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Oder: Woran erkennst Du, dass Du dem Internet hoffnungslos verfallen bist?

1) Auf die Frage, wieviele Pole es gibt, antwortest Du mit „Drei: Nordpol, Südpol und Webpol!“.

2) Dich am Wochenende rund um die Uhr in irgendwelchen Threads zu beteiligen, nennst Du „Dates“.

3) Auf die Frage nach Deiner Kontoverbindung nennst Du den Namen Deines virtuellen Kiosks.

4) Jemanden zu lieben oder heiraten zu wollen, den Du nur rein virtuell kennst, findest Du völlig normal.

5) Eine internette Freundschaftliste bezeichnest Du als Dein soziales Umfeld.

6) Wenn Dir in einem persönlichen Gespräch irgendetwas nicht passt, schnauzt Du los mit Verweis auf das „Kreuz oben rechts“.

7) Im Falle längerer Server-Crashs

a) starrst Du völlig verzweifelt auf Deine Tastatur und heulst die F5-Taste an.

b) bekommst Du Schweißausbrüche und Wutanfälle.

c) kramst Du im Medizinschrank panisch nach Anti-Depressiva.

d) erschreckst Du Dich fast zu Tode, wenn Du siehst, dass es draußen nicht immer dunkel ist.

8) Reale Termine nimmst Du nur dann wahr, wenn

a) Du keinen Artikel veröffentlicht hast.

b) kein Artikel von jemand anderem veröffentlicht wurde.

c) es keinen Thread gibt, in dem Du meinst, gebraucht zu werden.

d) sich im Internet nichts als so genanntes „Date“ ergibt.

9) Die Realität hast Du völlig aus den Augen verloren, wenn Du

a) einem Kollegen an seiner Stamm-Pommes-Bude auflauerst und es Geschäftsessen nennst.

b) in den 40er Jahren geboren bist aber stoisch behauptest, „um die 40“ zu sein.

c) Filminhalte als bare Münze nimmst und sie in Artikeln als Dein Privatleben beschreibst.

d) überzeugt davon bist, dass es keiner merkt, wenn Du Dich im Internet mit uralten oder fremden Fotos präsentierst.

10) Eine Leistung zu vollbringen definiert sich für Dich darüber,

a) immer schneller neue Blogs samt Email-Adressen anlegen zu können. Dein Rekord liegt bei 11 Sekunden.

b) mindestens drei Blogger pro 24 Stunden durch Beleidigungen oder Verleumdungen zu brüskieren.

c) pro Woche mindestens einmal gesperrt zu werden.

11) Dass Du Dich bis auf die Knochen lächerlich machst merkst Du selbst dann nicht, wenn Du

a) vorgibst, Literatur-Professor zu sein aber nicht einmal annähernd die aktuelle Rechtschreibung beherrschst.

b) geklaute Texte einstellst und anderen dann erzählst, ihre (selbst geschriebenen) Texte seien scheiße.

c) Dir Neben-Blogs anlegst, um Dich selbst zu beposten, hochzujubeln und mit Dir selbst zu verabreden.

d) es toll findest, jeden Abend besoffen zu sein und Dein eigenes Fake als Drecksau bezeichnest.

12) Wenn Du für ein paar Tage nicht online sein kannst, glaubst Du, es vorher öffentlich beantragen zu müssen.

13) Ein Großteil Deines Urlaubs-Budgets geht dafür drauf, in Internet-Cafes zu sitzen, um online zu sein.

14) Nach Deinem Ausweis gefragt, legst Du einen Ausdruck Deines Internet-Profils vor.

15) Wenn Du Dir in der Bank nicht sicher bist, dass Dein Bar-Scheck gedeckt ist, malst Du als Unterschrift ein *lieblächelbettelflehhihi*.

16) Es macht Dich nicht einmal mehr stutzig, wenn Du Dir über das Internet und über Menschen, die Du real niemals treffen wollen würdest, dermaßen viele Gedanken machst, dass es Dich sogar dazu hinreißt, einen Artikel darüber zu schreiben.

Öhm …

Moment …

Ich muss weg!

© skriptum

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Der Ballhof liegt inmitten der Altstadt von Hannover. An ihm finden sich meist alle Generationen gleichzeitig ein. Das dortige „Teestübchen“ ist weit über die Grenzen Hannovers bekannt und bietet leckerste Tee-Sorten an, aber auch Kaffee, exzellenten Kuchen und himmlische Waffeln. Wenn man viel Glück hat oder eine Reservierung, die man spätestens auf die Sekunde genau einhalten sollte, bekommt man dort sogar freie Plätze. Auf „gut Glück“ muss man schon wirklich sehr viel Glück haben; sowohl drinnen als auch auf den Außenplätzen.

Ebenfalls am Ballhof befindet sich das Ballhof-Theater. Es gehört zum Niedersächsischen Staatstheater. Ballhof 2 dient als Probebühne und Ausbildungsstätte. Als Hannover noch Königs-Residenz war, gehörte der Ballhof zu den königlichen Sportstätten. Vor allem Federball galt als absoluter In-Sport in königlichen Kreisen und der sonstigen feinen Gesellschaft. Wer etwas auf sich hielt, spielte Federball. Ihr wisst schon: Dieser Sport, der heutzutage Badminton heißt und in den Spielregeln dahingehend verändert wurde, dass man ihn ohne mindestens einmal ausgeschlagene Zähne und drei bis fünf Veilchen nie im Leben auch nur einmal richtig gespielt haben kann ;o)

Was ich an dem nachfolgenden Foto so interessant finde und warum es „Chancengleichheit“ heißt, ist ganz einfach erklärt: Zum einen finden sich am Ballhof jederzeit alle Generationen ein. Da guckt niemand den anderen blöd von der Seite an. Es ist, was die Interessen betrifft, für jede Altersgruppe etwas vorhanden. Irgendwie zeigt das Foto, auch wenn – wie für meine Bilder meist üblich – keine Menschen darauf zu sehen sind, dieses „alles passt“ für mich auch: Kirche und Theater, Natur und Mensch, Schatten und Sonne … alles in Harmonie. Keiner stört den Anderen. Jeder darf das was er will; einfach so, weil es ihm Spaß macht. Wer sich auf dem Ballhof zum sonntäglichen Jazz oder auch nur bei einigermaßen gutem Wetter (von wirklich gutem, sonnigem, warmem Wetter mal ganz abgesehen) einfindet, wird sich allerdings fragen, wann wohl diese Panorama-Aufnahme gemacht wurde. Entweder war Bombenalarm ausgerufen oder der Platz weiträumig gesperrt worden. Denn so leer habe ich ihn noch nie erlebt.

Chancengleichheit-SA500127-SW700

Und jetzt muss ich wohl doch endlich lernen, Federball zu spielen. Ach, wenn ich das doch bloß früher gewusst hätte … ;o)

© skriptum

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