Meine Wohnung liegt in einem so genannten Wohnpark. Hier ist es nicht nur herrlich Grün, sondern normalerweise auch sehr ruhig. Aber, klar: Nachdem die Hausverwaltung noch vor drei Jahren versichert hatte, dass hier niemals diese unsäglichen Laubsauger zum Einsatz kommen, werden diese inzwischen von der neu engagierten Gartenfirma wie von einer Gang mit sechs Personen gleichzeitig eingesetzt.
DIE tragen Ohrenschützer, mir fliegen meine Lauschlappen glatt weg. Vermutlich wohl wissend sind die sechs Kumpel immer ganz in Schwarz mit Kapuzen getarnt. Wenn ich jemals einen von denen allein treffen und erkennen würde, könnte ich keine Garantie dafür übernehmen, nicht im Anschluss dem staatlichen Strafvollzug zugeführt zu werden. Aber das ist ja alles ein ganz anderes Thema. Worum es eigentlich geht ist das hier:
Am Anfang dieses Wohnparks befindet sich ein Friedhof. Um den Friedhof herum befindet sich ein Fußweg. Auf diesem gibt es logischerweise Kanaldeckel. Soweit so gut. Aber: Wenn man im Sommer diesen Fußweg entlang geht, stinkt es in einer solchen Penetranz nach Leichen aus diesen Kanaldeckeln, dass man entweder nüchtern dort lang gehen sollte oder die Straßenseite wechseln müsste, um sich nicht spontan die letzten Mahlzeiten nochmal durch den Kopf gehen lassen zu müssen. Meines Erachtens kann das nicht mit rechten Dingen zugehen. Also sprach ich dieses Thema bereits zum ersten Mal vor vielen Jahren während der Eigentümerversammlung an. Die Antwort war kurz und knapp „Das kann nicht sein“. Und das wars dann.
Irgendwann wurde der Friedhof geschlossen. Davon erfuhr ich allerdings erst, als unserem örtlichen Blättchen zu entnehmen war, dass er nun wieder geöffnet sei. Ich dachte mir meinen Teil dazu und hoffte, dass die Fehlerquelle, die zu diesem unsäglichen Leichengestank führte, nun endlich behoben wurde. Leider stellte sich an den ersten warmen Tagen dieses Jahres heraus, dass es nach wie vor aus den Kanaldeckeln dermaßen penetrant nach Leichen stinkt, dass ich wirklich überlege, beim nächsten Mal die Kripo anzurufen und darum zu bitten, dass jemand geschickt wird, der sich mit derartigen Gestänken auskennt.
Auch wenn das Trinkwasser gefiltert und gesonstwast wird, finde ich den Gedanken, dass Leichenwasser einfach ins Grundwasser sickern könnte, mehr als ekelhaft! Hat jemand von Euch eine Idee, wie man das überprüfen lassen kann, ohne ein allzu großes Fass aufzumachen? Ich will hier keine Panik schieben oder dümmliche Gerüchte in die Welt setzen. Aber dieser Gestank ist wirklich nicht normal und das Thema lässt mir nunmehr seit Jahren keine Ruhe. Kein Wunder: An jedem warmen Tag, den ich diesen Fußweg entlang gehe, wird es ja auch immer wieder sehr lebendig! Im Gegensatz zu dem, was da mutmaßlich zum Himmel stinkt!
Bundesweiter Test: Leitungswasser oft voller Keime
Köln (dpa) – Die Qualität des Leitungswassers in öffentlichen Gebäuden, etwa auf Bahnhofs- oder Krankenhaustoiletten, ist Untersuchungen zufolge teilweise mangelhaft. In einem bundesweiten Test enthielten einige Proben sogar lebensgefährliche Legionellen.
Bei eine Untersuchung in zehn deutschen Städten von TÜV Rheinland und der ARD-Sendung „Plusminus“ war die Hälfte der insgesamt 50 Leitungswasserproben stark verkeimt. In manchen Fällen sei der Keim-Grenzwert um ein Achtfaches überschritten worden, teilte der TÜV Rheinland am Dienstag (2.8.) in Köln mit.
Gründe für die starke Verkeimung könnten laut TÜV Rheinland kaputte Leitungen oder Rückverkeimung durch stehendes oder nur langsam fließendes Wasser sein. Auch mangelnde Hygiene wie schlecht gereinigte Wasserhähne könne zu bakterieller Belastung führen.
Einige Proben wiesen coliforme Bakterien auf, die Durchfall und Erbrechen verursachen können. Legionellen wurden viermal gefunden. Sie können zu lebensgefährlichen Lungenerkrankungen führen. Auf Krankenhauskeime, sogenannte Pseudomonaden, die zu entzündlichen Reaktionen im Körper führen, stießen die Tester zweimal.
„Für Menschen mit geschwächtem Immunsystem können diese Belastungen eine Gesundheitsgefährdung darstellen“, sagte Walter Dormagen, Experte für Mikrobiologie beim TÜV Rheinland. Besonders bei Legionellen bestehe akuter Handlungsbedarf. Die betroffenen Gebäudebetreiber seien informiert worden.
