Meine Meinung?
Nein!
Warum?
Jeder Idiot kann Kinder auf die Welt bringen. Eine Frau, die gesundheitlich dazu in der Lage ist, findet jemanden, der sie schwängert und knapp 10 Monate später kommt der Sprössling. Alles ganz einfach.
→ Eine Prüfung der Kompetenz, um Kinder zu erziehen etc. erfolgt nicht.
→ Eine Prüfung, ob die wirtschaftlichen Voraussetzungen ausreichend sind, erfolgt nicht.
→ Eine Prüfung, ob die Partnerschaft verbindlich genug ist, erfolgt nicht.
Kinder werden beispielsweise geboren
→ aus Liebe, mit vollem Bewusstsein bis Wunsch beider Partner, in beiderseitigem Einverständnis.
→ als vermeintliche Rettung einer Beziehung, die längst oder dann oftmals erst recht zum Scheitern verurteilt ist.
→ oder schlicht und ergreifend als Mittel zum Zweck, damit die „Mutter“ über das Kind durch den „Vater“ versorgt ist.
Soweit zum natürlichen Weg einer Kind- und Elternschaft.
Und die Adoption?
Wenn es Menschen nicht gegeben ist, auf natürlichem Wege zu Eltern zu werden, entscheiden sich viele für die Adoption eines Kindes. Bis es – wenn überhaupt jemals – soweit ist, muss ein Ritt von mehreren Jahren absolviert werden. Das Leben der zur Adoption Willigen wird bis ins kleinste Detail durchleuchtet. Ihre wirtschaftlichen Verhältnisse nebst Sicherheit der Jobs etc. werden haarklein überprüft. Ihre Sozialkompetenz muss alle möglichen Tests bestehen. Und wenn auch nur der leiseste Zweifel bei jemandem aufkommt, der weder die potentiell zukünftigen Eltern noch das Kind wirklich kennt, ist die Nummer komplett erledigt. Vom begrenzten Höchstalter der Adoptiveltern einmal ganz abgesehen.
Wer es tatsächlich schafft, in Deutschland ein Kind zu adoptieren, musste sich auf dem Weg zum Ziel bis aufs Äußerste entblößen. Er wurde bei weitem nicht nur sprichwörtlich auf Herz und Nieren geprüft. Ein Kind wird nur dann überantwortet, wenn im wahrsten Sinne des Wortes, nicht der geringste Zweifel an der Kompetenz der zukünftigen Eltern zur Elternschaft besteht. Wie viel ehrlichen Willen zur Elternschaft und aufrichtige Liebe müssen diese beiden Erwachsenen empfinden, damit sie diese Prüfungen, Tests und mitunter als Schikane anmutenden Durchleuchtungen tatsächlich überstehen?
Ich will keinem Elternteil absprechen, sein Kind wirklich zu lieben! Ich will auch keinem Kind absprechen, von seinen Eltern wirklich geliebt zu werden. Die Chancen, dass ein adoptiertes Kind noch gewollter ist und möglicherweise auch noch mehr geliebt wird, stehen jedoch wirklich nicht schlecht.
Deshalb zerreißt es mich immer wieder ein Stück weit, wenn ich höre, dass für Kinder, die erfahren, dass sie adoptiert wurden, eine Welt zusammen bricht. Plötzlich fühlen sie sich ungeliebt, ungewollt und ihnen wird komplett der Boden unter den Füßen entzogen. Sie stellen alles in Frage, was in ihrem bisherigen Leben geschehen ist und verstehen die Welt nicht mehr.
Vorausgesetzt (und davon gehe ich fest aus), dass keine Mutter leichtfertig ihr Kind in eine Babyklappe gibt oder sich in sonstiger Weise von ihm trennt, hat sie für ihre Entscheidung gute Gründe. Diese Gründe sind oftmals vorrangig von Liebe getrieben. Sie trennt sich von ihrem Kind, WEIL sie will, dass es ihm gut geht. WEIL sie es liebt. WEIL sie weiß oder zumindest fest davon ausgeht, dass ihr Sprössling bei einer anderen Familie bessere Chancen im Leben hat.
