Wow! Das hätte ich nicht gedacht:
Aber was heißt denn „flying“? Fliege ich jetzt raus oder was?! *grmpf
Ein völlig abgehobenes Wochenende wünsche ich Euch! ;)
Posted in © skriptum, tagged abgehoben, Bild, Blog., bloggen, fünf, fliegen, Jahre, Jubiläum, Skriptum, Wochenende, wordpress on Freitag, 15. Februar 2013| 36 Comments »
Wow! Das hätte ich nicht gedacht:
Aber was heißt denn „flying“? Fliege ich jetzt raus oder was?! *grmpf
Ein völlig abgehobenes Wochenende wünsche ich Euch! ;)
Posted in © skriptum, Palaver & Zeux, tagged Ablehnung, Abwechslung, Abwesende, ahnungslos, Aktionen, Aktivitäten, Akzeptanz, Alltag, Angelegenheiten, Anhänger, Ankläger, Anstand, Antipathie, Arbeit, Auffälligkeiten, Aufmerksamkeit, Aufwiegelungen, Aufzeichnungen, Auge, auslachen, Ausnahme, Äußerungen, Öffentlichkeit, Überzeugungsarbeit, überholt, Baum, Beitrag, Beiträge, Beweis, beziehen, blöd, bloggen, Bloggerei, Blogs, Blogschließung, Boden, Chance, Charaktere, demonstrativ, Diskussionsgrundlage, doof, Drang, Dreck, Ehrlichkeit, Eindruck, Eis, Eröffnung, Fairness, Fakt, Fall, Fähnchen, Finger, Fliegenschiss, Foren, Fossil, Foto, Freizeitgestaltung, Freud, Freude, Gaben, Gefolge, Gegenwind, Gequatsche, Geschehnisse, Geschenk, Gespräch, Gewissen, Gras, Gründe, Gruß, Höflichkeit, Hetze, heucheln, Hintergrundwissen, hinterrücks, hirnlos, infam, Information, Informationen, Integrität, Interessen, Internet, Kamele, Klardaten, knallen, Knie, Kommentar, Kommentare, Kommentarzahlen, Konsequenzen, krähen, Kreis, laut, Leben, Leid, Luft, Lust, Machenschaften, Mainstream, Maul, Möglichkeit, Möglichkeiten, Meinung, Meinungsfreiheit, Menschen, Menschlichkeit, Missfallen, Mist, Miteinander, Monate, Mondschein, Moral, muhen, offen, Offenheit, okay, Pöbel, perfide, Post, privat, Privatleben, Protokollanten, Protokollieren, Provozieren, Prozent, Publikum, Punkt, Rappelkiste, real, Regel, Rolle, Ruhe, Schar, schärfer, Scheißdreck, Schuldiger, Schuss, Schwächen, Skriptum, Sommertage, Spaß, sperren, Stasi, Stellung, Sympathie, Tag, Tatsache, technisch, Teilnehmer, thematisieren, Toilette, Traffic, Umfang, Urteil, veraltet, Veröffentlichung, Verfasser, Verfügung, Verlauf, verstecken, Verunglimpfung, Visier, Vorbereitungen, Vorfeld, Würstchen, wegfressen, Weiterleitung, Welt, Wesen, Wetter, Wind, Windräder, Windsäcke, Wort, Zeit on Montag, 10. Oktober 2011| 40 Comments »
Früher, ach früher …
… war es so, dass das Internet, Foren und Blogs, einen kleinen Teil der Freizeitgestaltung ausgemacht haben. Es sollte einfach Spaß machen und ein wenig zusätzliche Abwechslung in den Alltag bringen. Heutzutage beschleicht mich immer häufiger der Eindruck, dass einige gar nichts anderes mehr haben, als ihre Rappelkiste. Jeder Mist wird sofort proklamiert.
… war es so, dass man Menschen, die man nicht mochte, einfach links liegen ließ. Heute muss man es sie auf allen Wegen wissen lassen. Bei anderen, die nicht schnell genug auf einen Baum kommen, wird hinterrücks Überzeugungsarbeit geleistet, WIE scheiße derjenige doch ist. Wie viel unglaublich unsinnige Arbeit wegen jemandem, den man doch angeblich doof findet …
… war es so, dass man an Aktionen, die das eigene Interesse nicht berührten, einfach nicht teilgenommen hat. Heute muss man lang und breit erklären, wie blöd man das und alle die es tun findet. Dass man selbst allerdings genau das tut, was man bei anderen ach so blöd findet, ist okay. Das Knallen kommt übrigens möglicherweise vom Schuss ins eigene Knie.
