… als wenn die frischen Triebe dem alten Stumpf zeigen möchten, dass es immer weiter geht:
Kürzlich waren wir im RuheForst Deister, um uns einmal anzusehen, wie eine letzte Ruhestätte im Wald wohl sein würde. Ich fand es sehr beeindruckend. Dieser Gedanke, wieder eins mit der Natur zu werden, beruhigt mich irgendwie.
Der Förster und seine Ehefrau führten die Besucher auf sehr nette und kompetente Weise durch das betreffende Waldstück. Sie erklärten genau, wie eine solche Bestattung vor sich geht. Natürlich mit Preisliste in der Hand ;o) aber das ist heutzutage ja wohl sowas wie Teil des guten Tons.
Wer sich näher für dieses Thema interessiert kann sich gern auf der etwas höher verlinkten Internet-Präsenz in Ruhe umsehen. Auch kann ich einen Besuch für diejenigen, die nicht allzu weit entfernt wohnen, durchaus empfehlen.
Bei Durchsicht der Fotos dachte ich jedenfalls, dass dieses Motiv den beabsichtigten Kreislauf sehr schön darstellt. Der Baumstumpf mag sein Leben inzwischen hinter sich gelassen haben. Aber die jungen Triebe zeigen deutlich, dass eben doch alles ein Kreislauf ist.
Anlässlich der Ostertage und ihrer Bedeutung finde ich diese Gedanken recht schön. Meinen lieben Blog-Besucher(inn)en wünsche ich keine bedenklichen, sondern bedächtige Tage mit viel Ruhe, Sonne und Zeit. Denn eines geht nicht weiter: Die aktuelle Sekunde! ;o)
Liebe Tina,
das hast du sehr, sehr schön beschrieben. Für mich ist das Leben und Sterben wie Ebbe und Flut, Kommen und Gehen – eben ein Kreislauf, der durch nichts zu unterbinden ist.
Wenn man in der Lage ist, diesen Kreislauf zu erkennen, ihn anzunehmen, nämlich so unabänderbar, dann fällt die Vorstellung Abschied nehmen zu müssen, um vieles leichter.
Ein Post der mir sehr gefällt. Schlicht und einfach. Nachdenklich machend. Danke Tina.
Danke, liebe Synapse. Insbesondere, weil Du dem Thema beruflich ja viel näher stehst, als viele andere Blogger.
Ich sage auch immer, dass das Leben und der Tod untrennbar zusammen gehören. Allerdings weiß ich auch, das mir manchmal die Worte fehlen. Beispielsweise wenn ich jemanden gehen lassen muss, der mir wichtig war. Beziehungsweise ist. Niemand geht ja ganz, solange man an ihn denkt.
Ca. 10 km von meiner Wohnung entfernt ist ein wunderbarer Friedhof in Stahnsdorf, schon außerhalb von Berlin. Dort gibt es einen Teil, der sich Friedwald nennt und wo es rund um die Bäume die Urnenbestattungen gibt. Die Grabstellen sind nur mit einem relativ kleinen Stein gekennzeichnet. Dort wird meine Mutter mal liegen, dort werde auch ich mir einen Baum aussuchen, wenn es so weit ist.
Das ist für mich die einzige Form, die ich mir vorstellen kann.
Liebe Ostergrüße auch an dich von mir
Wenn es soweit ist, kannst Du ihn vermutlich nicht mehr selbst aussuchen, liebe CC. Allerdings hoffe ich, dass Du noch viiiiel Zeit mit dem Aussuchen hast.
Öhm … nö, nicht hoffen: Erwarten!
Doch doch aussuchen, weil ich für meine Mutter aussuchen kann und dann gleich „buchen“ unter „Eichen“ oder „Linden“ für mich mit.
Ich wollte gerade heute dort hin – aber als ich merkte, dass ich meine Speicherkarte (sh. Mail) schonen muss, habe ich umgedreht.
Ich würde, wenn … dann, gern unter einer Birke liegen. Aber die werden meist nicht alt genug. Allerdings könnte ich wetten: Wenn es ein anderer Baum ist, sprießt nach kürzester Zeit eine kleine Birke aus dem Boden! ;)
Auch in Hannover gibt es bereits einen Friedwald. Ich werde dort oder auf einem ähnlichen irgendwann wieder mit der Natur eins werden. Für mich persönlich ein beruhigender Gedanke.
Herzliche Ostergrüße
Babbel
Das verstehe ich gut. Ich finde zwar pompöse Grabstellen manchmal ganz interessant, möchte es aber für mich auch keinesfalls.