Zur Verbesserung der Hygiene raten Experten, das Wasser erst kurz laufen zu lassen, bevor man es entnimmt. Auch sollte regelmäßig Wasser aus allen Hähnen fließen, um einen Stillstand in den Leitungen zu verhindern. Die Vorlauftemperatur von Warmwasser sollte auf mindestens 50 Grad eingestellt werden, um das Bakterienwachstum zu hemmen.
Experten testeten im vergangenen Monat das Trinkwasser in zehn Städten, darunter Köln, Hannover und Frankfurt am Main. Dabei wurden jeweils fünf Proben aus öffentlichen Toilettenräumen – etwa in Bahnhöfen, Krankenhäusern oder Universitäten – genommen und anschließend im Labor untersucht.
Jetzt wird mir gerade richtig schlecht!
Das ist ja richtig makaber. Ich würde mich mal ans Wasseramt wenden und das Wasser prüfen lassen. Vielleicht kommst du auf diesem Weg weiter.
Das ist eine gute Idee! Danke, liebe Ute!
Liebe skriptum,
diese Steilvorlage zum Klugscheißen lasse ich mir nicht entgehen. *eg*. ;o)
Auf Friedhöfen wird oft eine Drainage gebaut, um genau das Nichtverwesen von Leichen zu verhindern.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wachsleiche
Da gibt es viele Mikroorganismen, die ihr fröhliches Leben genau diesen Leichen verdanken. Die sind nur dann glücklich, wenn sie nicht im Sumpf/Moor stecken.
Und die machen genau das, was von der Natur vorgesehen ist: Biomasse in Kompost verwandeln (in dem Fall über zig Ecken und mit vielen Kollegen der anderen Sorte, aber egal).
Das abgeführte Wasser muss natürlich irgendwo hin, und daß sie Stoffwechselendprodukte ausscheiden, die *noch schlimmer stinken als ein Limburger Käse (den man angeblich essen können soll, ich habe mich noch nicht getraut) ist natürlich übel.
Die Geruchsbildung an dem von Dir genannten Friedhof ist mangelhafte Kanalspülung, glaube ich.
Hier im Kaff passiert es manchmal, daß es nach Gülle riecht, weil die Leute zu sparsam mit Wasser sind. Da kommt dann gelegentlich einer von der Gemeinde, und dreht die Hydranten auf der Straße ne Runde auf, und danach ist wieder gut.
Legionellen, Colibakterien usw. sind ebenso Ergebnis abgestandenen Wassers. Besonders im Warmen vermehren die sich gut. Da müsste man einfach mal die Leitung aufdrehen, und ordentlich durchspülen.
Sogar auf Mineralwasserflaschen steht ein Mindesthaltbarkeitsdatum: Wenn man den kleinen Biestern lange genug Zeit lässt, vermehren die sich auch in der Flasche.
In Kläranlagen werden Mikroorganismen gezielt eingesetzt, um Wasser wieder sauber zu kriegen.
Wir leben in einem Ökosystem, alles hängt irgendwie zusammen, und nichts ist Keimfrei.
In jedem Baggersee – gerade in den „sauberen“ mit vielen Fischen, sind viele davon drin, und ich gehe gerne in Seen schwimmen.
Wenn es also am Friedhof stinkt, müsste man jemanden finden, der mal den Kanal spült. Dann kommen die Stinkenden im Klärwerk mit den Sauberen zusammen, und die machen ihr Ding.
Ich hab nur keine Ahnung, wen man da fragen müsste. Bürgerbüro?
Mit der Qualität von Leitungswasser hat das wenig zu tun.
Köln hat AFAIK Rheinuferfiltrat, und das finde ich in der Tat ziemlich eklig. Immer noch.
In den 80ern konnte man mit Rheinwasser Filme entwickeln, so hieß es damals..
LG Waldbaer ;o)
Hallo Tina,
stell doch die Frage mal im Bestatterweblog:
http://bestatterweblog.de
So wie ich den Undertaker Tom kenne, hat er mindestens eine Antwort auf Deine Frage parat…
Der Blog ist übrigens sowiewo immer lesenswert, auch wenn er momentan etwas im Schritttempo läuft. Toms Geschichten sind herrlich – gleich, ob es sich um traurige oder lustige handelt!
Ein toller Tipp! Danke, liebe Christa, da werde ich mich mal umsehen!
„Gestänken“ – ist das wieder ein herrliches SPS-Wort!!!
Wie bei Chr. Morgenstern: „Das nicht sein kann was nicht sein darf“ – dort durfte es eben nicht stinken.
Tschüss, Große!
Wie ist denn die Mehrzahl von Gestank? Es gibt doch mehr als einen, mönsch! ;)
Heißt die Mehrzahl dann nicht „Gas-Tanks“ = G(e)astanks?
Die können auch ganz schön stinken, jou. Ob es sich dabei jedoch um die Mehrzahl von Gestank handelt, wage ich dann doch zu bezweifeln! *g