… war es so, dass man sich einfach gefreut hat, wenn ein kleines Geschenk oder ein privater Gruß in der Post war. Man bedankte sich beim Schenker und gut war’s. Heute muss man groß und breit plakatieren, wer einem wann und warum was geschickt hat; bitte unbedingt mit Foto! Die ganze Welt muss schließlich wissen, wie sehr man sich darüber demonstrativ freut.
… war es so, dass man es einfach getan hat, wenn man jemandem mit einer Aufmerksamkeit eine Freude bereiten wollte. Heute muss man auf seinem Blog wochenlang zelebrieren, wie anstrengend die Vorbereitungen sind und wie viel (doch wohl freiwillige?!) Arbeit und Zeit darin steckt. Womit sich der Kreis zum vorherigen Punkt wieder schließt.
… war es so, dass man einfach auf Toilette ging, wenn man diesen Drang verspürte, oder andere – rein private Angelegenheiten – eben für sich erledigte. Heute muss man es vorher öffentlich ankündigen und den genauen Verlauf beschreiben. Nicht vergessend, irgendwelche Auffälligkeiten genau zu definieren. Vorzugsweise natürlich auch hier mit Foto.
… war es so, dass es niemandem aufgefallen ist, wenn bei schönerem Wetter die Aktivitäten im Internet stark eingeschränkt wurden. Heutzutage wird gemotzt, geschmollt und mit Blogschließung gedroht, nur weil an herrlichen Sommertagen die Klicks oder Kommentarzahlen zurückgehen. Wenn einem sowas den Tag versaut, dürfte wohl irgendwas vollkommen falsch laufen.
… war es so, dass gegenseitige Akzeptanz selbstverständlich war. Wenn man jemanden ablehnte, war das so. Deshalb musste nicht die ganze Welt diese Ablehnung teilen. Mit Sympathie verhielt es sich genauso. Heutzutage begibt man sich mitunter auf verdammt dünnes Eis, wenn man jemanden mag (und das auch zeigt), den andere Blogger doof finden. Und umgekehrt.
… war es so, dass man unliebsame Beiträge einfach weggeklickt hat. Heute muss man sie studieren und anderenorts samt Verfasser in der Luft zerreißen, statt einfach sein Missfallen direkt unter dem Beitrag mittels Kommentar kundzutun oder die Finger still zu halten. (Ob ich die Kommentare hinter diesem Beitrag sperren sollte? *g).
… war es so, dass Menschen, die andere ständig provoziert und hinterrücks gehetzt haben, bestenfalls ausgelacht wurden, wenn sie aufgrund des schärfer werdenden Gegenwindes losheulten. Heutzutage finden solche Wesen durch geheuchelte Integrität sogar eine kleine Schar von Anhängern, die allerdings üblicherweise sowieso ihre Fähnchen in jeden Wind hängen. Und diejenige, die am lautesten nach Offenheit und Ehrlichkeit krähen, agieren selbst mit geschlossenem Visier.
… war es so, dass man sich sein Urteil durch mindestens zweiseitige Informationen gebildet hat und frühestens anschließend urteilte oder die Konsequenzen zog. Heutzutage werden Menschen bereits abgeurteilt, ohne dass sie überhaupt Stellung beziehen konnten. Die Ankläger müssen nur infam, perfide und laut genug krähen, damit ein Ahnungsloser zum Schuldigen wird.
… war es so, dass Menschen sich sinnvoller beschäftigen konnten, als permanent Aufzeichnung über anderer zu sichern. Es wurde nicht jahrelang protokolliert, wer wann mit wem was über wen gesagt, gemacht oder geschrieben hat. Klardaten waren vertraulich und blieben es. Geschehnisse, die mehr als ein paar Monate her waren, galten als veraltet. Heutzutage muss man damit rechnen, dass sogar Jahrzehnt alte Äußerungen über irgendeinen Fliegenschiss als Beweis für irgendwas herangezogen und ohne Hintergrundwissen bewertet werden. Nicht vergessend, sich über Kamele aufzuregen, die gerade gewachsenes Gras wieder wegfressen. Die Sta‘Si scheint gegen einige Internet-Protokollanten echt ein kleiner Scheißdreck gewesen zu sein!
