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Posts Tagged ‘Hannover im Kontrast’

Die Marktkirche in Hannover wäre nicht die Marktkirche und würde nicht in Hannover stehen, wenn sie nicht in jedem Detail Interessantes zu bieten hätte. So gibt es allein um den Kirchturm unzählige Legenden und Geschichten, einiges an Symbolik und natürlich auch ein paar Tatsachen ;o) Eine der Tatsachen ist, dass der Turm zu den Gigantischsten überhaupt gehören sollte. Seinerzeit, also in diesem Fall im 14. Jahrhundert, war es üblich, dass die reicheren Bürger für dererlei Baumaßnahmen spendeten. Aber auch arme Bürger, die sowieso schon kaum wussten, wie sie noch etwas auf den heimischen Tisch bringen sollten, spendeten um ihr Seelenheil. Natürlich immer ganz freiwillig … klar! Nichts lag der Kirche ferner, als Menschen ein schlechtes Gewissen einzureden, wenn sie nicht ihr letztes Hemd gaben. Dank dieser Spenden konnte von dem geplanten Turm ein gutes Stück gebaut werden. Doch irgendwann riss der Geldsegen ab. Um die Bürger weiter zu motivieren, wurde das ehemals vor der Kirche stehende Modell des geplanten Turmbaus kurzerhand auf den Rohbau des Kirchturms gestellt.

Und da steht es noch heute.

Zu den sichtbaren Symbolen gehören auf der Ostseite ein Pentagramm, auf der Nord- und Süd-Seite zwei Hexagramme, sowie verschiedene keltische Symbole und ein Henkelkreuz. Ein sprichwörtliches „Kreuz“ erfuhr 1984 der vergoldete Wetterhahn. Er wurde nämlich kurzerhand geklaut, als der Turm zu Renovierungsarbeiten komplett eingerüstet war. Entrüstet waren daraufhin die Bürger Hannovers und fingen eifrig an, in einer gläsernen Box Spenden zu sammeln, um einen neuen Wetterhahn für den Turm anzuschaffen. Entweder war das dem Dieb peinlich oder es packte ihn ein schlechtes Gewissen. Auf keinen Fall jedoch gelang es ihm offensichtlich, den Wetterhahn zu verkaufen, so dass er ihn einfach irgendwo ablegte und somit finden ließ. Nachdem der Hahn also wieder da war, kamen die bis dahin gesammelten Spenden einem anderen kirchlichen Zweck zugute.

Zugute gekommen sein soll auch zwei Chorknaben Gottes Segen oder einfach mächtig viel Glück. Als in den Gewölben des Kirchturms Dohlen nisteten, beschlossen sie, die Brut an sich zu bringen. Nachdem sie in den Kirchturm gekraxelt waren, schob einer der Knaben aus der Turmöffnung ein Brett, damit der andere Bengel zu den Nestern kriechen konnte. Nachdem die Beute gesichert war, gerieten die beiden Banausen jedoch in Streit darüber, wer wie viel bekommen sollte. Also ließ der Junge, der das Brett mit dem anderen darauf hielt, einfach los und der zweite segelte daraufhin zu Boden. Dank des Chormantels, der wie ein Fallschirm wirkte, soll der Junge aber unbeschadet unten angekommen sein.

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Bei letzterem Ereignis war Gott mit seiner Vergebung aber wirklich verflucht schnell … *g

© skriptum

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Im Jahr 1410 begann der Bau eines der eindrucksvollsten Gebäude Hannovers: Dem alten Rathaus. Nach knapp 100 Jahren war es fertig gestellt. Mit solchen Bauzeiten könnte Hannover heutzutage eher nichts mehr reißen. Dafür aber mit dem Erhalt solcher Gebäude. Ende des 19. Jahrhunderts sollte es abgerissen werden, was eine sehr massiv auftretende Bürgerinitiative jedoch zu verhindern wusste. Stattdessen wurde es Dank des Architekten Conrad Wilhelm Hase in den Urzustand um 1500 zurück versetzt.