Es mag Ausnahmen geben, klar doch. Vielleicht hat das Baby doch nicht als Mittel zum Zweck gereicht, um geheiratet zu werden und ohne eigenes Zutun vom Erzeuger für den Rest des eigenen Lebens versorgt zu sein. Vielleicht hat sich der verheiratete Mann doch nicht durch ein Baby dazu zwingen lassen, sich von seiner Frau zu trennen, um mit der Geliebten und ihrem Kind weiterzuleben. Vielleicht … Vielleicht … Vielleicht … Das mag alles sein. Aber die Regel sind solche perfiden Spielchen zum Glück nicht.
Ein Kind das adoptiert wurde, kann sich dem entsprechend, eigentlich mehr als alle anderen Kinder, sicher sein, dass es von den Eltern, bei denen es aufwächst, ehrlich geliebt wird und von beiden Elternteilen wirklich gewollt ist. Sie haben sich zu zweit ganz bewusst für dieses Kind entschieden und sehr viel auf sich genommen, um überhaupt als Adoptiveltern von irgendwelchen Behörden akzeptiert zu werden. Und selbst die Grundlage, die zur Adoption geführt hat, war seitens der leiblichen Mutter normalerweise von sehr viel Liebe geprägt. Denn Liebe begründet sich üblicherweise darüber, dass einem nicht das eigene, sondern das Wohl des geliebten Menschen am wichtigsten ist.
Warum also empfinde ich eine Adoption keinesfalls als Makel?
Darum!
Sehr sehr gut geschrieben. Es ist ein Trauerspiel, dass viele deutsche Ehepaare im Ausland adoptieren müssen, weil man ihnen hier nur Steine in den Weg legt.
Auch ich empfinde eine Adoption nicht als Makel. Diese Kinder sind und bleiben Wunschkinder.
LG Ute
Ja; und das wirklich im wahrsten Sinne des Wortes!
gibt es dazu ernsthaft andere meinungen? es ist doch gemeinhin bekannt, wie schwierig bis unmöglich ein adoptionsverfahren ist. verständlich, dass viele paare sich entnervt im ausland umschauen, ich täte das auch.
aber wie kommst du darauf, dass für die kinder eine welt zusammenbricht, wenn sie von ihrer adoption erfahren? sicherlich sind sie irritiert und suchen früher oder später nach ihren biologischen wurzeln. aber gerade weil diese kinder so geliebt werden, und das auch spüren, werden sie immer zu ihren adoptionseltern stehen. ich kenne einige familien und habe großen respekt vor den eltern. die zuneigung zu ihren kindern ist enorm, umgekehrt aber auch. und die kinder wissen um ihre adoption.
Das ist natürlich der optimale Fall. Und ich wünschte, dass es allen Kindern so gehen würde. Dennoch scheinen viele in einen totalen Abgrund zu fallen, wenn sie erfahren, dass sie adoptiert sind.
Mir ging das, was ich oben geschrieben habe, schon so oft durch den Kopf. Nun habe ich es endlich mal aufgeschrieben.
bei uns werden auch oft kinder vom Ausland adoptiert, aber auch da gibt es eine Menge KOntrollen. sowohl fuer die zukuenftigen Eltern, als auch bei den KIndern. Z.B. ob sie gesund sind etc. Ich kenn eine Familie, die hat 2 Kinder adoptiert und beiden geht es sehr gut. Sie sind sogar der Mutter etwas aehnlich.
auch in einer anderen Familie die ich kenne, ist ein kInd adoptiert, aber der wusste das auch von Anfang an, da wurde kein Geheimnis darum gemacht und die Frau hat danach endlich auch eigene Kinder bekommen. aber zwischen allen gab es nie auch nur einen Unterschied. Ich bin immer dafuer, und freu mich, dass so Kinder ein warmes gutes Heim bekommen.
Das ist ja genau der Punkt: Das Wichtigste sollte immer sein, dass es den Kids gut geht. Egal, ob sie selbst auf die Welt gebracht oder selbst adoptiert wurden.
Schön, dass Du so harmonische, friedliche Beispiele kennst, liebe Vivi!
Was dem Thema Adoption ein ganz kleines G’schmäckle verleiht – obwohl ich deinen Standpunkt voll und ganz teile – ist die „Adoptionswut“ einiger Promis und sogenannter Weltstars. Das gemahnt bisweilen eher an Sammelwut und Profilierungsneurose – „Hach! Ich bin jetzt schon ein halbes Jahr nicht mehr in den Schlagzeilen gewesen, ich muss jetzt schnell ein neues Kind adoptieren!“…
Wenn das der Hintergrund einer Adoption ist, dann ist es natürlich verachtenswert. Keine Frage! Aber auch da gibt es ja durchaus Unterschiede.
