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Was ist eigentlich, wenn man über andere lacht und plötzlich besteht jeder erdenkliche Grund, über sich selber laut schallend zu lachen?

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Sie empfand es als völligen Quatsch, nach ein paar Tagen bereits zu behaupten, dass man jemanden liebt. Gern haben ja. Verliebt sein vielleicht. Aber lieben? Ständig zauberte es ihr ein milde besser wissendes Grinsen auf die Wangen, wenn sie von anderen hörte oder las, dass sie bereits nach kürzester Zeit vorgaben, jemanden zu lieben.

Es gehörte doch sehr viel mehr dazu, einem Menschen gegenüber zu behaupten, dass man ihn liebt, als ihn gerade mal – nein: als gerade mal sechs Wochen überhaupt von seiner Existenz zu wissen. Man musste sich länger kennen. Mehr Macken am anderen entdeckt und für sich Wege gefunden haben, damit umgehen zu wollen und zu können. Eigene Macken abgelegt oder zumindest bewegt haben. So vieles musste doch geschehen, bevor man wirklich lieben konnte.

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Er war weg. Sie blieb allein zurück. Die Tränen liefen ihr über das Gesicht und sie fühlte sich leer. Einfach leer. Was sie in den vergangenen 48 Stunden erlebt hatte, konnte doch nur ein Traum gewesen sein. So schön. So warm. So romantisch wie es nur sein konnte. Sie war in einem völligen Gefühls-Strudel und drohte in diesem Moment sang- und klanglos darin unterzugehen.

Es war völliger Quatsch, nach so kurzer Zeit bereits zu behaupten, dass sie ihn liebt. Gern haben ja. Verliebt sein vielleicht. Aber lieben? Doch was veranstalteten ihre Gefühle da bloß gerade?

Warum freute sie sich nicht einfach? Warum saß sie heulend dort, wo beide gerade noch gekuschelt hatten? Warum lachte sie nicht und freute sich einfach auf das nächste Wochenende, wenn sich beide wieder hätten? Sie konnte nicht. Sie vermisste ihn in dem Moment, als sich die Tür hinter ihm schloss so sehr, dass sie ihren Tränen, die sie schon in den letzten Minuten mit ihm krampfhaft zurückhalten musste, nur noch freien Lauf ließ.

Es war total bescheuert und verrückt. Kindisch. Hysterisch vielleicht sogar. Sie wusste das. Sie wusste genau, dass es total albern war, was sie gerade abzog. Und doch riss es ihr das Herz aus der Brust zu wissen, dass jede Sekunde ihn weiter von ihr weg brachte.

Inzwischen steckte sie sich völlig gedankenverloren parallel die dritte Zigarette an und wunderte sich nicht einmal darüber. Sie grübelte. Es war ja kein Abschied für immer. Es war nicht einmal überhaupt ein Abschied. Er war längst in ihrem Herzen. Und er würde bis zum nächsten Treffen jede Sekunde bei ihr sein. Sich eigentlich gar nicht entfernen. In ihr liebevolle Gefühle und Gedanken auslösen. Jede Minute. Jede Sekunde. So wie er es in den letzten Stunden bei ihr, mit ihr, getan hatte.

Sie waren so glücklich an diesem Wochenende. Glücklich, als würden sie sich schon jahrelang kennen. Als hätten sie längst alle Hürden, die einer großen Liebe im Wege stehen könnten, lächelnd überwunden und inzwischen jeden Freiraum, die Beziehung – die Gefühle füreinander völlig frei wachsen zu lassen und zu genießen.

Natürlich war es völliger Quatsch, nach so kurzer Zeit zu denken, dass sie ihn liebt. Gern haben ja. Verliebt sein vielleicht. Aber lieben? Und doch, waren ihre Gefühle viel größer, als es gern haben oder verliebt sein zu umfassen in der Lage gewesen wären.

Sie haben viel miteinander geredet. Sich Dinge aus ihren Leben erzählt, die dem anderen bisher natürlich verborgen waren. Dinge berichtet, die vielleicht irgendwann einmal eine Art Hürde darzustellen geeignet sein könnten. Sich dadurch gegenseitig den Rückhalt geben, anderen gegenüber für den Fall der Fälle lächelnd sagen zu können Ich weiß, wir haben darüber gesprochen!. Die Stärke gegeben, eventuellen Neidern schmunzelnd die kalte Schulter zu zeigen, weil beide zueinander offen waren. Ehrlich waren. Sich dadurch unschlagbar gemacht haben. Miteinander. Füreinander. Jetzt schon.

