Posted in © skriptum, Lyrik und Gedanken, tagged Abschied, bedingungslos, Brunch, CD, Faktor, fünf Jahre, Fenster, Fernsehen, Geduld, Geschenk, Gsicht, Hand, Jahre, Joe Cocker, Küssen, Kommentar, Krebs, Lauf, Liebe, Lied, Lokal, Mann, Meter, N'Oubliez Jamais, nicht mit Dir und nicht ohne Dich, Richtung, Schweigen, Situationen, Skriptum, Stimmung, Streitigkeit, Stress, Stunde, Träne, Trennung, Wagen, Zeit, zuhause on Dienstag, 29. Dezember 2009|
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Mehr als fünf Jahre hatte es gedauert. So eine typische „nicht mit Dir und nicht ohne Dich“-Geschichte. Wir hatten sehr viel erlebt. Und noch heute denke ich oft und gern nicht an alle aber doch an viele gemeinsame Situationen zurück.
Er ist eine dieser Lieben, die sich zwar im Laufe der Jahre verändern, nie jedoch so ganz vergehen. Zuviel haben wir miteinander geteilt und in meiner schwersten Zeit (Krebs) hat dieser Mann absolut bedingungslos und mit oftmals durch mich sehr strapazierter Geduld zu und hinter mir gestanden.
Kürzlich lief im Fernsehen ein Konzert von und mit Joe Cocker. Und das Unvermeidliche musste natürlich passieren … Dieses Lied, was uns trotz der Trennung auf ewig verbinden wird. Zumindest was mich betrifft …
Wie gesagt: Eine „nicht mit Dir und nicht ohne Dich“-Liebe. Eigentlich haben wir uns geliebt, ja. Und doch gab es immer wieder Stress. Überwiegend hervorgerufen durch äußere Faktoren. Vielleicht war es das, was lange Zeit nicht zuließ, dass unsere Streitigkeiten zur endgültigen Trennung führten.
Aber irgendwann ging es einfach nicht mehr. Und ich musste es ihm sagen. Wir trafen uns zum Brunch. Die Stimmung war bei ihm ebenso gedrückt wie bei mir. Vermutlich ahnte er, was kommen würde.
Wir aßen und schwiegen …
Wir tranken und schwiegen …
Wir sahen uns an.
Schweigend.
Er nahm meine Hand und mir liefen plötzlich Tränen über’s Gesicht.
Ich brauchte nichts mehr zu sagen. Er verstand es auch so.
Dann stand ich auf und verließ das Lokal. Gerade ein paar Meter war ich gegangen, als er mit seinem Wagen neben mir anhielt und mich fragte, ob er mich noch nach Hause bringen dürfe. Ich stieg wortlos ein.
Schweigend fuhr er mich heim. Hielt dabei die ganze Zeit meine Hand in seiner. Keiner sah den Anderen an. Zuhause angekommen küsste er meine Hand und ließ mich gehen.
Es muss wohl eine Stunde gewesen sein, die er mit seinem Wagen noch vor dem Haus stand …
… und ich am Fenster.
Dann fuhr er weg.
Wenige Tage danach fand ich in meiner Post eine CD ohne jeden weiteren Kommentar. Und sie ist eines der berührendsten Geschenke, die ich je bekommen habe: „N‘ Oubliez Jamais“ von Joe Cocker.
Das ist der friedlichste Abschied gewesen, den ich je erlebt habe. Wir haben uns nach mehr als fünf gemeinsamen Jahren getrennt. Leise. Nun ging jeder in eine andere Richtung weiter. Nicht mehr aber auch nicht weniger.
Ich glaube, irgendwann rufe ich ihn einfach mal an …
© skriptum
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