Rein subjektiv empfinde ich die Adoptionen der italienischen „Ikone“ M. C. beispielsweise als tendenzielle Promotion. Wenn der Eindruck entsteht, ein Kind wird seinen leiblichen Eltern entrissen oder abgekauft, könnte ich mich vor Wut in den Boden schrauben.
Bei Brang*elina empfinde ich es allerdings wirklich als ehrlich. Sie haben bisher – soweit ich weiß – tatsächliche Weisenkinder adoptiert. Ob es immer gut ist, sie in eine völlig andere Kultur zu holen, ist jedoch noch eine ganz andere Frage.
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You’re joking, funny Ronny! ;))
Liebe Skriptoria,
diesen Artikel habe ich gern gelesen, und so ganz generell spüre ich den Gerechtigkeitssinn, der in Dir so fest verankert zu sein scheint. Diesen finde ich großartig, Du hast tolle Ansichten. Das ist mir schon beim Lesen anderer Beiträge hier aufgefallen.
Ich selbst habe noch keine Kinder, wünsche mir aber welche – wenn ich einmal groß bin. ;-) Ich finde allein die Idee, in der Adoption einen Makel zu sehen, hirnrissig und dumm. Eben wegen der von Dir genannten Argumente.
Es ist absurd, dass jeder auf dieser Welt Kinder bekommen kann, ohne sich einen Kopf oder Sorgen machen zu müssen. Und andere, die sich so sehr ein Kind wünschen, sind auf die Adoption angewiesen. Und hier wird ihnen das Leben so schwer gemacht. Das tut mir im Herzen weh.
Ganz liebe – und nachdenkliche – Grüße,
Coralita
Ich finde es ja richtig, dass Kids nicht zur Selbstbedienungsware verkommen. Prüfungen in einem gewissen Rahmen sind somit schon wichtig. Allein, um gewissen „Charakteren“ nicht noch das „Material“ für ihre Abartigkeiten frei Haus zu liefern.
Ob ein Adoptionsverfahren allerdings SO kompliziert sein muss … das wage ich dann doch zu bezweifeln.
Danke für Deine liebe Worte; das freut mich sehr!
„Makel“?
Ist das das richtige Wort?
Vor langer, langer Zeit hat ein Arzt meiner Mutter gesagt, sie sei Unfruchtbar.
Und nun sitze ich hier, und schreibe einen Kommentar in einem fremden Blog.
Dieser Arzt war wohl eine echte Konifere..
Als ich davon erfahren habe, daß ich eher ein Unfall als gewollt war, brach für mich keine Welt zusammen, aber ich kam mächtig ins grübeln:
„Ja wie? Die wollten mich gar nicht? Ja wieso waren die dann trotzdem immer so lieb zu mir?“
Wie Kinder halt so denken.
Wenn ich statt dessen erfahren hätte, ich sei adoptiert worden, hätte ich vermutlich gedacht: „Wow, die haben mich extra ausgesucht!“
Ich glaube nicht, daß ein Mensch von sich aus empfindet, das eine oder andere sei ein Makel. Das muss IMHO über soziale Normen erst beigebracht werden.
Wobei ich da vielleicht nicht wirklich mitreden kann. Ich habe keine Kinder, und das einzige, was ich je adoptiert habe – weil ich selber keine zeugen konnte – war ein 9 Wochen alter Irischer Wolfshund.
Mit 9 Wochen noch so winzig wie ein ausgewachsener Zwergdackel.. Hach, der war süß. :o)
Natürlich habe ich mich auch da vorher erst schlau gemacht über Hundeerziehung, Ernährung usw.
Macht man sowas etwa nicht, wenn man ein Kind bekommt?
Also nicht jetzt, über Hundeerziehung informieren, sondern..
..wobei das, wie mir bei einer Diskussion mit einer mir privat bekannte Erzieherin (die macht beruflich Tagesbetreuung) einleuchtete, bei Kleinkindern wohl ziemlich ähnlich funktioniert.. *grübel*
Das Wort „Makel“ stört mich irgendwie.