Wie oft schieben wir das Thema Sterben weit von uns. Es macht Angst. Mir auch und doch können wir doch davor nicht weg laufen. Vor vielen Dingen im Leben schon, aber nicht vor allem. Eins zu werden mit der Natur und in ihr offensichtlich weiter zu leben, ist ein wunderbarer Gedanke, der auch Mut macht.
Genieße die Ostertage. Mit allen Sinnen und einem lauten Lachen :)
Gelacht habe ich dieser Tage häufiger, liebe Emily. Oh ja! :))
Ich habe bereits seit meinem 17. Lebensjahr einen Organspende-Ausweis. Seit dem beschäftige ich mich mit dem Thema. Zweimal hatte es mich fast schon erwischt. Insofern hat der Tod für mich in gewisser Weise „Normalität“. Natürlich im übertragenen Sinne.
Nur wenn ich jemanden gehen lassen muss, dann sieht die Welt irgendwie anders aus.
Jemanden wirklich gehen zu lassen, ist alles andere als einfach. Ist es nicht sogar so, daß man oft selbst „Schmerz“ auf sich nimmt, damit jemand anderes ihn nicht tragen muß/soll?
Lieber wir, als andere ;)
Wie gut, daß es dich nicht erwischt hat! Du mußt noch bleiben und das ist gut so.
Für zwei Menschen würde ich das tun, wenn es ginge, ja! Die Gesichter dieser beiden, als ich beim letzten Mal fast abgetreten wäre, vergesse ich nie. Ich weiß ehrlich nicht, wem es dreckiger ging: Den beiden oder mir.
Wenn ich Augenzeuge bei einem von den beiden gewesen wäre, wäre es mir auch nicht anders gegangen. Dann hätte ich vermutlich gebetet „verschone ihn/sie, und nimm stattdessen mich“. Aber: Da ist es dann im umgekehrten Fall so wie Du schreibst.
Tja, die beste Krankheit taug irgendwie nix.
In Norwegen wird bei einem Fjordbegräbnis die Asche von den Bergen ins Meer gestreut. Mir gefällt die Vorstellung, als Blume an einem Felsen hoch über dem Wasser weiter zu leben…
Dir auch ein erholsames Osterfest
LG Eva
Das finde ich auch eine sehr schöne Alternative, liebe Eva!
Auch hier bei uns überlegt man sich, einen Friedwald einzurichten. Das ist auch genau das, was ich mir für mich wünschen würde. Dein Bild zeigt wunderbar die Vergänglichkeit und neues Leben.
Ich wünsche dir ein schönes sonniges Osterfest.
Freut mich, dass Du es nachempfinden kannst. Friedwälder und Ruheforste wird es zukünftig sicher immer mehr geben. Auch wenn die Kirche sich noch immer dagegen wehrt.
Du hast das richtige Thema zum Karfreitag gewählt. Ich wünsche dir ein frohes und sonniges Osterfest. L.G. Ludger
Danke, lieber Ludger.
Dir wünsche ich ein ebensolches gehabt zu haben!
… sehr feinfühlig geschrieben.
Ich wünsche Dir ein schönes Osterfest.
Gruß Ralf.
Danke Ralf. Gleiches wünsche ich Dir auch!
ein sehr schöner Artikel… auch für mich gehören das Leben und das Sterben untrennbar zusammen,
mit der Alternative „Friedwald“ habe ich mich vor einigen Jahren auseinandergesetzt, als der Mann meiner Freundin verstorben ist und im Friedwald von Bad Münstereifel beigesetzt wurde.
Das hat mir so gut gefallen, der Ort und auch die Möglichkeit einer sehr persönlichen Beerdigung.
So wünsche ich mir das auch für mcih.
Auch das Foto gefällt mir, es gibt soviel Hoffnung … das alles immer weitergeht…irgendwie…
Herzlichst
Sweetkoffie
Danke, liebe Sweetkoffie! Für mich ist es die zweite Wahl. Erste Wahl wäre, verbrannt zu werden und meine Asche wird anschließend aus einem Ballon oder Flugzeug in alle Winde verstreut. Das ist aber in Deutschland verboten. In Tschechien und Frankreich ginge es. Ich weiß aber nicht, ob ich dann noch so weit fliegen kann, um wieder „nach Hause zu kommen“. ;)
Auch wir haben uns schon etliche Male mit diesem Thema beschäftigt. Allerdings noch keine solche Führung mitgemacht.
Sowas möchten wir auch gern tun, bzw. tun lassen…
Seht Euch doch einfach mal ein RuheForst oder einen Friedwald an. Dann bekommt Ihr einen noch genaueren Eindruck, liebe Minibares.