… war es so, dass man sein Wort öffentlich führen konnte, u. a. weil Fairness noch groß geschrieben wurde. Wer heutzutage mit seiner Hetze öffentlich nicht mehr weiter kommt, schließt die Öffentlichkeit aus und lädt sich sein Gefolge auf den geschützten Blog. Nicht berücksichtigend, dass die Möglichkeit der Weiterleitung aller Aufwiegelungen an die Verunglimpften mit jedem weiteren Teilnehmer wächst.
… war es so, dass es Menschlichkeit und Miteinander gab. Vor allem, wenn jemand Schwächen zeigte. Heute muss derjenige damit rechnen, dass Schwächen bei nächster Gelegenheit ausgeschlachtet werden. Begriffe wie Anstand, Moral, Höflichkeit und Meinungsfreiheit bleiben dabei völlig auf der Strecke, werden überstrapaziert oder nur für sich in Anspruch genommen.
… war es so, dass man technische Möglichkeiten nutzen konnte, wie man es selbst für sinnvoll erachtet hat. Heutzutage muss man sich rechtfertigen, wenn man beispielsweise alle Kommentare vor Veröffentlichung sehen möchte, um beispielsweise dem hirnlosen Gequatsche von braunen Würstchen und sonstigem Pöbel keine Chance zu geben.
~
Mich irritiert das etwas. Denn wenn ich jemanden doof finde, lasse ich ihn nach wie vor links (wahlweise auch mal rechts oder sonst wo) liegen; zumindest solange er/sie mich lässt. Beiträge, die (oder deren Verfasser) mich nicht interessieren, klicke ich weg oder meide sie vornehmlich ganz. Ich unterlasse Aktivitäten kommentarlos, zu denen ich keine Lust habe und genieße Post und Geschenke als das was sie sind: Private Gaben. Auf gleichem Wege bedanke ich mich üblicherweise auch. Ausnahmen mögen mitunter diese Regel bestätigen.
Wenn ich etwas verschenken möchte, tue ich es einfach, ohne dem Beschenkten bereits im Vorfeld ein schlechtes Gewissen wegen meiner vielen Mühen zu machen. Informationen über mein Privatleben, die die Welt nicht braucht, behalte ich für mich. Auch überlege ich sehr genau, was ich bereit bin, „der Welt“ auf meinen Blogs über mich mitzuteilen. Nur wer mich privat kennt, hat tatsächliche Informationen über mich. Zu dem, was ich öffentlich schreibe, kann ich jederzeit Auge in Auge stehen.
Ich lebe mein Privatleben real und das Bloggen spielt darin zu maximal fünf Prozent eine Rolle; oftmals noch weniger. Nur der Umfang an Bloggerei im Internet, der mich bereichert, ist freiwillig Teil meines Privatlebens. Wenn das Wetter schön ist, fällt es mir kaum auf, wenn auf meinen beiden Blogs weniger „Traffic“ herrscht, weil ich selbst nicht online bin. Wenn doch, freue ich mich, dass es außer mir noch weitere Menschen gibt, die das reale Leben dem Internet vorziehen.
Sympathie und Antipathie pflege ich unabhängig vom „Mainstream“. Wenn ich jemanden mag oder ablehne, ist es mir egal, ob andere genauso empfinden. Nichtmögen muss ich nicht täglich thematisieren; in meinem Leben gibt es Schöneres. Auch ist es mir egal, ob andere meine Einstellung teilen. Bei einigen scheinen Überzeugungen sowieso flexibler zu sein, als Windsäcke. Blogger, die sich (vermeintlich geschützt/hinterrücks) über mich oder mir nahe stehende Blogger das Maul zerreißen, möchte ich auf meinen Blogs nicht mehr sehen. Anfragen, wo ihre Kommentare geblieben sind, erübrigen sich dem entsprechend.
Wenn jemand mir gegenüber über Abwesende herziehen will, bin ich dafür ein denkbar schlechtes Publikum. Üblicherweise bedienen sich solche Charaktere immer gleicher Machenschaften und ziehen stets denjenigen durch den Dreck, der gerade abwesend ist. Wenn ich nur einseitige Informationen habe, bilde ich mir daraus kein Urteil. Das kann nur falsch, bestenfalls unvollständig sein. Und wer mir nicht mit offenem Visier begegnen kann oder will, sollte nicht mich, sondern den Mondschein wählen.