Lieber Waldbaer, einmal vorweg geschickt: Das von mir gewählt Wort „Makel“ soll natürlich keinesfalls (!) in irgendeiner Weise herabwürdigend sein! Ich hoffe jedoch, dass das durch den Kontext sowieso erkennbar war.
Deinen Satz „Wow, die haben mich extra ausgesucht!“ finde ich sehr schön! Denn: Ja, genau SO ist es!
Davon abgesehen … Ist es nicht so, dass sich Deinen Mum letztendlich doch ganz bewusst für Dich entschieden hat? Auch wenn sie zuvor davon ausging, nicht schwanger werden zu können, hatte sie doch einige Monate Zeit, um die Schwangerschaft zu akzeptieren oder sich dagegen zu entscheiden. Sie hat sich für Dich entschieden. Damit sind doch alle weiteren, möglichen Fragen sowieso obsolet, oder?
Welches Wort fändest Du denn statt „Makel“ treffender?
Liebe skriptum,
welches Wort ich statt „Makel“ treffender fände *grübel*
Ich würde die Frage in dieser Form nicht stellen wollen.
Eine funktionierende Familie, in der idealerweise gegenseitiges Vertrauen herrscht, daß man im Zweifel immer für einen da ist, kann man nicht an genetischer Verwandschaft messen.
Ist es „irgendwie anders“? Ja, aber das ist IMHO nicht wichtig.
Das wird nur unsinnigerweise auf Teufel komm raus wichtig gemacht, von Menschen, denen offenbar das letzlich tatsächlich stattfindende Familienleben von Kindern und Eltern nicht im Kern ihres Interesses ist, sondern.. Ja was eigentlich? *eg*
Die Frage eines Makels stellt sich hier gar nicht.
An die Kinder denkt doch eh keiner mehr.
Und diese Denkweise ist das eigentliche Problem. Alle hier genannten Thesen fand ich richtig.
Ent-Täuschung, ob einer Lüge. Die Frage, „Wer bin ich eigentlich“, usw. usw.. und was alles hier richtig gesagt wurde.
Ich bleibe aber bei meiner These, daß das alles, all diese Zweifel und negativen Gefühle, nicht von einem selbst (dem Adoptierten Kind) kommt, sondern aus dem sozialen Umfeld suggeriert werden müssen, um zu existieren.
Das Umfeld hat den Makel (oder die Beweggründe der Adoptiveltern), nicht die Adoption an sich, und erst recht nicht, das adoptiert werden, IMHO.
„Eine funktionierende Familie, in der idealerweise gegenseitiges Vertrauen herrscht, daß man im Zweifel immer für einen da ist, kann man nicht an genetischer Verwandschaft messen.“
Lieber Waldbaer, das ist eigentlich der Schlüsselsatz zum gesamten Thema. Danke dafür!
Und Deinem Schlusssatz kann ich mich auch nur anschließen.
Tina, wenn es bei Adoptionskindern so ist, dann könnte ich mir vorstellen, ist es die Enttäuschung darüber, dass sie z.B. 18 Jahre lang getäuscht und „belogen“ wurden und diese Eltern für ihre richtigen gehalten haben. Wenn die Adoptiveltern nicht aus irgendwelchen Gründen Angst hätten, es schon dem kleinen Kind zu sagen – und das versteht den Unterschied noch nicht so ganz und weiß aber im Hinterkopf, ich habe noch andere Mama und Papa – dann müssten sie nicht irgendwann die große Enthüllung starten.
Mir ging es ähnlich-anders. Mit 17 habe ich rein zufällig entdeckt, dass mein Vater, bevor er mit einem Sohn meine Mutter ehelichte, nicht Witwer war, wie mir immer wieder glaubhaft von meiner Mutter versichert wurde, sondern geschieden war. – Die katholische Scham gab ihr diese Lüge ein, ich habe sie ihr nie verziehen, weil ich mich belogen und getäuscht fand. – Vielleicht geht es diesen Kindern ähnlich? Und da können sie es besser als alle Kinder dieser Welt haben. Richtig gut haben sie es nur, wenn die Eltern ihnen so früh wie möglich sagen, wie es war – dann wird die Zusammengehörigkeit eine Selbstverständlichkeit.
Guten Morgen!
