Dass ich ein ausgemachter Fan vom Erlebnis Zoo Hannover bin, dürfte bekannt sein. In den vergangenen Jahren habe ich wohl Hunderte von Fotos nebst entsprechenden Kommentaren ins Internet gestellt. Zahlreich in meinem bis vor einem dreiviertel Jahr betriebenen Forum marmonemi.de und in meiner Galerie donnAwetter.de. Seit knapp drei bzw. knapp einem Jahr finden sich meine Beiträge auf meinen Blogs skriptum und skryptoria; hier bei wordpress.com. Jeweils versehen mit kleinen (Bilder-/)Geschichten oder Kommentaren und oft genug mit Links zum Zoo.
Meine Begeisterung für diese Sehenswürdigkeit dürfte dabei vermutlich stets leicht zu erkennen gewesen sein. Es mussten gar nicht immer ganz großartige Sensationen sein. Wie zum Beispiel die Tatsache, dass der Erlebnis Zoo Hannover durch die Geburt von fünf Elefanten-Babys innerhalb des Jahres 2010 einen Weltrekord aufgestellt hat. Auch so genannte Kleinigkeiten, wie ausgefallen hübsche Weg-Ränder oder sonstige Schönheiten und Ereignisse inspirierten mich zu so einigem. Natürlich war mir bei all dem auch der Werdegang des Zoos bekannt:
„1972 ging der Zoo wieder in den Besitz der Stadt Hannover über. […] Anfang der 1990er Jahre steckte der Zoo in einer Krise. Die Besucherzahlen sanken, der öffentliche Betriebskostenzuschuss wurde gekürzt. Daraufhin beschloss die Stadt einen Neuanfang. Das städtische Amt Zoo wurde 1994 in eine GmbH umgewandelt und symbolisch für eine Mark an den Kommunalverband Großraum Hannover veräußert.“
Ebenfalls im Jahr 1994 übernahm Klaus-Michael Machens als Direktor die Leitung des Erlebnis Zoo’ Hannover. Mit einem unglaublichen Engagement holte er den Zoo nicht nur aus seinem Dornröschen-Schlaf, sondern machte ihn zu einem der erfolgreichsten Zoos überhaupt. Unter der Leitung von Herrn Machens wurde das Konzept „Zoo 2000“ entwickelt. Damit bewarb sich die GmbH am Ideenwettbewerb der Weltausstellung Expo 2000 und wurde 1996 offiziell als „Projekt Expo 2000“ anerkannt.
Vier in Europa als einzigartig geltenden Erlebniswelten (die Afrikalandschaft „Sambesi“, der „Gorillaberg“, ein indischer „Dschungelpalast“ und „Meyers Hof“) entstanden und bereits seit dem Jahr 2000 kamen jährlich über eine Millionen Menschen in den Zoo, um möglichst vielen Tieren, überwiegend ohne Gitter, nahe zu sein. Seit 2005 wird jedes Jahr für einige Wochen der sog. „Winter-Zoo“ veranstaltet und stark frequentiert. 2007 kam das Kinderland „Mullewapp“ mit zahlreichen Attraktionen hinzu. Das Jahr 2010 startete mit der Eröffnung des australischen „Outback“. Seit Mai 2010 freut sich der Erlebnis Zoo Hannover außerdem über die kanadische Erlebniswelt „Yukon Bay“.
Kommentierte Fütterungen und täglich bis zu acht Tiershows gehören ebenso zum Erfolgskonzept, wie die weiteren Attraktionen „Strandbad“ und „Tropenhaus“. Ein fünf Kilometer langer Entdecker-Pfad, ein Dschungel- und Evolutionspfad, mehrere begehbare Tieranlagen, der obligatorische Streichelzoo sowie zahlreiche Safaris und sonstige Führungen mit erfahrenen Zoo-Scouts sprechen ebenfalls für sich. Einmal hatte ich das in jeder Hinsicht bemerkenswerte Vergnügen, eine Backstage-Tour mitzumachen. Ich kann es nur jedem empfehlen!
Mittlerweile vermag es der Zoo durch das beispiellose, 17jährige und unermüdliche Engagement von Herrn Machens und seinen Mitarbeitern, dass jährlich über 1,6 Millionen Besucher in den Erlebnis Zoo Hannover kommen.