Sie waren albern wie kleine Kinder. Haben gelacht. Sich umarmt. Sich gejagt und gefangen. Sich geküsst. Sich genossen. Ganz tief in die Augen gesehen und ohne ein einziges Wort gewusst, was in dem anderen vorgeht. Diese Harmonie. Dieses wortlose einander verstehen. Einander annehmen. Einander akzeptieren. Wo kam das her? Wie konnte das sein? So schnell. So aus heiterem Himmel. So einfach.

Natürlich war es völliger Quatsch, nach so kurzer Zeit zu denken, dass sie ihn liebt. Gern haben ja. Verliebt sein vielleicht. Aber lieben? Und doch passte einfach alles so gut. So ganz selbstverständlich.

Sie brauchten keine Worte, um sich zu verstehen. Sie brauchten keine Fragen, um Antworten zu erhalten. Sie brauchten keine Erlaubnis, um übereinander herzufallen. Ihre Körper miteinander verschmelzen zu lassen, um später einfach schweißgebadet beieinander zu liegen und sich glücklich in die Augen zu sehen, in den Armen zu halten. Sie passten zusammen, konnten sich ineinander vereinigen, sich endlos genießen, als wären sie ausschließlich füreinander geschaffen worden.

Sie hatte das Gefühl, dreieinhalb Jahrzehnte ihres Lebens damit verschwendet zu haben, sich mit Männern einzulassen, die ihm nicht einmal einen Fingerhut voll Wasser hätten reichen können oder dürfen. ER! Er war es, den sie immer wollte. Und nun war er da. Stand an ihrer Seite. War in ihr Leben getreten. Die Wärme ihres Lebens. Die Wärme? Der Mensch? Der Mann? Die Liebe ihres Lebens?

Und was machte sie nun so traurig? Die Tatsache, dass er ein paar hundert Kilometer von ihr entfernt wohnte? Es hätte ein anderes Land, ein anderer Kontinent sein können. Aber es waren nur ein paar hundert Kilometer. Ein paar hundert Kilometer, die für sie die kommende Woche zur Hölle werden ließen. Das wusste sie im Moment des Abschieds genau.

Schlafen gehen, ohne ihn fühlen zu können. Einfach zu wissen, dass er da ist. Sie im Arm hält. Bei ihr ist mit Körper und Geist. Mit seinen Augen. Mit seinen Händen. Mit seinem Mund. Mit seinem ganzen Körper. Bei ihr ist. Sie liebkost. Sie fordert. Sie nimmt. Sie loslässt um sich kurz danach wieder mit ihr zu verlieren. Bei ihr. In ihr. Ohne Kalkül. Ohne Plan. Ohne den Kopf eingeschaltet zu lassen. Einfach so. Einfach fallen lassen. Einfach grenzenlos schön.

Aufwachen, ohne als erstes in sein Gesicht zu sehen. Sich an ihn anschmiegen zu können. Nur ganz vorsichtig um ihn nicht schon zu wecken. Dort zu liegen. Seine nackte Haut zu spüren. Seinen Atem zu hören. Zu fühlen. Zu genießen. Zu denken, dass er noch schläft und doch plötzlich durch seine zarten Berührungen zu beben.

Berührungen, so zärtlich, dass jede einzelne davon sie fast um den Verstand brachte. Berührungen die von Sekunde zu Sekunde fordernder wurden und doch nie forsch. Berührungen die sie erwiderte. Langsam. Zaghaft. Fordernder. Wilder als sie es je getan hatte. Gieriger als sie es bisher je wollte. Forderungen die auf eine Weise erfüllt wurden, wie sie es bisher nicht kannte.

War es denn tatsächlich völliger Quatsch, nach so kurzer Zeit zu denken, dass sie ihn liebt? Es war viel mehr als gern haben. Das Wort verliebt träfe es vielleicht besser, nicht jedoch treffend. Aber lieben? Was ist lieben? Sie wusste, keinen weiteren Tag ohne diesen Mann erleben zu wollen. Plötzlich waren Bedürfnisse in ihr, die sie bisher bei keinem anderen Mann verspürt hatte. Immer hatte sie das Gefühl gehabt, sich ein Hintertürchen offen halten zu müssen und hatte das auch getan. Das wurde ihr jetzt klar. Jetzt.

Hier war nun plötzlich ein Mann, den sie kaum kannte. Ein Mann, der in ihr Emotionen auslöste, die sie so intensiv nie zuvor erlebt hatte. Ein Mann, der wie ein Blitz in ihr Leben eingeschlagen hatte und den sie um nichts in der Welt wieder hergeben wollte. Nach langem Dagegenangehen wollte sie plötzlich doch eine Beziehung. Diese Beziehung. Diesen Mann in ihrem Leben. Fest. Ganz fest. Nicht, weil das im Moment nicht ging, sondern, weil… weil sie… weil sie ihn… was? Liebte? Sie wollte lieben. Endlich lieben. Weil sie plötzlich wußte, dass es das schönste Gefühl war, das sie sich vorstellen konnte zu erleben.