Liebe CC, dass ich generell gegen Lügen bin, weißt Du ja. Wenn ich also beispielsweise auf eine Lüge treffe, hinterfrage ich (wie bei jeder Unstimmigkeit) die Motivation, die dazu geführt hat.
Wollte mich derjenige verdingsen?
Stellt er meine Intelligenz in Frage?
Will er eine Missetat verschleiern?
Etc.
In sehr vielen Fällen ist es irgendwas davon. Aber bei einer Adoption? Da würde ich immer voraussetzen, dass die A-Eltern nur das Beste für das Kind wollten. Und das ganz ehrlich und aufrichtig. Ohne Kalkül und Hintergedanken. Das hilft vielleicht nicht im ersten Moment aber mit der Zeit … hoffentlich.
Guten Mittag, Schnuckelchen! ;)
Ich kann mir vorstellen, es ist der scheinbare Verlust von Halt, der mit den leiblichen Eltern verknüpft scheint, ein Vakuum das mit dem Erkennen der Wahrheit zu entstehen scheint. Kinder, denen leibliche Eltern wenig Liebe schenkten, wissen, daß diese Kausalität keine Gesetzmäßigkeit ist.
Da hast Du vollkommen recht, lieber CP. Ich stelle es mir auch ein wenig so vor, dass sich diese Kids dann plötzlich „entwurzelt“ fühlen. Oftmals reicht es aber vermutlich schon, sich einfach mal in der Schulklasse umzusehen, um zu erkennen, dass es Kinder gibt, die zwar geduldet, jedoch leider kaum geliebt werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das die Regel bei Adoptiv-Kids ist.
ich glaube die meisten menschen haben schon ein problem damit zu wissen wer sie sind, wenn sie erwachsen sind. wie mag das nun auf ein kind oder jugendlichen wirken, der schon in geregelten verhältnissen aufgewachsen, nun plötzlich erfährt, es ist nicht so ?
sehr viele menschen werden nie erfahren wer sie sind, weil sie es nie hinterfragen.
jugendliche – und ich glaube gerade mädchen – haben wohl während ihres erwachsenwerdens ohnehin genug probleme mit sich selbst. ( was mich dann auch ein wenig an deinem artikel @skriptum wundert. denn du scheinst ja weiblich zu sein. erinnerst du dich nicht an deine heranwachsende jugend ? )
ein weiterer aspekt sind die gefühle generell. wie will man gefühle erklären, wenn sie nicht kalkulierbar sind ? man steht plötzlich vor dem ( scheinbarem ) nichts !
liebe zu suchen ist schon schwer. sie zu finden noch schwerer. wie mag es sein, wenn man sie verliert ?
Na ja, was heißt „es ist nicht so“? Der Gedanke an den Ursprung muss modifiziert werden. Das ändert doch aber nichts an bishe geregelten Verhältnissen.
Ich SCHEINE weiblich zu sein? Hallo?! ;)
Eben: Es ist ein scheinbares „Nichts“. Realistisch betrachtet hat sich nichts geändert. Es ist nur eine mittlerweile oftmals im alltäglichen Leben völlig irrelevante Information hinzu gekommen, die man vorher nicht hatte.
Aber warum sollte ein Kind, das von seiner Adoption erfährt, dadurch die bisher empfundene Liebe verlieren? Das steht doch gar nicht zur Option.
[…] liebe zu suchen ist schon schwer. sie zu finden noch schwerer. wie mag es sein, wenn man sie verliert ? […]
Ich denke, es kommt immer darauf an, warum man bisher empfundene Liebe in Frage stellt. Liegt das nicht oftmals an rein persönlichen Irritationen, die der Liebende gar nicht zu vertreten hat?
Adoption ist sicherlich kein Makel und das potentielle Eltern „geprüft“ werden müssen, da sag ich auch nichts dagegen.
ABER: Wenn ich mir anschaue, dass manche adoptionswillige Paare Jahre warten müssen, bis sie eine Zusage bekommen… dann ist in diesem System der Fehler drin. Die Waisenhäuser sind voll…
Da taucht dann vermutlich oftmals das nächste Problem auf: Es sollen unbedingt Babys sein. Obwohl Kinder, die eben keine Babys mehr sind, genauso viel Liebe suchen und brauchen.
