kaffee vernichtet war und ich mich nun via Television über das aktuelle Nacht- und Tagesgeschehen informieren wollte, schaltete ich den Fernseher an. Das ging auch völlig problemlos. Allerdings gab es keinerlei Empfang. Stecker & Co. saßen alle fest. Also versuchte ich über die Menü-Führung einen Senderlauf und löschte dabei – wie sollte es an diesem Tag anders sein? – sämtliche eingestellten Sender. Entnervt schaltete ich das Gerät zunächst wieder aus und suchte im Internet nach Störungsmeldungen beim TV-Empfang in dieser Region. Die aktuellste Meldung, die ich finden konnte, bezog sich auf eine Störung und deren Kommentierung im März. Immerhin schon 2010. Auf diesem Weg war also eher nicht mit Informationen zu rechnen. Also arbeitete ich weiter und versuchte später wieder, meinem TV-Empfangs-Gerät bunte Bilder und dumme Nachrichten zu entlocken. Das klappte auch. Erstmal. Na ja, eher scheinbar. Denn zunächst mussten ja sämtliche Sender neu programmiert werden. Nachdem dieses Werk zur Sekunde vollbracht war … Na? Was? Genau: … war der Empfang wieder weg.
Nun könnte man annehmen, dass die gewünschten Nachrichten ebenso gut über das Internet unter Verwendung des Rechners zu erhalten sein wären. Theoretisch? Klar doch! Praktisch? Bei einem Seitenaufbau von jeweils bis zu drei Minuten hält sich die Dauer meiner Motivation in recht überschaubaren Grenzen.
Mittlerweile wäre ich bereit gewesen, von meinem normalerweise generellen Vorsatz, niemals Gewalt anzuwenden, zumindest vorübergehend Abstand zu nehmen. Ich war genervt hoch Zehn und froh alleine zu leben, so dass das niemand mitbekommen würde. Mit den von mir ganz neu kreierten Schimpfwörtern überraschte ich mich ein ums andere Mal selbst und war froh, sie im Anschluss auch recht schnell wieder vergessen zu haben. Um mich insgesamt etwas milder zu stimmen wechselte ich vom Schreibtisch in die Küche, um während des Genusses eines heißen Kaffees erstmal durchzuatmen. Beim Entsorgungsversuch des Pads verklemmte sich der Deckel des Mülleimers und trat damit den Beweis an, dass auch ich – selbst an einem Tag wie diesem – mit Gewalt nicht weiter komme. Bei dem kläglich scheiternden Versuch, ihn robuster als sonst praktiziert zum Schwingen zu bewegen, zerbrach er schlicht und ergreifend. Zum Glück kann ich mit Niederlagen umgehen und ließ ihm seinen Triumph.
Mittlerweile war es ca. 18:30 Uhr, als plötzlich und unerwartet das Telefon klingelte. Bereits vor dem Abnehmen des Hörers sah ich, dass es mein Paps war, der mich zu sprechen gewünschte. Ich atmete tief durch. Sehr tief. Allein schon, um das Brechen meiner Stimme und das Ablassen des mit mir herum geschleppten Frusts irgendwie zu verhindern. Ich wollte dieses tendenziell als Missstimmung zu definierende Ungemach keinesfalls in den Hörer krähen. Das klappte auch. Erstmal. Wir begrüßten uns fröhlich-freundlich und smalltalkten kurz vor uns hin. Dann jedoch geschah genau das, was an diesem Tag auf gar keinen Fall hätte geschehen dürfen: Er fragte mich, wie es mir geht. In dem Moment brachen alle nicht vorhanden Dämme und ich polterte einfach los. Nach einiger Zeit bemerkte ich jedoch, dass sich mein Paps vor lachen kaum noch ein kriegte. WAS WAR DARAN LUSTIG? Egal! Schön, wenn ich wenigstens anderen Menschen mit einem solchen Tag eine Freude bereiten kann. ;)