Nachdem die Stadtverwaltung in das neue Rathaus umgezogen war, wurde das alte Rathaus für kommerzielle Zwecke und das Standesamt umfunktioniert. Eine weitere Sanierung erfolgte Ende des letzten Jahrtausends. Hierbei wurde vor allem der Innenbereich mit Innenhof als Lichthof neu gestaltet. Heutzutage finden sich in diesem Gebäude-Komplex zahlreiche Boutiquen und eine ansprechende Gastronomie. Auch ein Festsaal, sowie Konferenz- und Seminarräume für bis zu 1.000 Personen stehen zur Verfügung.

Auf einer Seite des Gebäudes befindet sich ein Terrakotten-Fries mit 61 Figuren, auf dem die Geschichte Hannovers dargestellt wird. Sehr sehenswert sind auch die gotischen Fialengiebel. Durch ein Bogenfenster ist ein mittelalterliches Volksspiel, das Luderziehen, zu sehen. Zum Schmunzeln bringt die noch heute erhaltene Gerichtslaube (auf dem Foto, das nur einen ganz kleinen Ausschnitt des Gebäudes zeigt, unten links zu sehen). Der Rechtsprecher stand somit vor Wind und Wetter geschützt; das schnöde Volk stand auf dem Platz. An oder in der Gerichtslaube (die Legenden kämpfen noch) soll es auch einen Pranger gegeben haben, so dass das Volk vor längst vergangener Zeit tatsächlich selbst noch „Recht sprechen“ konnte.

Gerichtsbarkeit-SA500095-SW700

Über das „Luderziehen“ muss ich jetzt nochmal ganz in Ruhe nachdenken … ;o)

© skriptum

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Nun könnte man ja versucht sein, anzunehmen, dass auf einem Foto …

Himmel! Wie schreibe ich das jetzt?

Also nochmal:

Als ich im Portal der Marktkirche stand, fotografierte ich die direkt gegenüber liegende Fensterfront. Zum einen, weil ich den Anblick der Fenster schön fand und zum anderen, weil sich die Marktkirche so interessant in den Scheiben spiegelte. Normalerweise müsste also auf dem Foto die Marktkirche in den Fenstern zu sehen sein. War sie auch, als ich das Foto machte. Aber nu’ isse wech. Statt dessen sieht man in den Scheiben die schräg rechts hinter der Kirche liegende Häuserzeile. Auch sieht es beim Betrachten des Fotos so aus, als wenn ich keinesfalls direkt gegenüber der Fensterfront gestanden hätte.

Da ich mir sicher war, dass ich sehrwohl genau mittig davor gestanden hatte, sah ich erneut alle Fotos durch, um festzustellen, ob ich möglicherweise auch aus seitlicher Perspektive ein weiteres Foto geschossen hatte. Dem war nicht so. Dieses ist das einzige Foto mit diesem Motiv. Es müsste sich also auf jeden Fall die Marktkirche in den Scheiben spiegeln.

Seht Ihr sie?

Ich nicht.

Zumindest nicht ganz. Denn in den drei bzw. sechs Scheiben unten mittig ist ein Teil der Marktkirche zu sehen. Das bedeutet für mich, dass sich zumindest entweder in den linken oder in den rechten Fenstern ebenfalls die Kirche spiegeln müsste. Denn sie verfügt ja über eine nicht ganz unerhebliche Größe/Breite/Höhe. Dem entsprechend ist es vollkommen unlogisch, wenn nicht sogar unmöglich, dass nur in dem mittleren Fenster ein Teil der Marktkirche zu sehen ist. Aber egal, wie unmöglich es ist: Es ist! Verflixte Kiste: Wo ist der Rest?

Fensterfront-SA500120-SW700

Hat da auch schon wieder der Teufel die Krallen im Spiel? Ich muss da nochmal hin! ZFlitzWeg

© skriptum

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