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Posts Tagged ‘Haustier’

… den Friederich.

Da überlege ich seit Monaten, mir wieder ein Haustier anzuschaffen und dabei habe ich längst eines, dass so vieles in sich vereinigt, dass im Grunde für weitere gar kein Platz mehr ist. Ich habe IHN … meinen Friederich!

Vor vielen Jahren entdeckte ich ihn. Er kroch ganz langsam in Richtung Raummitte, als ich am Waschbecken stand und mir die Zähne putzte. Friederich. Sein silbriges Aussehen übte fast so eine Art Faszination auf mich aus. Im ersten Moment erschreckte ich allerdings etwas, da seine Spezies normaler Weise nicht allein, sondern gleich in Massen auftritt. Damit hätte ich mich eher ungern einverstanden erklärt. Also schloss ich mit dem kleinen Kerl einen Packt: Solange er alleine in meiner Wohnung rumtobt ist er in Sicherheit. Bringt er jedoch auch nur einen einzigen Kumpel mit, geht es ihm samt Gefolge an die silbrigen Schuppen … endgültig.

Er hält sich daran. Ich wohne inzwischen seit vielen Jahren in dieser Wohnung und niemals hat er auch nur den Versuch unternommen, mit einem Spielgefährten vor meinen Augen aufzutauchen. Nun behaupten Wissenschaftler, dass die Kleinen Kerle nur drei bis fünf Jahre leben. Das kann ja nicht sein … oder doch? Vielleicht werden die Aufenthaltsbestimmungen in meiner Wohnung von Generation zu Generation weiter gegeben? Vielleicht hocken sie alle in ihrem Spalt und wechseln sich mit dem draußen Spielen ab wenn ich zuhause bin. Wer weiß, was hier für Partys abgehen, wenn ich mal nicht da bin? Sollte ich womöglich nachts einfach mal überraschend nach Hause kommen und ins Badezimmer stürmen? Die kleinen Flitzer sind ja ganz schön schnell aber SO schnell dann vielleicht doch nicht …

Erstaunlich finde ich die Behauptung, dass die Gattung von Friederich so vielfältiger Abstammung sein soll. Zum einen soll sie sich inzwischen als das fehlende Bindeglied zwischen den echten Fischen (Ichthis) und den sich im oberen Sperm davon abgespaltenen Vögeln (Avis) herausgestellt haben (ist aber fast schon wieder widerlegt). Zum anderen soll inzwischen eine verwandtschaftliche Beziehung zu der Gattung der Maulwürfe (Maulus brutae) nachgewiesen worden sein, da sie zu den so genannten „Maulbrütern“ gehören; genau so, wie die auch noch mit ihnen verwandten Wal- und Tintenfische. Sie gebären ihre Jungen nicht nur lebend, sondern schleppen ihre Brut auch noch monatelang in einem extra dazu ausgebildeten Zwirbeldrüsenfortsatz in der Rachenhöhle mit sich herum.

Die Jungen errichten sich in der Rachenhöhle regelrechte Nester aus ihrem Speichel sowie Nahrungsresten des Muttertieres. Ein solches Verhalten konnte man angeblich bislang nur bei den chinesischen Rotschwänzen beobachten, deren Nester auch als Gaumenkitzel gelten. Sie stammen von den Ahnen der Insekten ab und sind seit gut 350 Millionen Jahren existent. Wenn DAS nicht für wahren Überlebenswillen spricht …

Sie tragen keine Federn. Das hängt wohl mit ihrem normalen Lebensraum zusammen: In feuchtwarmen Gebieten wie alten Socken und Unterhosen wäre ein Federkleid eher hinderlich, da es durch die in solchen Gegenden leicht entstehenden Gase verkleben und somit an Auftriebsfähigkeit einbüßen könnte. Mit 6 Beinen und 2 Fühlern, keinen Flügel und einem silbrig glänzenden Körper, der von winzigen Schuppen bedeckt ist, die sie vor dem Vertrocknen schützen sollen, machen sie unsere Häuser unsicher. Durch eine einzigartige „Erfindung“ (ein spezielles Gewebe ermöglicht ihnen, eine elektrische Spannung aufzubauen und damit Wassermoleküle anzuziehen) nehmen sie Feuchtigkeit aus der Luft auf und benötigen somit kein Wasser zum Trinken.