Nicht wegen aber nach dem Telefonat war ich fix und alle. Ich erwartete von diesem Tag außer Schlechtem wirklich rein gar nichts mehr und ging ins Bett. Es hätte mir keine allzu großen Probleme bereitet, wenn ich einfach bis zu nächsten Tag durch geschlafen hätte. Diese Möglichkeit schloss ich allerdings nach anderthalb stündigem Wachliegen aus und traute mich erneut in die laufenden 24 Stunden. Im Kühlschrank standen noch Kringelnudeln vom Vortag. Außerdem waren noch u. a. Schinkenwürfel, Frühlingszwiebeln und geschredderter Käse dort. Also zückte ich eine Auflaufform, stapelte alles und verfolgte aktiv den normalerweise einfachen Plan, es in der Mikrowelle überbackend zu erhitzen. Noch als ich dachte, dass mir an diesem Tag vermutlich die Auflaufform zerspringt würde stellte ich fest, dass sie zu länglich = groß war, als dass sich der Teller der Mikrowelle noch hätte drehen können. So wurde das also nix und ich heizte stattdessen den Ofen vor. Die Chancen, dass die Auflaufform doch noch zerbrechen könnte, standen also gut. Aber nix! Abgesehen davon, dass es mich persönlich stört, wenn ich von „in fünf Minuten gibt es Essen“ auf „eine halbe Stunde dauert es doch noch“ verschoben werde, erfolgte die Sättigung meines desastrierten Ichs völlig problemlos. Zumindest fast: Während ich am Schreibtisch saß und darauf wartete, dass der Ofen die richtige Temperatur erreichte, machte es plötzlich „fffffump!“. Später stellte sich heraus, dass sich eine der Herdplatten … tja, was hat sie denn nun? Zumindest ist sie jetzt einige Millimeter höher, ringsum kommt eine Menge schwarzes Pulverzeux raus und ich traue mich nicht mehr, sie zu benutzen. Immerhin ist sie mir nicht um die Ohren geflogen. Immer positiv denken; selbst an einem solchen Dreckstag!
Dennoch: So viel Süßstoff, wie ich an einem solchen Tag brauchen würde, gibt es auf der ganzen Welt nicht! *ARRRRRGH!
Wir haben doch nicht Freitag, den 13. gehabt :-) Das ist dir doch nicht wirklich alles passiert oder? Da hilft nur noch ab ins Bett. Mir gehts wie deinem Papa, ich muss lachen *duchundwech*
LG Ute
Oh doch, liebe Ute! Und dabei handelt es sich nicht um eine Sammlung, sondern um die geballten Geschehnisse des vergangenen Freitags. Ich hätte echt ausrasten können! ;) Aber irgendwann war mir klar, dass es sowieso egal ist, was ich tue: Es musste einfach schief gehen. Wenn man dann aber nicht einmal schlafen kann … *grmpf
;o))
Rauch doch lieber ne HB!
(Altes Hausmittel)
Habe ich gerade. Jetzt muss ich auch noch husten!
Kein guter Tipp!
;o))
Quatsch, rauch noch eine! Das lähmt die Zielien in den Bronchien und der Husten ist wech …
Ich rauche Cigarillos. Dann muss ich nämlich nicht husten.
Tricky, wa?! *gg
Sags ja, mit allen Wassern gewaschen! Kannst sicher schöne Ringe blasen!
Nicht nur das! *pah
;o))
Und wenn das nicht hilft: Weihrauch als ultima ratio!
….. flitz …………
Och, nö! Dann mache ich lieber meine Duftkerze an! ;o)
Mutig, mutig! Offenes Feuer! Fackel nicht noch die Wohnung ab! Neulich in meinem Umkreis passiert …
Das habe ich schon vor vielen Jahren erledigt. Einmal reicht! ;)
Entzünde eine Kerze, nimm das Kalenderblatt und steche genüßlich Nadeln rein. Aber passe auf die Finger auf. Kalendervoodoo …. vielleicht hilft es fürs nächste Jahr. :mrgreen:
Ach, Du meinst, dann fällt der Tag im nächsten Jahr aus?
Ich glaube, das gibt Mecker. Mächtig sogar.
Aber gut; einen Versuch könnte es wert sein. Schlimmer kann’s nun echt nicht kommen! ;)
Hi hi, Freitag war ich 24 Stunden auf Achse, wenn fahren nicht mehr ging mehrmals ein Nickerchen auf der Rückbank des Autos gemacht. Und das Ergebnis: Hexenschuß!
Na toll. Dann hat sich das ja auch gelohnt.
Und? Hast Du das Weib schon gekriegt und zur Rede gestellt? *gg
Schon abgehakt, war nur ein Streifschuß …
Na, toll. Und die kriegt überhaupt keinen Ärger?