Wenn ich jetzt aber zum Beispiel mit 45 Lenzen sagen würde, ich möchte gern ein Kind adoptieren, dass 10 bis 15 Jahre alt ist, würde ich aufgrund meines Alters zwar in die Liste aufgenommen, aber nie ernsthaft in Erwägung gezogen. Weil ich ja schon 45 bin. Als das Kind geboren wurde, war ich 30. Hätte ich mich dann gleich gemeldet, wäre es gar kein Problem gewesen. Allerdings hätte ich vermutlich kein Baby bekommen. Aber was soll eine 30jährige mit einem 15jährigen Kind?
Manchmal könnte man auf den Gedanken kommen, dass über das Wohl und Weh von Waisenkindern und adoptivwilligen Eltern Menschen entscheiden, die einfach Spaß an der Macht haben …
Manche Sachen sind irgendwie völlig widersinnig…
Ehemalige Nachbarn von uns haben damals die Konsequenzen gezogen, sind nach Asien und noch einmal nach Afrika gefahren und haben sich von dort jeweils ein Kind besorgt. Mit 4 Wochen Urlaub waren dort alle Papiere erstklassig sauber.
Solange es sich tatsächlich um Waisenkinder gehandelt hat, die dadurch ein neues Zuhause gefunden haben, finde ich das sehr gut.
Bedenklich finde ich was allerdings, wenn diese Kinder ihren Familien entrissen werden. Gegen einen kleinen Obolus, der europäischen Familien nicht weh tut, die Existenz der dortigen Familien aber über Monate sichert. Kinderhandel (egal wie es offiziell genannt wird) finde ich absolut inakzeptabel.
Wenn das aber nicht der Fall war, dann finde ich den Hintergrund Deiner Worte sehr schön!
ich verstehe was du schreibst vom rationalen standpunkt her total. und ich finde es auch teilweise heftig, aus welchen gründen man dann eben KEIN kind adoptieren kann, obwohl es dem kind vermutlich bei diesen nicht ganz perfekten eltern viel besser ginge als in einem heim.
aber ich kann den emotionalen zustand nicht nachempfinden, wie das ist, wenn die leiblichen eltern einen weggegeben haben. vielleicht ist das einfach irgendwas instinktives oder so…
Das mag durchaus sein, liebe paleica. Ich kenne es auch nicht aus eigener Erfahrung. Dieses Thema zum Thema zu machen geschah ja aus dem Grunde, möglicherweise zu erfahren, was in solchen Kindern vorgeht. Allerdings nicht mit der zwanghaften Erwartung, dass hier jetzt schrillionen von Outings erfolgen. Wortperlen hat auf ihrem Blog einen sehr interessanten Re_Artikel dazu eingestellt!
den artikel dazu muss ich mal suchen. mich würde das auch sehr interessieren, was die betroffenen darüber sagen. man fühlt sich dann einfach bestimmt irgendwie… zerrissen…
Hier ist der Link, liebe paleica:
http://www.wortperlen.de/kommentare/ist-adoption-ein-makel-….3658/
Ich glaube auch nicht, „dass das die Regel bei Adoptiv-Kids ist“. Aber leibliche Eltern sind eben keine Garantie für Liebe.
Das ist leider so, lieber CP. Da hast Du sicher recht.
kein leichtes Thema.
Im Prinzip stimme ich dir in fast allen zu.
Nur eins nicht vergessen, es giebt Paare die
ein Kind adoptieren möchten um ihre Ehe/Partnerschaft
„retten“ zu wollen. Welches für mich absurt und
verwerflich ist.
Liebe Grüsse
Elke
Da stimme ich Dir zu mindestens 100 Prozent zu, liebe Elke!
Für mich ist es generell verachtenswert, wenn Kinder als Mittel zum Zweck eingesetzt werden. Grundsätzlich. Dafür gibt es m. E. keine Rechtfertigung und auch keine akzeptable Erklärung.
@paleica: in fragen der liebe, gerade im speziell zu seinen eigenen oder auch adoptierten kindern, wird man immer zerissen sein.
wie schon bei der frage nach innerhalb einer normalen liebesbeziehungen.
ein vater ;-)
Dass es Zwiespälte geben kann, ist klar. Die gibt es immer und überall. Aber normalerweise steht die Grundliebe zu den Kindern, egal ob eigene oder adoptierte, doch nie zur Disposition, lieber gokui.
Neue Familienstaatssekretärin lehnt Homo-Adoption ab…
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