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Diesen Live-Ticker entdeckte ich gerade:

Der Live-Ticker zur Euro-Rettung

Berlin (dpa/vws) – Abstimmung im Bundestag zum Euro-Rettungsschirm:

Der Deutsche Bundestag hat mit den abschließenden Beratungen über eine Ausweitung der Euro-Hilfen begonnen. © dpa

12:14 Der Bundestag hat für die Erweiterung der Eurohilfen gestimmt. 523 Abgeordneten stimmten für den EFSF, 85 dagegen. Nur drei Parlamentarier enthielten sich. Der Gesetzesentwurf ist damit angenommen. Offen bleibt zunächst, ob die schwarz-gelbe Koalition eine eigene Mehrheit erreicht hat oder sogar die politisch wichtige Kanzlermehrheit. Diese Frage kann erst nach Auszählung der namentlichen Abstimmung geklärt werden. Für ihre Kanzlermehrheit kann sich Regierungschefin Angela Merkel 19 Abweichler erlauben.

Wer sich den gesamten Verlauf antun möchte, der bediene sich bitte des obigen Links.

Was daran nun „sehr schön!“ ist? Na, dass die Abstimmung namentlich erfolgte. So lässt sich auch später noch nachvollziehen, wer aktiv dazu beigetragen hat, dieser Republik den Todesstoß zu versetzen. Frei nach dem Motto „Ist ja nicht meine Kohle und nach acht Jahren Parlamentszugehörigkeit schert mich alles andere sowieso nicht mehr. Ich habe ausgesorgt und nach mir die Sintflut“.