Wenn ich Informationen über jemanden habe, behandele ich diese grundsätzlich vertraulich. Also genau so, wie ich es im umgekehrten Fall ebenfalls erwarte. Ich habe genügend eigenes Leben, als dass ich mich über Freud und Leid anderer Menschen wichtig oder interessant machen müsste. Privat ist privat und bleibt privat. Gleiches gilt für Persönliches.
Wenn ich etwas über jemanden zu sagen habe, kann ich das offen tun und muss mich dazu nicht verstecken. Auf Menschen, die bereits am Boden liegen, trampele ich nicht noch herum. Entweder versuche ich sie zu stützen oder ich lasse sie in Ruhe. Rechte, die ich für mich in Anspruch nehme, gestehe ich anderen genauso zu. Wenn jemand entscheidet, die ihm zur Verfügung stehenden, technischen Möglichkeiten zu nutzen, ist das für mich eine Tatsache, keine Diskussionseröffnung.
~
Tja, alles in allem muss ich feststellen: „Irgendwas stimmt nicht mit Hasi“ … Ob es gegen Fossilität etwas von Ratioschmarrn gibt?
;o)
Posted in © skriptum, tagged Ablehnung, Absätze, Abwägung, Agenturen, Anforderungen, Annahme, Auftrag, Auftraggeber, Aufträge, Autor, Überarbeitung, Beschreibung, Betreiber; Qualitätsstufen, Blog., bloggen, Blogger, Blogs, Cent, Chance, Diebstahl, Drohung, Dumpingpreise, Euro, fair, Formulierung, Frechheit, Freude, genial, Grammatik, hellsehen, Hose, Informationen, Kenntnisse, Keyword, Kohle, Kriterien, Kunden, Larifari, Lebensunterhalt, Lieferung, Lust, Nachricht, Nackenhaare, Nähkästchen, Nordic Walking, Nummer, Ohren, Pech, Pool, Portale, Preise, Probleme, Pulitzer, Qualität, Qualitätsstufen, Quäntchen, Realitätssinn, Recherche, Rechercheur, Rechtschreibung, Registrierung, Roncalli, Schmerzensgeld, SEM, SEO, Skriptum, Spam, System, Tücken, Texte, Texterin, Textportale, Thema, Themen, Tippfehler, verdienen, Verdienst, Verdienstspanne, Volumen, Wikipedia, Witziges, Worte, Zeit on Mittwoch, 13. Juli 2011| 14 Comments »
Oder: Textportale und ihre Tücken
Sofern ich mal keine Aufträge meiner eigenen Kunden habe, schreibe ich mitunter auch für sog. Textportale oder Agenturen. Das System bei Textportalen ist relativ einfach: Ein Text-Suchender kann nach der Registrierung seinen Auftrag einstellen. Sucht er beispielsweise für seinen Internet-Auftritt einen Text zu einem bestimmten Thema, kann er einen entsprechenden Auftrag formulieren. Wenn er kann. Dieser Auftrag erscheint in einer Art offenem Pool. Dort können Texter in den Aufträgen stöbern und annehmen, was sie schreiben wollen. Auf manchen Portalen werden die Texter vom Betreiber in verschiedene Qualitätsstufen eingegliedert, auf anderen Portalen kann im Zweifel auch Hund Struppi alles annehmen, was er will.
Dass sich hierbei mitunter diverse Probleme ergeben können, liegt auf der Hand. Zahlreiche Auftraggeber wissen zwar möglicherweise ganz genau was sie wollen, verraten es aber nicht. Sie formulieren einen Auftrag, für den die Beschreibung Larifari noch geschmeichelt wäre. Gut, sowas muss man als Texter nicht annehmen. Solche Aufträge stehen auch üblicherweise mehrere Wochen herum und keiner will sie. Andere Auftraggeber sind da schon pfiffiger: Sie formulieren einen Auftrag, in dem ganz genau steht was sie wollen. Wird der Text entsprechend geschrieben und abgegeben, kommt er dennoch zur Überarbeitung zurück. Denn der Auftraggeber hat das doch nicht so gemeint. Oder ihm ist zwischenzeitlich noch etwas eingefallen und das soll unbedingt auch noch in den Text.