Sie sollen weder kaltblütig wie Fische noch warmblütig wie Vögel, sondern nach neuesten Erkenntnissen Schmetterlingsblütern und somit pflanzenartigen Organismen zuzurechnen sein, die allerdings nicht zur Photosynthese fähig sind und somit zu den Pilzen gezählt werden könnten. Tatsächlich liegt die Art ihrer Fortpflanzung im Dunkeln ihrer Rachenhöhle verborgen. Geschlechtsorgane konnte man bislang nicht entdecken. Könnte es vielleicht sein, dass sie sich mit Hilfe von Sporen weitervermehren, oder verbreiten sie ihre Art durch Klonung? Für das Klonen spräche die Tatsache, dass sie eigentlich alle gleich aussehen. Wobei natürlich keiner von ihnen so hübsch ist wie mein Friederich.

Was ihre Größe angeht, gibt es diverse Stimmen. Mal heißt es, dass sie zwischen 8 und 13 mm groß werden und mal, dass sie zwischen 10 und 15 mm erreichen. Mal wird behauptet, dass die lichtscheuen, flinken und flügellosen Insekten bis zu vier Jahre alt werden und mal wird von fünf Jahren gesprochen.

Sie bevorzugen als Nahrung stärkehaltige Stoffe wie Kleister, Bucheinbände, gestärkte Textilien und Fotos. Durch ihren Schabe- und Lochfraß beschädigen sie aber auch Lederwaren und Kunstfasergewebe. Bei Lebensmitteln befallen sie bevorzugt Zuckerwaren. Im Badezimmer bieten sich als Nahrung Haare, Hautschuppen und Schmutz an. Da sie nur nachts wirklich aktiv sind, böte es sich also an, jeden Abend mal schnell eine kleine Grundreinigung des Badezimmers vorzunehmen, damit sie sich nicht wohl genug fühlen, um ganze Staaten bilden … NICHT IN MEINEM BADEZIMMER!!! *droh* Aber zu einer „Grundreinigung“ habe ich allabendlich auch nicht zwingend Lust.

Alles in allem bleibt festzustellen, dass mein Friederich zu einer wirklich intelligenten und ausgesprochen langlebigen Spezies gehört. Und ich kann nur sagen:

Sie sind ganz schön pfiffig, die kleinen süßen Silberlinge …? Ich bin beeindruckt!

Marmonemi (Silberfischchen-Fan)

© marmonemi [06/02] / skriptum

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Nachtrag:

Mittlerweile ist es mir tatsächlich gelungen, Herrn F. aus H. vor die digitale Linse zu kriegen. Hier darf ich also nun endlich vorstellen:


Friederich beim Verlassen seines Erst-Wohnsitzes und

 


auf der Flucht.

 

Wegen Letzterem bitte ich die schlechte Bildqualität zu entschuldigen. Der ist echt dermaßen schnell … mehr war leider nicht drin! ;o)

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Ich mag mal wieder ein Stöckchen in die Luft schmeißen und würde mich über zahlreiche Entgegennahme sehr freuen! ;o) In diesem Fall soll es um „das erste Mal“ gehen. Um jedoch die Privatsphäre (insbesondere im Internet, nöch?!) zu wahren, gilt jedes erste Mal, außer dem ersten Sex. Der geht nun wirklich nur einen ganz kleinen Kreis etwas an.

Also: Es kann jedes erste Mal benannt werden. Plus/Minus fünf verschiedene sollten es jedoch ungefähr sein. Dabei können meine ersten Male thematisch übernommen aber auch ganz andere beschrieben werden. Jede/r so, wie sie/er es gern möchte.