Danke, liebe „Volks(ver)treter“, vielen lieben Dank!

~~~

Nachtrag 30.09.2011:

Auf dass sich unsere „Politiker“ in Grund und Boden schämen mögen …!

 

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Pollenpest

Oder: Wie ich Dank Heuschnupfen zum Mathematik-Fachleut wurde

Seit Jahren darf ich mir immer wieder von der Pollenpest, landläufig auch „Heuschnupfen“ genannt, eine Menge Energie rauben lassen. Vor ca. 10 Jahren fing es recht harmlos mit einer Überempfindlichkeit gegen Beifußpollen an. Mittlerweile reflektieren meine Atemorgane auf fast alle Pollen, nahezu alle Gräser, die sich gerade überlegen, mal herum zu schwirren und Leute zu nerven.

Natürlich war ich etwas erschrocken, als es nun auf web.de (dpa) hieß, dass die Pollenpestperiode in diesem Jahr noch heftiger als sonst ausfallen wird. Und natürlich interessierten mich die Gründe, warum das so sein soll. Also fing ich an zu lesen und musste dann doch recht heftig lachen:

Es zeigt sich einmal mehr, dass ich selten zunächst so einfach denke, wie es tatsächlich ist. Mir schwirrten spontan Gedanken wie „hammerharter Winter nebst explosionsartiger Austriebe“ und „zu plötzlicher Übergang von sehr kalt auf ganz warm“ im Kopf herum. Aber weit gefehlt: Es ist viel einfacher und liegt nur daran, dass das Jahr 2010 ein gerades Jahr ist!

Samma, sind die alle besoffen, oder was?

Wer es nicht glauben mag (mir fiel es auch schwer, aber nach dreimaligem Lesen muss ich wohl) kann es selbst verinnerlichen:

Später aber heftiger Start in die Heuschnupfenzeit

Später aber heftiger Start in die Heuschnupfenzeit

Mönchengladbach (dpa) – Jetzt beginnt die Zeit der verquollenen Augen und Schniefnasen: Zwar hat der lange Winter vielen von Heuschnupfen geplagten Menschen eine Schonzeit verschafft. Doch der Frühling steht vor der Tür.

Die ersten Haselpollen sind in wärmeren Regionen Deutschlands schon in der Luft, und auch die Erle kommt langsam dazu, heißt es beim Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB) in Mönchengladbach. „Jetzt könnte es mit Macht beginnen“, sagt die DAAB-Biologin Anja Schwalfenberg. Die früh blühenden Bäume bescheren Millionen von Pollenallergikern die bekannten Symptome: Niesattacken, juckende Augen, Dauerschnupfen und Atemnot, in schweren Fällen auch Bronchialasthma. Schwalfenberg rät Betroffenen, für eine Diagnose zum Arzt zu gehen.

„Es ist ein Jahrgang gegen den Trend der letzten Jahrzehnte“, sagt der Allergologe Horst Müsken aus Bad Lippspringe über den späten Start in die Heuschnupfenzeit. Denn die Pollensaison ist zuletzt immer länger geworden, mit einem immer früheren Auftakt und späteren Ende. Die Haselpollen, die derzeit im Westen der Republik zu fliegen beginnen, waren in milderen Wintern auch schon im Dezember unterwegs.

In diesem Jahr kommt es nach Ansicht der Fachleute zu einem weiteren Phänomen: Weil 2010 eine gerade Jahreszahl ist, wird die Pollenkonzentration vermutlich besonders hoch sein. „Es zeigt sich über viele Jahre ein Rhythmus, wonach jedes Jahr mit einer geraden Zahl mit einem erheblichen Pollenflug verbunden ist, das darauffolgende mit ungerader Zahl aber mit deutlich weniger“, berichtet der Allergologe. Die genauen Gründe seien noch unklar.

Vermutlich wird in diesem Jahr die Blüte von Hasel, Erle und Birke zeitweise parallel verlaufen. „Wir werden sehr viele Pollen haben“, prophezeit Müsken, der auch im Vorstand der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst ist. Es gebe eine Reihe von Menschen mit einer Disposition für einen Heuschnupfen, bei denen eine starke Einwirkung großer Mengen an Allergenen das Fass nun zum Überlaufen bringen könne.

Bundesweit gibt es etwa 20 Millionen Allergiker, mit steigender Tendenz. „Der Trend der Zunahme ist noch nicht gebrochen“, sagt Müsken. Etwa die Hälfte der Allergien geht auf das Konto von Pollen. Litten früher die meisten Heuschnupfen-Kranken unter den Gräsern, so hat die Birke dicht aufgeholt. Ihre Pollen gelten als besonders aggressiv – und der Baum setzt in kurzer Zeit scharenweise Pollen frei.“

Und da sind sie wieder: Die zitierten „Fachleute“! Zunächst sollte vielleicht erstmal die Frage geklärt werden: Was sind „Fachleute“? Ich suche ja seit Jahren eine offizielle Form der Definition des Wortes „Fachleute“. Was genau ist also ein Fachleut?