Letzteres muss ein Texter nicht nachliefern. Denn was sich aus dem Auftrag an Anforderungen nicht ergibt, muss auch nicht geliefert werden. Davon abgesehen: Wenn Texter hellsehen könnten, wäre sie vermutlich nicht als Texter tätig, sondern per Festanstellung bei Roncalli! Liefert der Texter aber nicht nach, sondern gibt den Text unverändert zurück mit der Bitte um Annahme, da der Auftrag selbst erfüllt wurde, kann ihm die Nummer um die Ohren fliegen. Beispielsweise, wenn der Auftraggeber die Annahme des Textes ablehnt. Dann kommt es auf den Betreiber an:
Ist der Betreiber mit dem Auftraggeber gut befreundet oder steht in sonstiger Abhängigkeit (was natürlich niemals den Ausschlag über Wohl und Wehe zur Annahme oder Ablehnung eines Textes zu Lasten des Autors geben würde!), wird die Ablehnung einfach mal binnen weniger Sekunden bestätigt. Sowas kann die Ablehnungsquote ganz schön desastrieren und schlimmstenfalls dazu führen, dass sich andere Auftraggeber bei der Vergabe direkter Aufträge abschrecken lassen. Direkte Aufträge sind üblicherweise mit einer höheren Verdienstspanne verbunden.
Die Verdienstspannen richten sich in zahlreichen Textportalen nach verschiedenen Kriterien. In manchen Fällen geht es um den Themenbereich. Für wissenschaftliche Arbeiten wird beispielsweise mehr bezahlt, als für „bunte“ Beiträge. Letztere werden zum Beispiel oft in Auftrag gegeben, für Blogs, deren Blogger zwar bloggen wollen, selbst jedoch nicht schreiben können. Nein, dazu sage ich nüscht weiter! ;) In anderen Fällen sind die offenen Aufträge nach Qualitätsstufen sortiert, deren jeweiligen Preise vom Betreiber festgelegt sind. Der Kunde kann sich also entscheiden, ob ihm aneinander gereihte Buchstaben oder Keyword-Spam reichen oder ob er einen qualitativ hochwertigen Text bekommen möchte. Nach seinem Anspruch (und Zahlungswillen) richtet sich der Preis pro Wort und natürlich die letztendliche Qualität des Textes. Hochwertige Qualitätsstufen können nur von entsprechend qualifizierten Textern eingesehen und die darin befindlichen Aufträge angenommen werden.
Bei direkten Aufträgen legt der Texter, im Gegensatz zu den offenen Aufträgen, seinen Preis pro Wort selbst fest. Egal, um welchen Themenbereich es geht. Er kann in einigen Portalen seine Themenschwerpunkte angeben und mögliche Auftraggeber können sich die Profile aller Texter, die für diese Thematiken schreiben, anzeigen lassen. Anschließend beauftragen sie oder fragen zunächst per Nachricht an, ob eine Zusammenarbeit denkbar ist. Je besser dieses Vorgeplänkel (< positiv gemeint) läuft, desto allgemeiner können dann natürlich die folgenden, direkten Aufträge gefasst werden. Denn die Ziele der Texte sind bereits vorab zwischen Auftraggeber und Texter geklärt worden.
Zahlreiche Auftraggeber sind jedoch mehr daran interessiert, ganz viele super geile Texte zu Dumpingpreisen zu bekommen. Die realistische Annahme, mit dem gekauften Text selbst einen Pulitzer-Preis zu bekommen, nachdem widerrechtlich der eigene Name drüber oder drunter geklatscht wurde, sollte schon drin sein. Die Forderungspalette innerhalb eines Auftrages ist mitunter dem entsprechend „bemerkenswert“. Da wird über eine Din A4-Seite lamentiert, wie der Auftrag geschrieben werden soll. Außerdem, dass neben einer umfangreichen Recherche perfekte Kenntnisse in Rechtschreibung und Grammatik erwartet werden und die Einzigartigkeit des Textes genauestens geprüft wird.
Anschließend erfolgt oftmals gleich noch irgendeine Drohung: Entweder für den Fall des Text-Diebstahls, bei möglichen Tippfehlern oder fehlenden Absätzen etc.. Leider wird bei all den schönen Worten vergessen, genau zu erklären, um was es sich eigentlich inhaltlich bei dem Text handeln und welchem Zweck er dienen soll. Außerdem scheint vielen Auftraggebern dieses Quäntchen Realitätssinn zu fehlen, wenn es um die Abwägung zwischen Anforderungen und Preis geht. Die Chance auf einen Pulitzer-Preis ist denkbar verschwindend, wenn der Auftraggeber gerade einmal bereit ist, einen Wort-Preis von einem Cent zu bezahlen.