Und nun geht’s endlich los:

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1. Der erste Kuss:

… war recht robust. Drei Jungs hielten mich fest und drückten mich an einen Jägerzaun. Der vierte kam auf mich zu galoppiert und drückte mir seine schmierigen und versabberten Lippen auf meine. Das Blödeste daran war: Ich stand nicht auf ihn, sondern auf seinen mich festhaltenden Bruder! *gg

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2. Die erste Schallplatte:

„Dreams are ten a penny“ von John Kincade. Ich bekam sie zu meinem siebten Geburtstag von einer Klassenkameradin geschenkt und habe die Single heute noch. Davon trennen würde ich mich freiwillig nie. Allerdings habe ich generell noch alle Schallplatten, die ich je gekauft oder geschenkt bekommen habe. Ebenso wie Bücher.

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3. Die erste eigene Wohnung:

Meine „Puppenstube“ … Die Wohnung war bei der Besichtigung in absolut desaströsem Zustand. Giftgrüne Türen unfachmännisch „lackiert“ und ein riesiges Loch in der Wohnzimmerwand, das wohl mal für ein Ofenrohr diente, waren noch das Wenigste. Trotzdem hatte ich mich sofort in den Schnitt der Wohnung verliebt. Weil der Vermieter versprach, eine Heizung einzubauen haben wir die gesamte Renovierung übernommen. Obwohl eine Heizmöglichkeit auch Ende der 80er Jahre wohl durchaus bereits als üblich hätte angesehen werden durfte. Denn in der Wohnung gab es gar keinen Ofen (mehr). Nachdem alles renoviert war und das Bad auf dem Boden, an den Wänden und um die Badewanne gefliest war, zog ich aus. Der Terror, der von dem Typen unter mir ausging, machte ein friedliches Wohnen unmöglich. Der Vermieter bekam also nach gerade mal einem Jahr eine pikobello renovierte Wohnung und ich zog um. Super gelaufen!

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4. Der erste schlimme Unfall:

Ich war im Kindergarten, saß außen hinter der Eingangstür und hatte meine Hand auf dem Boden liegen. Plötzlich öffnete jemand die Tür und schredderte sie (unbewusst natürlich) über meinen kleinen Finger. Das nahm er insofern übel, als es die erste Fingerkuppe komplett zermatschte. Dank einer super Kinderklinik in Hannover wurde die Kuppe rekonstruiert und heutzutage sehen zwar meine kleinen Finger etwas unterschiedlich aus aber das monatelange Training hat sich gelohnt: Der zermatschte Finger ist voll funktionsfähig und der Nagel wächst auch ganz normal. Das hätte durchaus böser verlaufen können.

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5. Das erste selbst verdiente Geld:

Während der Schulzeit werden Praktika verlangt. Also machte ich ein Praktikum im Reisebüro. Es machte mir nicht nur sehr viel Spaß; ich machte meine Sache offensichtlich auch super. Der Chef bot mir nicht nur einen regelmäßigen Wochenend-, Ferien- und jederzeit-Job an, sondern versprach außerdem, dass ich sofort eine Ausbildungsstelle bekomme, sobald ich es will. Durch die ständige Jobberei (pro Stunde bekam ich fünf Mark; das war irre viel Geld und soviel verdienen heutzutage viele nicht einmal mehr in einem regulären Job) kam ein ganz schöner Batzen Geld zusammen. Einiges sparte ich und einmal fuhr ich mit meinem Paps zum Shoppen und haute voll auf die Dingens! ;o) Wow! Das war echt ein tolles Gefühl!

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Über Trackbacks, Pings und wie sie alle heißen freue ich mich natürlich auch wieder. Und nun viel Spaß @ all; ich bin auf Eure ersten Male sehr gespannt! ;o)

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P.S. Weitere mögliche Stichworte für „die Ersten“ könnten sein: Motorrad, Auto, Job, Kündigung, Kind, Haustier, Liebe, Liebeskummer etc.

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