Bei Isa entdeckte ich bereits vor einigen Monaten dieses Stöckchen, das ich mir erstmal „auf Halde“ gelegt hatte. Für ein solches Thema muss ich echt in Stimmung sein. War ich heute. Also los:
1. wozu braucht der mensch sowas wie religion und glaube?
Notfalls dazu, um sich an etwas festhalten zu können, was sich genauso wenig erklären lässt, wie die Situation, die zur Religion geführt hat.
2. welchen religiösen einflüssen warst du in der kindheit ausgesetzt?
Evangelischen. Allerdings nie sklavisch oder mit Druck. Ich bin konfirmiert und mit Mitte 20 aus Überzeugung (nicht Geldmangel) aus der Kirche ausgetreten.
3. wie würdest du deinen persönlichen glauben beschreiben (falls vorhanden)?
Wenn ich mich heute auf eine Glaubensrichtung festlegen müsste, würde ich mich für den Buddhismus entscheiden. Als Buddhistin würde ich mich jedoch nicht bezeichnen. Das fände ich anmaßend und dazu muss ich auch noch viel zu viel lernen. Aber beispielsweise die Selbstverantwortung, die den Buddhismus unter anderem auszeichnet, beeindruckt mich wesentlich mehr, als das permanente Drohen bei westlichen Glaubensrichtungen.
4. welche religionen siehst du positiv und warum?
Den Buddhismus. Ich respektiere allerdings jede Glaubensrichtung und Religion, solange sie ehrlich gelebt wird, statt nur eine Art Aushängeschild zu sein, weil es gerade chic ist.
5. welche religionen siehst du negativ und warum?
Jede, die fanatisch ausgeübt wird oder deren Schrift für Straftaten als Rechtfertigung missbraucht wird.
6. ist der glaube etwas rein persönliches oder sollte er öffentlich ausgelebt werden?
Ich habe kein Problem damit, meine Tendenz bekannt zu geben. Öffentlich diskutieren würde ich darüber jedoch nicht. Das bleibt bei mir. Aber wie so oft: Jeder wie er will.
7. hilft oder schadet es kindern, wenn man sie religiös erzieht?
Ich finde es gut, wenn Kids an verschiedene Glauben herangeführt werden. Sie sollten sich, wie in jedem anderen Bereich des Lebens, auch in dieser Hinsicht so vielseitig und frei orientieren können wie möglich. Ihre Entscheidung sollten sie irgendwann losgelöst von Bundesland oder Familientendenz treffen können.
8. wer ist glaubwürdiger: jesus, der papst, buddha oder mohammed?
Buddha, weil er für mich „greifbarer“ ist als alle anderen.
Ein Papst, der sich in heutigen Zeiten und in Kenntnis von z. B. AIDS nach wie vor gegen den Gebrauch von Kondomen ausspricht, ist für mich menschenverachtend. Insofern erübrigt sich hierzu sowieso jeder weitere Kommentar. Mit solchen Wesen möchte ich mich weder unterhalten noch mich mit ihren Thesen beschäftigen.
9. braucht der mensch religion zur ethischen orientierung?
Zur ethischen Orientierung m. E. nicht. Ethik und Religion hängen nicht zwingend zusammen. Mehr noch: Gerade die Grundgläubigen sind es doch oftmals, die über die Woche andere Menschen belügen, betrügen und in sonstiger Weise sündigen, am Sonntag zur Beichte gehen und damit meinen, ihr „Konto“ fix wieder säubern zu können. Gotteslästerlicher geht es ja kaum noch …
10. was ist dir lieber: wiedergeburt, auferstehung, nirvana oder keinerlei fortsetzung nach dem tod?
Das Liebste ist mir, daran zu glauben, dass wir uns hier alle nur in so einer Art Vorrunde befinden. Das richtig Große kommt erst hinterher. Falls das nicht stimmen sollte: Verklag mich, sobald Du es genau weißt! ;)
Ich glaube also sozusagen an eine Art Nirwana deluxe und finde das voll okay.
Viel Spaß all jenen, die sich gern die gleichen Fragen stellen und sie beantworten mögen!
Read Full Post »