Es ist ja schon haarsträubend genug, dass unsere so genannten Volksvertreter völlig frei von irgendwelchen Kostenüberlegungen ihre von uns bezahlten Dienstwagen nutzen können. Da lässt sich ein Herr Umweltminister Gabriel mit proklamiert Medien wirksamem Umweltgedanken mit einem Gefährt der Deutschen Bahn AG von A nach B transportieren und sein Dienstwagen rußt hinterher, damit er ihn vor Ort zur Verfügung hat. Somit hat es dieser Herr geschafft, während einer Dienstfahrt sowohl die Umwelt mit der Bahn zu belasten als auch noch zusätzlich durch seinen Dienstwagen.
Frau Schmidt allerdings schießt nach meinem Empfinden den Vogel endgültig ab: Da verbringt die „Dame“ ihren Urlaub in Spanien, fliegt dort hin, lässt ihren Chauffeur mit seinem Sohn (DIENST-Reise???) und der 120.000 Euro teuren Staatskarosse nachkommen und den Wagen während des Urlaubs klauen. Da der Wagen nicht gepanzert war und Frau Schmidt sicher nicht zu den Personen zählt, die ganz besonders gefährdet sind, zumindest dann nicht, wenn sie sich nicht innerhalb Deutschlands aufhält, verstehe ich sowieso nicht, warum der Steuerzahler für einen Dienstwagen dieser „Dame“ aufkommen soll.
Hätte sie die Kosten des Fahrzeugs anteilig nach privatem und dienstlichem Nutzen selbst finanzieren müssen, wäre sie vermutlich nicht auf die Idee gekommen, Auto und Chauffeur nachkommen zu lassen. Denn bei zwei Wochen machen zwei Termine á geschätzten (sagen wir mal … mit An- und Abfahrt) zwei Stunden = vier Stunden von 336 Stunden ca. 1,2 % dienstlich und somit 98,8 % privat aus. Bei behaupteten Gesamtkosten des Dienstwageneinsatzes von 10.000 Euro (zuzüglich den Kosten für den Diebstahl in Höhe von 120.000 Euro, aber das kam ja erst anschließend dazu) hätte Frau Schmidt also für dieses kleine Vergnügen aus privater Tasche 9.880 Euro selbst zahlen müssen. Ist es vermessen, anzunehmen, dass sie sich bei dieser Rechnung vermutlich vor Ort einen Leihwagen genommen hätte?
On topp dürfen wir uns noch darüber freuen, dass der Wagen nicht gegen Diebstahl versichert war. Fürsorgepflicht, wohin bist Du entschwunden? Aber darauf kommt es ja nicht an. Der schnöde Bürger zahlt’s ja. Was ich ebenfalls nicht verstehe ist, zu welchen rein dienstlichen Zwecken sich Frau Schmidt in Spanien aufgehalten hat. Wollte sie etwa ihre hier schon gescheiterten Konzepte in Spanien vorstellen? Blamieren wir uns Dank unserer Volksvertreter nicht sowieso schon genug im Ausland? Müssen es unsere Volksvertreter auch noch auf die Spitze treiben und explizit erklären, wie es zu diesen desaströsen Zuständen im Einzelnen kommen konnte?
Und was macht Frau Schmidt überhaupt beim spanischen Botschafter? Was kommt als nächstes? Eine Heiligsprechung dieser „Dame“ beim Dalai Lama? Beim Papst? Von Obama? Von mir bestimmt nicht! Ich bin froh, wenn sie endlich von der Bildfläche verschwindet! Davon abgesehen hätte es aber noch eine Steigerung der Unverschämtheiten gegeben: Von ein paar Jahren bin ich mit meinem damaligen Lebensgefährten samt Porsche nach Mallorca geflogen. Was es gekostet hätte, weiß ich nicht, da es sich um einen Presseflug handelte, um diese neue Transportmöglichkeit bekannter zu machen.
Alles in allem war das jedoch, samt höchst sicher praktiziertem Bodycheck vor Betreten des Rollfeldes und sonstigen Sicherheitsmaßnahmen, damit wir beim Verladen des Wagens, direkt am Flieger stehend, anwesend sein durften, zwar ziemlich aufregend aber vermutlich auch sau-teuer. Ich weiß allerdings nicht so genau, ob wir Frau Schmidt nun dankbar sein sollen, dass sie ihren Chauffeur und seinen Sohn genötigt hat, Tausende von Kilometern über Straßen zu brettern, statt einfach samt Dienstwagen mit ihr mit zu fliegen. Aber auf die Idee kommt bestimmt auch bald noch jemand. Kosten spielen sowieso keine Rolle; der unmündige Bürger zahlt’s ja … wenn auch unfreiwillig.
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