Zahnarztfrauen sind ja Fachleute für die Wirkung von Zahncrème. Jeder Idiot weiß, dass Zahnschmelz nie wieder ersetzt werden kann. Ist er einmal weggeschreddert, kann man da nüscht mehr machen. Insofern verwundert es keinesfalls, dass Zahnärzte selbst in Werbefilmchen nicht behaupten, es gäbe eine Zahnpasta, die kaputten Zahnschmelz ersetzt und somit repariert. Da ihre Frauen aber jeden Morgen neben einem Zahnarzt aufwachen, sind sie Fachleute. Stimmt’s?

Oder:

Jemand, der schon einmal eine Heizung gesehen hat, ist ein Wärme-Fachleut?
Jemand, der eine Sonnenbrille besitzt, ist ein Klima-Fachleut?
Jemand, der als Kind im Sandkasten gebuddelt hat, ist ein Agrar-Fachleut?
Jemand, der einen Kopierer bedienen kann, ist ein Urheberrechts-Fachleut?
Jemand, der schon einmal ein Flugzeug am Himmel gesehen hat, ist ein Reise-Fachleut?
Jemand, der mal eine Hausratversicherungspolice gesehen hat, ist ein Brandschutz-Fachleut?
Jemand, der mal an einem Fitness-Center vorbei gegangen ist, ist ein Sport-Fachleut?
Und jemand, der weiß, wie man eine Banane unfallfrei pellt, ist ein Ernährungs-Fachleut?

Ach ne: Da kommen wir dann vermutlich schon in den Bereich der „Experten“. Das würde den hiesigen Rahmen nun wirklich sprengen!

Aber so ungefähr ist es doch mit Fachleuten, oder?

Ja?

In etwa?

Na, dann ist mir alles klar!

Das erklärt auch, wie beispielsweise die Panik im Hinblick auf die Schweinegrippe, die gar nichts mit Schweinen zu tun hatte, zustande gekommen ist. Aber die WHO war ja so entgegen kommend, das tatkräftig zu unterstützen. Klar: Da sitzen vermutlich auch Tausende von Fachleuts.

Okay: Zurück zur Pollenpest! Wird es dagegen eine Massen-Impfung geben? Welche Schutzmaßnahmen werden weltweit getroffen und wird es jemals einen Fachleut geben, der tatsächlich etwas von dem versteht, was er öffentlich elaboriert? Werden die Medien sich irgendwann besinnen, was Journalismus tatsächlich bedeutet und nicht mehr jede Schote für die Quote verkloppen? Und muss man als potentieller Leser/Zuhörer/Zuschauer wirklich jeden Scheiß glauben, der einem vorgesetzt wird?

Nö, nä?!

Gut so. Ich flitze dann trotzdem mal los und besorge mir eine Palette Kleenex-Boxen. Sicher ist sicher. Wer weiß schon, ob nicht irgendein Fachleut den verdammten Pollen das Lesen beigebracht hat. Wenn DIE diese Meldung sehen ist gar nicht auszudenken, was sie tatsächlich anstellen werden. Jetzt haben sie ja einen Freibrief. Und ich das Nachsehen. Obwohl ich es deutlich vor ihnen gesehen habe. Es sei denn, diese Information wurde den Pollen bereits vorab in einem vertraulichen Brief mitgeteilt. Aber dann wäre die Pharma-Industrie ja schon mit der Herstellung von entsprechenden Impfstoffen beschäftigt und könnte endlich aufhören, die Schweinegrippe-Dosen unter das Volk jammern zu wollen.

Übrigens ist die Quersumme aus 2010 = 3. Also ungerade. Aber ob das jetzt noch irgendwas raus haut, darf wohl bezweifelt werden … Allerdings werde ich mich ab sofort ganz unerschrocken Mathematik-Fachleut nennen. Gleiches Recht für alle; jawoll! Und eine Impfung brauche ich dagegen auch nicht. Nüchtern betrachtet, versteht sich!

© skriptum

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Ach, was sind schon 10 Jahre …?!

 

Jeder fährt mal mehr, mal weniger gern mit dem Zug von A nach B. Grund zur Besorgnis gibt es selten, eher zum Ärgern, weil der zynisch formulierte „Slogan“ für die Bahn

 

„Kommen Sie wann Sie wollen,

wir fahren wann wir wollen!“

 

bedauerlicherweise seit Jahrzehnten keinen Deut an Sinnhaftigkeit verloren hat. Ich habe es zum Beispiel noch nie geschafft, auch nur annähernd pünktlich anzukommen, wenn ich von Hannover nach Berlin gefahren bin. Verspätungen zwischen einer und drei Stunden sind leider üblich. Und das bei einer regulären Fahrtzeit von gerade mal ca. 1,5 Stunden (ICE). In den meisten Fällen erfährt der Fahrgast nicht einmal, warum er wieder zu spät am Zielbahnhof ankommt. Nur einmal wurde ein „Personenschaden auf den Gleisen“ angegeben, der mich knappe zwei Stunden meiner Zeit kostete. Den Geschädigten dürfte es jedoch deutlich mehr gekostet haben … „nur einmal“? Nein, das stimmt so nicht ganz. Nur einmal erlebte ich selbst diese Ansage, als ich in einem verspäteten Zug saß.

 