Dann will ich das auch! *schmoll
;o))
Mildtätige Menschen machen doch keinen Ärger!
Aber Geduld mußt du schon aufbringen, da nützt auch schmollen nichts :-))
Wusste ich’s doch, dass da schon wieder etwas schief läuft. Nicht einmal DAS klappt! *menno
;)
Oje, du arme! Na da war mein kurzer „Anfall“ doch recht harmlos ;)
Ich befürchte, der Tag wird nur schwer zu überbieten sein! *g
Wow! Meine Liebe, du schlägst mich ja um sämtliche Längen! Hut ab! Wenn du mal nen schlechten Tag hast, dann aber richtig!
Das Einzige, was mir an dem Tag immer mal wieder zuminest den Hauch eines Lächelns ins Gesicht gezaubert hat, war mein leise und Kopf schüttelnd vor mich hin gezischter Spruch „Gleich hole ich den Süßstoff!“! *gg
Ja, ja, was ich mache, mache ich echt richtig …
ES gibt Tage, die sollte man einfach „rückwärts“ leben, dann weiß man wenigstens schon, was einen alles für Sch… erwartet und kann gleich im Bett liegen bleiben.
In 3 Minuten gibt*s „ColourKey“ oder so ähnlich!
Liebe CC, wenn ich bereits morgens gewusst hätte, was mich an dem Tag alles erwartet, wäre ich möglicherweise in Vesuchung gekommen, ihn nicht (er)leben zu wollen. Dann lieber einen Schlag nach dem anderen und darauf hoffen, dass sogar ein solche Tag irgendwann zu Ende gehen muss! ;)
Sorry, your day was a bitch.
Mine was a little irregular as well. While driving to a nearby town to get a nice bottle of California Cabernet wine I was eating a Taco Bell Steak Quesadilla and dropped a slice of it on my pants. I had to dig the “mutha fucka” off my pants and out from between my legs while driving the car and in all had a serious situation. Not a good day anywhere when you burn your balls with hot cheese. The Little Woman, who herself was eating an 83 meter long burrito supreme at the time – with mild sauce – never got a drop of burrito on her, b/c she’s pristine that way, asked me why I was using such language on the Lord’s Day.
Bitch. I guess she was so busy eating and never saw my pants on fire.
I understand: That’s the reason why you wear no pants. In that case I would probably also do that! *gg
Ich frage mich, mit welchem Fuß du zuerst das Bett verlassen hast … und hoffe, HEUTE mit dem Richtigen … und wünsche dir einen richtig schönen Tag …
LG
Doris
Es muss eigentlich der rechte Fuß gewesen sein. Anderenfalls hätte ich bereits beim Aufstehen massive Verrenkungen machen müssen, liebe Doris! ;)
My day was a mess too. I dropped a hot cheese quesadilla on my lap while driving the car. I used very bad language.
(Better?)
:))
I know, when God made me He threw away the mold.
Everything is better than hot cheese on your lap! ;o))
Köstlich, sehr köstlich geschrieben. Solche Tage gibt es, leider. *lach* Ich muss auch so ein bisschen lachen.
Das war ja auch Sinn und Zweck, liebe April. Wenn solche Texte von mir erscheinen, kann ich auch schon darüber lachen! ;))
Solche Tage gibt es….die Herdplatte würde ich in der Tat auch nicht mehr benutzen, an so etwas in der Art erinnere ich mich auch noch aus meiner Kindheit. Welche Anekdoten man sich später wohl über Ceranfelder erzählt außer den Klassiker mit der heißen Milch? :-)
Wie geht der Klassiker mit der heißen Milch? Ich hatte bisher noch nie einen Ceran-Herd. Irgendwie reizt mich das nach wie vor nicht.
Heiße Milch brennt sich hervorragend in die Platte ein und lässt sich in der Regel nie wieder vollständig entfernen. Da haben einige schon graue Haare bekommen.
Dann nehme ich das mal als weiteres Argument dafür, mir keinen Ceranherd anzuschaffen. Bei meinem klassischen Plattenherd kann ich wenigstens mal richtig schrubben, wenn mal wieder eine mittelschwere Katastrophe passiert ist! ;)
yeah my dad will like this :-)))
Na, dann viel Spaß! ;)