Klaus-Michael Machens feiert in diesem Jahr seinen 65. Geburtstag. Das wäre eigentlich ein uneingeschränkt schöner Anlass, ihm von ganzem Herzen zu gratulieren, für seinen Einsatz im Zoo zu danken und ihm eine gute Gesundheit, Kreativität und viele weitere Ideen nebst dem dafür mehr als verdienten Erfolg zu wünschen, damit er den Erlebnis Zoo Hannover noch viele weitere Jahre so hervorragend führen kann. Wenn da nicht …
Tja, wenn da nicht der Präsident der Region Hannover, Hauke Jagau, wäre. Erst ließ er sich noch freudestrahlend mit Herrn Machens ob des großartigen und andauernden Erfolges des Erlebnis Zoo’ Hannover medial ins Rampenlicht rücken. Allerdings wusste wohl nur er und ein paar seiner Kumpel zu dem Zeitpunkt, dass er keine 24 Stunden später überraschend erklären würde, den Vertrag von Herrn Machens nicht zu verlängern, weil dieser nun zu alt sei, um den Zoo weiter zu führen.
Lieber Herr Machens, selten hat mich, und bei weitem nicht nur mich, eine „regionale“ Entscheidung dermaßen wütend gemacht (den geplanten Neubau des Landtages lasse ich jetzt mal außen vor). Ich begegne diesem unsäglichen Abschluss Ihrer hervorragenden Arbeit mit größtem Bedauern und unermesslicher Irritation. Hannoveraner mögen mitunter etwas „spröde“ sein. Wenn sie jedoch erstmal jemanden in ihr Herz geschlossen haben, dann bleibt er da auch, unkaputtbar. Im Gegensatz zu Ihnen braucht Herr Jagau das sicher nicht zu „befürchten“.
Herr Jagau, ich wünsche Ihnen mit aller Intensität, dass Sie von nun an, jedes Mal wenn Sie an einem Spiegel vorbei kommen, vor Übelkeit und Scham in Grund und Boden versinken mögen! Mehr schreibe ich zu Ihrem Verhalten lieber nicht. Mir sind die §§ des StGB bekannt und Sie es mir nicht wert.
Und jetzt muss ich essen. Sehr viel essen! Meine regelmäßigen Blog-BesucherInnen wissen, warum.
Ehrgefühl, Aufrichtigkeit, Loyalität, Anstand und Charakter scheinen heutzutage bei den meisten „Obermuftis“ weniger zu zählen denn je… Ich glaube, dieser Herr Jagau weiß schon gar nicht mehr, wie man Scham buchstabiert…
Ich werde mal versuchen zu verfolgen, welcher seiner „Kumpel“ den Job anschließend bekommt. Darauf bin ich wirklich sehr gespannt.
Anstand, Moral und das ganze Zeux? Ich glaube, die sind in den „Sphären“ schon vor vielen Jahren komplett auf der Strecke geblieben.
Tina, es gibt Berufsgruppen, da ist von vornherein im Arbeitsvertrag festgeschrieben, dass das Arbeitsverhältnis mit dem Erreichen des Rentenalters endet.
Ob das hier vielleicht auch so ein Fall war?
Oder sagte das ganze Drumherum anderes?
Den sauren Geschmack im Mund ist er auch nicht wert!
Liebdrück von Clara + Clara
Solche Vereinbarungen gab es mal, ja. Ich hatte auch mal so einen Vertrag. M. W. ist das aber inzwischen nicht mehr erlaubt. Alleins schon, weil ja die Lebensarbeitszeit von unseren sog. Volks(ver)tretern immer weiter hoch geschraubt wird.
Hier gab es eine solche Regelung höchst vermutlich nicht. Sonst wäre Herr Machens wohl nicht so irritiert und geschockt gewesen. Wenn eine solche Regelung bestanden hätte, dann hätte er damit gerechnet. So hat es ihn aber offensichtlich eiskalt erwischt.
Bravo! Deinen Beitrag finde ich richtig Klasse. Ich habe ja nun überhaupt keine Beziehung zu Hannover aber allein wenn ich schon wieder höre: ‚zu alt‘ dann packt mich die heiße Wut.