Am 3. Juni 1998 um 10:58 Uhr schrieb die Deutsche Bahn mit dem schwersten Bahnunglück der deutschen Nachkriegsgeschichte die Geschichte der Bahnfahrt neu: Der ICE „Wilhelm Conrad Röntgen“ (Zug 884) entgleiste aufgrund von Wartungsfehlern und einem aus Zeitmangel nicht entdeckten sowie aus rein wirtschaftlichen Erwägungen nicht rechtzeitig ausgetauschten, defekten Radreifens. Bei dieser Entgleisung schafften es lediglich die ersten Wagen des Zuges unter der Brücke bei Eschede durchzukommen. Auf einen Wagen schlug die Brücke auf und zerstörte diesen zur Hälfte, alle anderen Wagen schoben sich wie ein Zollstock in- und übereinander. Bei diesem weltweit bisher schwersten Unfall eines Hochgeschwindigkeitszuges verloren 101 Menschen ihre Leben, weitere 105 Fahrgäste wurden dabei teilweise schwerst verletzt.

 

 

dpa

Foto: dpa

 

Zunächst gingen die alarmierten Rettungskräfte von einem entgleisten Güterzug aus. Die Bilder, die sich ihnen bei Eintreffen am Unfallort zeigten, werden wohl die Wenigsten jemals wieder vergessen. Ein Freund von mir war am Unfallort. Er hat in seinem Leben schon so einiges gesehen. Doch als ich ihn kurz danach wieder sah, hatte er sich verändert: Er erzählte wie in Trance von dem Unglück und davon, dass das keine Bilder waren, die sich „nur“ einprägen, sondern Bilder, die geeignet sind, den Geist zu zerstören. Unfassbar und von einer solchen Macht, dass man einfach nur ungläubig und wie gelähmt auf das Geschehen zugehen konnte. Wirklich ertragen konnte es wohl keiner von denen, die das, in welcher Position auch immer, miterlebt haben. Fast schon als „Glück im Unglück“ konnte man wohl für die Überlebenden sagen, dass in der Medizinischen Hochschule Hannover an dem Tag ein internationaler Ärztekongress tagte. Alle transportfähigen Patienten wurden sofort in andere Kliniken verlegt, so dass sehr viele der Eschede-Opfer direkt in die MHH geflogen wurden und so zumindest die bestmögliche ärztliche Versorgung erhalten konnten. Da ich in der Einflugschneise der MHH lebe, hätte ich keine Nachrichten gebraucht, um zumindest zu wissen, dass irgendwas unglaublich Grausames passiert sein muss.

 

Während der sich anschließenden Verfahren zur Aufklärung des Unfalls konnte kein Schuldiger ausfindig gemacht werden. Auch bekannte sich niemand dazu, das Unglück verursacht oder zumindest mitverschuldet zu haben. Die Bahn und ihre Mitarbeiter erwartungsgemäß am allerwenigsten. Bleibt die bittere Frage: Sind die Fahrgäste selbst die Schuldigen, weil sie auf die Sorgfalt der Transportgesellschaft vertraut haben und davon ausgegangen sind, dass sich diese ihrer Verantwortung für Massenbeförderungsmittel bewusst ist? Hartmut Mehdorn, seit Dezember 1999 Vorsitzender des Vorstands der Deutsche Bahn, versicherte seinerzeit sinngemäß in Interviews, dass die Bahn selbstverständlich ihrer Verantwortung für die Verunglückten nachkommen werde. Das hieß allerdings in der Konsequenz lediglich, dass für jedes Todesopfer ein „Entschädigungsbetrag“ in Höhe von 30.000 DM (Deutsche Mark, nicht einmal Euro) gezahlt wurde. Da mutet die Ausführung zum Stichwort „Verantwortung“ auf www.db.de wie ein Schlag ins Gesicht an, wenn man liest „Die Bahn setzt Zeichen. Ob für die Förderung der Lesefähigkeit von Kindern oder für den Umweltschutz. Wir nehmen unsere gesellschaftliche Verantwortung als großes Unternehmen ernst.“. Aha. Vielleicht wäre es sinnvoller, in allererster Linie für die Sicherheit der Fahrgäste zu sorgen und sich nicht feige aus der Affäre und vor allem aus der Verantwortung zu stehlen, wenn doch mal was schief geht …

 

Was mich maßlos erschreckt ist, dass ein Menschenleben in diesem Staat so billig zu „entschädigen“ ist und sich nicht einmal jemand für ein so gravierendes Unglück tatsächlich verantwortlich fühlt, geschweige denn erklärt. Von Entschuldigungen ganz zu schweigen. Damit dürfte ein ausgelöschtes Menschenleben samt zahlreicher damit vernichteter Existenzen (Familien) ja nicht vielmehr sein, als eine simple Sachbeschädigung. Was durchaus geeignet sein dürfte, die Rechtsprechung in diesem Staat zum Thema fahrlässige Tötung massiv zu revolutionieren. Bleibt zu hoffen, dass sowas nicht Schule macht. Vor allem nicht aus rein wirtschaftlichen Interessen! Denn sowas vergisst man nicht. Dafür sind 10 Jahre dann doch nicht lang genug …

 

Wer es noch etwas genauer wissen möchte: Heute Abend läuft auf N3 ab 21:45 Uhr eine m. E. recht interessante Dokumentation zum Thema.

 

 

© skriptum

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