Mir persönlich gehen immer schon die Nackenhaare hoch, wenn ich lese, dass eine umfangreiche Recherche erwartet wird. Bei den Formulierungen handelt es sich oftmals um eben jene Auftraggeber, die einen Cent pro Wort zahlen. Werden also beispielsweise 200 Wörter verlangt, kann der Texter damit um die zwei Euro verdienen. Das geht nicht einmal als Schmerzensgeld durch! Ich war schon häufiger versucht, jene Auftraggeber anzuschreiben und zu fragen, ob ein Rechercheaufwand von drei Stunden für ausreichend einschätzt wird; immerhin müssen sich ja die zwei Euro lohnen. Aber ich glaube, das würden diejenigen sowieso nicht verstehen. Vermutlich käme nur ein „Sie dürfen auch gern länger“ zurück …
Dabei vergessen wird offensichtlich, dass es überhaupt nicht die Aufgabe eines Texters ist, zu recherchieren. Das besagt auch schon die Benennung. Es heißt Texter, nicht Rechercheur. Ein Texter erstellt aus den ihm überlassenen Informationen ordentliche Texte, die mitunter bestimmte zusätzliche Kriterien (SEO etc.) erfüllen sollen. Der Vorteil für den Auftraggeber liegt mit der Lieferung vollständiger Informationen darin, dass alle von ihm erwarteten Fakten in den Text eingearbeitet werden können. Der bloße Hinweis „Die Wikipedia kann da bestimmt weiterhelfen. Aber nicht abschreiben!“ ist keine Lieferung von Informationen, sondern bestenfalls eine Frechheit.
Davon abgesehen fehlt es eben auch oftmals allein schon an der Information, was in dem Text überhaupt beschrieben werden soll. Einen Auftrag zu überschreiben mit dem Titel „Sommer“ und als Auftragsbeschreibung (in der üblicherweise die Informationen geliefert werden müssen) gerade noch ein „Siehe Auftragstitel! Informationen im Internet!“ zustande zu bringen, reicht nicht. Wenn dann auch noch die Einarbeitung von Keywords in einer Anzahl verlangt wird, die das Gesamtvolumen des Textes bereits übersteigen oder in der vorgegebenen Form überhaupt nicht verwendbar sind, hört es ganz auf. Die Nummer geht garantiert in die Hose.
Allerdings kann es auch witzig sein, ungenau formulierte Aufträge anzunehmen. Ähnliches ist mir mal bei einem offenen Auftrag mit dem Titel „Nordic Walking“ untergekommen: Ich hatte Zeit und Lust etwas Witziges anzustellen. Also nahm ich den Auftrag an und schrieb einen achtkantigen Verriss über Nordic Walking. Dass mir der Auftrag um die Ohren fliegen würde, stand für mich eigentlich fest. Dann hätte ich ihn allerdings mit größter Freude auf meinem Blog veröffentlicht. Aber siehe da: Der Auftrag wurde binnen Minuten angenommen. Mehr noch: Aus der anschließenden Nachricht des Kunden ging hervor, dass er das zwar überhaupt nicht gemeint hatte, sie hätten sich aber gerade alle kaputt gelacht, weil der Text absolut genial sei! Tja, schade! Auf meinem Blog hätte ich ihn auch gern gehabt. Na ja, so gab’s Kohle, ist ja auch nicht schlecht! Pech für Euch: Ihr hättet Euch garantiert schlapp gelacht! ;)
Alles in allem bin ich froh und dankbar, dass ich ganz überwiegend für feste Kunden schreibe. Diejenigen wissen was sie wollen (Lob!), schätzen die Qualität meiner Texte und sind bereit, fair dafür zu bezahlen. Dann recherchiere ich auch gern mal. Für einen Cent pro Wort ist das allerdings nicht drin. Sollte ich irgendwann nur noch schreiben, um meine Zeit totzuschlagen, wäre es möglicherweise verhandlungsfähig. Solange ich aber über das Schreiben meinen Lebensunterhalt finanziere, möchte ich fair entlohnt werden. Bei einem angebotenen Kurs von einem Cent pro Wort schreibe ich, Zeit und lukrativere Aufträge vorausgesetzt, tatsächlich lieber für meine beiden Blogs!
Soll ich nochmal was über Nordic Walking erzählen? ;o)