Durch ihn.

© skriptum
[21.01.2002]

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Ach, waren das noch Zeiten, als unsere armen Mütter und Großmütter die 10 Kilo-Trommeln mit staubigem Waschmittel nach Hause schleppen (rollen?) mussten. Leichter zwar nicht aber einfacher war das irgendwie schon: Sie gingen in den Kaufmannsladen, sahen sich nur kurz um, erblickten eine riesige Auftürmung großer Waschmittel-Trommeln und gingen zielstrebig darauf zu. Kam eh nur eine geringe Auswahl in Frage und groß wie schwer waren sie schließlich alle.

Aber wie haben sie eigentlich anschließend diese riesigen Trommeln entsorgt? Klar, eine gewisse Zeit konnten die Hart-Pappen-Trommeln für Spielzeug, Werkzeug oder gar direkt schmutzige Wäsche weiter verwendet werden. Vermutlich so lange, bis man im eigenen Haus einen ebensolchen Turm an Waschmittel-Trommeln hatte, wie im Laden. Aber irgendwann musste man sich von den Teilen trennen. Nur wie?

Nun denn … die Zeiten ändern sich. Heute gehe ich zu Rossmann, Schlecker, Edeka oder sonstigen Anbietern und suche erstmal überhaupt das Regal, in dem ich dann ca. 50 verschiedene Waschmittel-Sorten finde. Ich stehe jedesmal wie blöd davor und überlege, welche werblichen Vorzüge ich diesmal für meine Wäsche zu präferieren gedenke. Weißeres Weiß than ever? Bunteres Bunt than always? Schwärzeres Schwarz than Hell? Das Must-Have für Sommer, Herbst und Winter? („Frühling“ fällt ja in diesem Jahr wohl aus?!) Es gibt inzwischen für fast alles ganz eigene Waschmittel. Allerdings: Das Waschmittel um gleich Hundehaare und Tempo-Fussel zu entfernen vermisse ich noch. Ist aber sicher nur eine Frage der Zeit. Vielleicht kann man irgendwann den Hund auch gleich mit in die Trommel stopfen. Doppel-Whopper: Dann erspart man sich auch das stundenlange Staubsaugen, um die Haare aus den hoch floorigen Teppichen rauszusaugen, diesen Gedanken dann irgendwann zeitgleich mit der Begnadigung des Staubsaugers aufzugeben und doch wieder mit der Schrubber-Bürste auf allen Vieren durch die Wohnung zu robben.

Tja, da stehe ich also vor diesem Regal – wenn ich es denn endlich gefunden habe, bevor ich losdüsen muss, um Nachbars Kinder rechtzeitig aus dem Kindergarten zu holen (versprochen ist versprochen) und vor allem bevor sie mich mit dem bereits verfügbaren Handy der Freundin im Laden anrufen und hinpfeiffen. Aber zurück zu meiner eigentlichen Baustelle: Die Packungen sind mit den Jahren putzig klein geworden. Und was für einen Wandel der Inhalt inzwischen durchgemacht hat. Erst waren es die riesigen Waschmittel-Trommeln mit staubigem Waschmittelpulver, dann gab es die Trommeln auch in kleiner – Inhalt immer noch staubig – Preis der gleiche, dann noch kleiner (Inhalt – Preis) und dann ganz klein. Dann fiel offenbar endlich irgendwann, irgendwo, irgend jemandem auf, dass die Entsorgung immer schwieriger und das nach-Hause-Schleppen immer nerviger wurde und das Thema Verpackung wurde umgestellt auf Papier und Plastik. Das Material ist ja auch deutlich leichter und damit keiner mehr so schwer an Waschmittel schleppen muss, wurde es auch immer konzentrierter. Wo allerdings der Sinn liegt, inzwischen im Angebot den fünfer Pack Waschmittel zu erstehen – zwar in konzentrierter Form aber mit dem gleichen Schleppfaktor wie vor 30 Jahren – erschließt sich mir spontan nicht. Denn wenn ich richtig rechne, sind fünf mal zwei Kilo zumindest ungefähr genauso viel wie einmal zehn Kilo. Das mag aber täuschen.