Aber das war sicherlich nur ein Vorwand, in Wahrheit war Herr Machens einfach zu gut und zu erfolgreich.
Tja, das Letztere scheint mir auch nicht ganz unwahrscheinlich. Allerdings im Hinblick darauf, dass er 17 Jahre lang extrem viel erreicht hat und nun einem anderen ein sehr gut funktionierendes Unternehmen in den Schoß gelegt werden soll.
Sowas passiert vermutlich in jeder Stadt. Auch wenn ich immer häufiger das Gefühl habe, dass die Verantwortlichen in Hannover oder Niedersachsen ganz besonders stark einen an der Waffel haben.
Tja, so spielt das Leben.
Neee, lass das Kotzen, ist so anstrengend.
Dieser Mr. Jagau hat das doch üüüüüüberhaupt nicht verdient.
Aber irgendwas sollte man ihm echt antun können, ohne selbst Schaden nehmen zu müssen…
Grübel, grübel, was für Möglichkeiten hätte man denn da???
Oder du initiierst eine Abschiedsfeier für Herrn Machens.
Hättest du die Leute, die dir helfen könnten?
Ich werde mich nicht auf das Niveau von Herrn Jagau begeben. Du weißt doch: Jeder bekommt für das was er tut, positiv wie negativ, von irgendeiner höheren Macht die Quittung. Dafür muss sich unsereins nicht die Finger schmutzig machen.
Du hast es mal wieder in absolut passende und treffende Worte gehuellt.
Was diese Person betrifft, ich moechte diesen Namen jetzt nicht ausschreiben, irgendwie wollen meine Finger da nicht ueber die Tastatur, diese Person wird frueher oder spaeter die Quittung bekommen. Das Karma dieser Person wird sich schon den richtigen Zeitpunkt aussuchen, es manifestiert sich in diesem Leben oder halt in einem der naechsten.
saludos Ruediger
Zunächst ist wohl mal davon auszugehen, dass es seinem politischen Ansehen sehr schaden wird. Das ist ja schonmal was.
Normalerweise verweigere ich es auch, diese Wesen noch namentlich zu benennen. Daraus resultieren Bezeichnungen wie Kundesbanzlerin und ähnliches. Aber manchmal kann ich Namen trotz oder gerade wegen solcher Vorkommnisse gar nicht laut genug heraus schreien.
Es könnte natürlich in der Tat sein, dass mit erreichen des 65.Lebensjahres arbeitsvertraglich Schluss ist. Trotzdem hätte man das dann kommentieren können.
Aber warum bist Du so wütend? Ich kenne Geschichten von Menschen, die sind schon mit erreichen des 50sten Lebensjahres zu alt für unsere jugendwahnfrönende Arbeitswelt. Zu teuer geworden, es folgen doch Massen der jungen, formbaren, billigen und willigen Generation Praktikum nach. Aargh… jetzt rege ich mich auf. Ich gehe auch Schokolade essen…
Diese Vermutung (automatisches Auslaufen des Vertrages) hatte ich weiter oben schon verworfen. Dann wäre Herr Machens vermutlich nicht so geschockt gewesen, weil er es zuvor bereits gewusst hätte.
Eine Bekannte von mir (Zahnarzthelferin) bekam schon mit 32 Jahren zu hören, dass sie zwar hoch qualifiziert sei aber leider zu alt für das Team. Ich könnte … öhm … womit wir wieder beim Essen wären!
Wenn du im Rentenalter bist, fragt keiner mehr nach deinen früheren Erfolgen. Leider ist das so. Nur wer sich erst im Erfolg des Anderen sonnt, sollte sich nicht 24 Stunden danach so verhalten. Das zeugt von Doofheit. Der gehört zu den Eseln ins Gehege. L.G. Ludger
Och mönsch, Ludger! Die armen Esel …
;o))
Na ja, „Doofheit“? Ich finde es eher reichlich perfide. Doof höchstens im Hinblick darauf, dass er möglicherweise den Zerfall seines Sympathiewertes beim schnöden Wahlvieh unterschätzt.
Es ist wirklich erstaunlich: die Bundesregierung will das Volk bis zum Tode schuften lassen und dann treffen sie solche Entscheidungen? Da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln!