Diese drei Zeilen haben bei mir gerade einen geistigen Rundumschlag verursacht.
Der offenbar ein bisschen an der ursprünglichen Intention vorbei geht, aber.. egal.
Ich würde das mal als „typisch männliche Interpretation“ bezeichnen
Von „Hä? watt soll dat denn sein!?“ ging es weiter nach..
„Worte wie Pfeile?“ – Ja, das müssten dann aber „treffende Worte“ sein, denn, wenn sie daneben sind, passiert ja nix.
Was sind „treffende Worte“?
Welche, die die Wahrheit beschreiben?
Dann müsste der Pfeil eigentlich immer knapp das Ziel verfehlen, denn zur Wahrheit gehört Vollständigkeit. Und wichklich vollständig zu beschreiben, das geht nicht.
Hier ein Gedicht, abgetippt aus Michael Endes Zettelkasten (Buchtipp!) [ISBN-10: 352271380X] (ich hoffe, das ist nun korrekt zitiert ):
>>
Der wirkliche Apfel
.
Ein Mann der Feder, berühmt und bekannt
als strenger Realist,
beschloß, einen einfachen Gegenstand
zu beschreiben, so wie er ist:
Einen Apfel zum Beispiel, zwei Groschen wert,
mit allem, was dazu gehört.
.
Er beschrieb die Form, die Farbe, den Duft,
den Geschmack, das Gehäuse, den Stil,
den Zweig, den Baum, die Landschaft, die Luft,
das Gesetz, nach dem er vom Baume fiel…
.
Doch das war nicht der wirkliche Apfel, nicht wahr?
Denn zu diesem gehörte das Wetter, das Jahr,
die Sonne, der Mond und die Sterne…
.
Ein paar tausend Seiten beschrieb er zwar,
doch das Ende lag in weiter Ferne;
denn schließlich gehörte er selber dazu,
der all dies beschrieb, und der Markt und das Geld
und Adam und Eva und ich und du
und Gott und die Welt…
.
Und endlich erkannte der Federmann,
daß man nie einen Apfel beschreiben kann.
Von da an ließ er es bleiben,
die Wirklichkeit zu beschreiben.
Er begnügte sich indessen
damit, den Apfel zu essen.
.
[Michael Ende]
<<
Warum treffen Worte einen dann trotzdem?
Muss wohl mit "dem Apfel" zusammen hängen, der einen aus dem Paradies vertreiben kann.
Oder so.
;o)
Ich bin, wie immer, verwirrt.
Oh ja, lieber Waldbär! Diese Weisheit hättest Du mal einem reichlich verwirrten Stalker, den ich geschlagene vier Jahre an den Hacken hatte, vermitteln sollen! ;)
Allerdings ging es mir in dem obigen Text gar nicht darum. Es sind nicht unbedingt Lügen oder Halbwahrheiten, die verletzen. Manchmal reicht schon eine unglückliche Wortwahl, um beim Gegenüber innerlich alles zerbröseln zu lassen.
Dennoch (oder erst recht?) finde ich Deine Gedanken sehr interessant und inspirierend. Danke dafür!
@waldbaer…das nenn ich männliche Interpretation, wobei, dafür wurden schon fast zu viele Worte gebraucht… ;)…trotzdem interessant zu lesen – wie du diese 3 Zeilen siehst…
…das schöne an einer Interpretation ist ja die Sicht der Dinge mit den eigenen Augen, sprich wir, als Leser, können nur erahnen, was uns der Schreiber(in) sagen will bzw. wie er/sie sich während des Schreibens fühlte…
Meine Gedanken beim Lesen waren…Worte wie Pfeile…Worte die verletzt haben, die getroffen haben und lange nachwirken, gepaart mit Tränen und Vorwürfen – letztlich endend im Schweigen…
anders ausgedrückt: Worte sind wie Bienen – sie geben Honig…d.h. sie umschmeicheln dich…. haben aber auch einen Stachel…d.h. sie können dich verletzend treffen…
liebe Tina, sehr schöne Zeilen…leider kommt dies viel zu oft vor. …man vergisst zumeist in seiner Rage, das Worte sehr verletztend sein können, dazu kommt, das man ein gesagtes Wort sehr schwer korrigieren kann….auch wenn es nicht so gemeint war…gesagt ist gesagt…
Ich wünsch dir einen schönen Abend … viele grüße Kerstin…
Ich finde es wunderbar, wenn meine Worte in solcher Form interpretiert werden, liebe Kerstin! Mir kommt es gar nicht zwingend darauf an, dass jeder meine Texte genau SO versteht, wie ich sie gemeint habe. Ich möchte einfach etwas auslösen. Und das kann natürlich auch in ganz andere Richtungen gehen. Solange es nicht böse o.ä. ist, finde ich das sehr interessant.
Dir wünsche ich auch einen schönen Abend gehabt zu haben und ein unschlagbar tolles Wochenende! :)
Diese drei Zeilen haben bei mir gerade einen geistigen Rundumschlag verursacht.
Der offenbar ein bisschen an der ursprünglichen Intention vorbei geht, aber.. egal.
Ich würde das mal als „typisch männliche Interpretation“ bezeichnen
Von „Hä? watt soll dat denn sein!?“ ging es weiter nach..
„Worte wie Pfeile?“ – Ja, das müssten dann aber „treffende Worte“ sein, denn, wenn sie daneben sind, passiert ja nix.
Was sind „treffende Worte“?
Welche, die die Wahrheit beschreiben?
Dann müsste der Pfeil eigentlich immer knapp das Ziel verfehlen, denn zur Wahrheit gehört Vollständigkeit. Und wichklich vollständig zu beschreiben, das geht nicht.
Hier ein Gedicht, abgetippt aus Michael Endes Zettelkasten (Buchtipp!) [ISBN-10: 352271380X] (ich hoffe, das ist nun korrekt zitiert ):
>>
Der wirkliche Apfel
.
Ein Mann der Feder, berühmt und bekannt
als strenger Realist,
beschloß, einen einfachen Gegenstand
zu beschreiben, so wie er ist:
Einen Apfel zum Beispiel, zwei Groschen wert,
mit allem, was dazu gehört.
.
Er beschrieb die Form, die Farbe, den Duft,
den Geschmack, das Gehäuse, den Stil,
den Zweig, den Baum, die Landschaft, die Luft,
das Gesetz, nach dem er vom Baume fiel…
.
Doch das war nicht der wirkliche Apfel, nicht wahr?
Denn zu diesem gehörte das Wetter, das Jahr,
die Sonne, der Mond und die Sterne…
.
Ein paar tausend Seiten beschrieb er zwar,
doch das Ende lag in weiter Ferne;
denn schließlich gehörte er selber dazu,
der all dies beschrieb, und der Markt und das Geld
und Adam und Eva und ich und du
und Gott und die Welt…
.
Und endlich erkannte der Federmann,
daß man nie einen Apfel beschreiben kann.
Von da an ließ er es bleiben,
die Wirklichkeit zu beschreiben.
Er begnügte sich indessen
damit, den Apfel zu essen.
.
[Michael Ende]
<<
Warum treffen Worte einen dann trotzdem?
Muss wohl mit "dem Apfel" zusammen hängen, der einen aus dem Paradies vertreiben kann.
Oder so.
;o)
Ich bin, wie immer, verwirrt.
„zur Wahrheit gehört Vollständigkeit“
Oh ja, lieber Waldbär! Diese Weisheit hättest Du mal einem reichlich verwirrten Stalker, den ich geschlagene vier Jahre an den Hacken hatte, vermitteln sollen! ;)
Allerdings ging es mir in dem obigen Text gar nicht darum. Es sind nicht unbedingt Lügen oder Halbwahrheiten, die verletzen. Manchmal reicht schon eine unglückliche Wortwahl, um beim Gegenüber innerlich alles zerbröseln zu lassen.
Dennoch (oder erst recht?) finde ich Deine Gedanken sehr interessant und inspirierend. Danke dafür!
@waldbaer…das nenn ich männliche Interpretation, wobei, dafür wurden schon fast zu viele Worte gebraucht… ;)…trotzdem interessant zu lesen – wie du diese 3 Zeilen siehst…
…das schöne an einer Interpretation ist ja die Sicht der Dinge mit den eigenen Augen, sprich wir, als Leser, können nur erahnen, was uns der Schreiber(in) sagen will bzw. wie er/sie sich während des Schreibens fühlte…
Meine Gedanken beim Lesen waren…Worte wie Pfeile…Worte die verletzt haben, die getroffen haben und lange nachwirken, gepaart mit Tränen und Vorwürfen – letztlich endend im Schweigen…
anders ausgedrückt: Worte sind wie Bienen – sie geben Honig…d.h. sie umschmeicheln dich…. haben aber auch einen Stachel…d.h. sie können dich verletzend treffen…
liebe Tina, sehr schöne Zeilen…leider kommt dies viel zu oft vor. …man vergisst zumeist in seiner Rage, das Worte sehr verletztend sein können, dazu kommt, das man ein gesagtes Wort sehr schwer korrigieren kann….auch wenn es nicht so gemeint war…gesagt ist gesagt…
Ich wünsch dir einen schönen Abend … viele grüße Kerstin…
Ich finde es wunderbar, wenn meine Worte in solcher Form interpretiert werden, liebe Kerstin! Mir kommt es gar nicht zwingend darauf an, dass jeder meine Texte genau SO versteht, wie ich sie gemeint habe. Ich möchte einfach etwas auslösen. Und das kann natürlich auch in ganz andere Richtungen gehen. Solange es nicht böse o.ä. ist, finde ich das sehr interessant.
Dir wünsche ich auch einen schönen Abend gehabt zu haben und ein unschlagbar tolles Wochenende! :)
Einfach DANKE
Sehr gern; wie immer!
Wie wahr!!