Doch damit nicht genug der Veränderung von Waschmitteln. Der Staub musste weg. Also wurde die Konsistenz gewandelt von staubigem Pulver über Pearls und Taps bis hin zur trinkfähigen Seifenmasse, deren Dosierungsanleitungen mit beiliegendem Kalktest für das verwendete Wasser meist länger sind als der gesamte Waschvorgang dauert. Die Qual der Wahl wird immer nerviger. Nimmt man nun die kleine 2 Kilo Packung konzentriertes Waschmittel für Wäsche bis 40°C, die aber nur schwarz ist, jedoch dringend nachgefärbt werden müsste, aber nicht in den Trockner darf, weil sie dann hinterher zu weich zum Bügeln ist? Oder doch lieber einen Zacken schärfer und vor allem heißer. Dann aber nur die Wäsche die eben nicht schwarz ist und in den Trockner darf weil sie ja eigentlich nicht gebügelt werden soll, allerdings meist von Mal zu Mal etwas kleiner wird und inzwischen eher der Tochter denn der Mutter passt? Ist sie bunt und könnten die Farben verwaschen? Könnte also das billige da hinten – kostet nur ein Drittel dessen, was andere Hersteller verlangen – seinen Dienst tun? Nein, lieber doch nicht. Bei dem daneben steht etwas drauf von „nicht für gefärbte Wäsche verwenden“. Tja, wenn ich jetzt wüsste, wie lange das her ist, daß ich die schwarzen Jeans gefärbt habe. Da ist doch sicher längst alles an Farbe raus … oder doch nicht? Ach Moment, da sehe ich gerade einen Hinweis, dass es sich bei dem Waschmittel und die 17-fache Konzentration handelt. Wieviel brauche ich denn dann noch für eine Trommel Wäsche? Habe ich überhaupt noch einen Fingerhut? Aber ob die miniwinzige Menge tatsächlich reicht? Ich glaube, davon nehme ich dann doch lieber mehr. Ach, ich sehe gerade: Ist sowieso egal. Dieses Waschmittel ist nur für Kochwäsche. Schwarze Kochwäsche? Quatsch, ne! Von schwarz war ich ja schon wieder weg.

Also mal Tacheles: Wenn ich für jede zu reinigende Wäsche das passende Waschmittel haben will, schleppe ich mich zu Tode. Für welches entscheide ich mich also? Habe ich irgendwas mit den obligatorischen Werbe-Flecken? Ketchup? Schlamm? Ausgedrücktem Kugelschreiber? Zerkaute Wachsmalstifte in Baumwolle? Nö, eigentlich alles so gar nicht. Ich hatte die Klamotten einfach nur mal an. Somit dürfte 40 bis 60°C-Wäsche reichen. Also am besten eines der Waschmittel für 40/60/95°C.

Inzwischen stehe ich hier schon seit einer halben Stunde vor diesem blöden Regal und die Verkäuferin mustert mich, als würde ich nur auf den richtigen Augenblick warten, irgendwas in meiner Tasche verschwinden zulassen. Will ich auch! Und zwar direkt nachdem ich das richtige Mittel gefunden und bezahlt habe. Also weiter „für 40/60/95°C“. Das isses doch jetzt endlich. Steht auch nix von schwarzer Wäsche oder Hundehaaren drauf. Da stehen allerdings noch drei, die angeblich das gleiche können. Finde ich irgendwo einen Hinweis auf „stinkt nicht wie die Hölle wenn die Wäsche trocknet“? Denn deshalb bin ich ja ständig wieder auf der Suche nach einem anderen Waschmittel: Kaum hat man sich an eines gewöhnt, wird irgendwas in Richtung März-blumig, Oktober-muffig, April-fröstelig oder sonstiges verändert und man spart sich jede Form von EdT; es reicht völlig, den frisch gewaschenen Pulli anzuziehen. Ob man den aufgezwungenen Duft nun mag oder nicht; er begleitet einen durch den Tag und man hat ihn eben toll zu finden. Auch wenn man wie eine Waschmitteltrommel müffelt. Aber den Stinkfaktor verrät einem natürlich auf der Verpackung keiner vorher. Also nehme ich jetzt einfach mal das mit dem niedrigsten „wie schrumpfe ich mein Einkommen“-Faktor. Na endlich, das wäre geschafft!

Eigentlich brauche ich auch noch Weichspüler. Mein Blick wandert gerade weiter am Regal lang um nach Weichspüler zu suchen, da merke ich, wie ich mich selber blitzartig überzeuge, dass ich „rubbelige“ Handtücher eigentlich viel lieber mag. Die Nummer „Waschmittel“ tue ich mir jetzt mit Weichspüler nicht gleich noch einmal an! Auf dem Weg zur Kasse klingelt mein Handy. Ich traue mich gar nicht, ranzugehen. Und tanken muss ich auch noch. Bei DEN Preisen …

Ach, waren das noch Zeiten, als der Liter Sprit weniger als eine Mark kostete …

© skriptum

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