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Posts Tagged ‘Inkonsequenz’

 

Als Michael Jackson damals im zweiten Prozess in allen Anklagepunkten freigesprochen wurde, hat mich das sehr gefreut. Wie biestig ich werden kann, wenn es um Kindesmissbrauch etc. geht, dürfte hinlänglich bekannt sein. Was Michael Jackson betrifft, ist es mir jedoch absolut unvorstellbar, dass er einem Kind jemals irgendwas Böses getan hat, insbesondere in sexueller Hinsicht. Das passt für mich überhaupt nicht in sein Charakterbild.

Michael Jackson selbst war in vielerlei Hinsicht ein kleines Kind. Kleine Kinder verspüren üblicherweise keinen Drang zum Sex etc. Er wollte nach seiner Aussage stets versuchen, die Kindheit, die er nie hatte, in Gesellschaft vieler kleiner Kinder irgendwie nachholen. Für die Wahrheit dieser Behauptung sprechen m. E. sehr viele Umstände. Deshalb freute es mich, dass er in allen Anklagepunkten entlastet wurde.

Dennoch gab es auch Jahre danach immer wieder ein paar Hartnäckige, die die Behauptung aufrecht erhielten, man wisse ja nicht, ob doch und man könne ja dennoch vermuten, dass. Darüber habe ich mich immer wieder maßlos geärgert. Jemand der allumfänglich freigesprochen wurde, hat als unschuldig zu gelten und Punkt.

Dagegen ist das Urteil, was gerade gegen den früheren Leibarzt Conrad Murray gesprochen wurde, für mich fast sowas, wie eine Aufforderung zur Inkonsequenz.

Als damals die Meldung kam, Michael Jackson sei an einer Überdosis Schlafmittel gestorben, war mein erster Gedanke: Sterbehilfe. Und dieser Gedanke lässt mich bis heute nicht los. Was auch immer ich über diese ganze Angelegenheit hörte, sagte mir etwas in meinem Inneren vehement: Sterbehilfe. Ich glaube, Michael Jackson konnte einfach nicht mehr.

Wie schlimm es ist, wenn einem über längere Zeit der Schlaf fehlt, kann ich einigermaßen beurteilen. Obgleich ich annehme, dass ich da vermutlich mit einer Pillepalle-Version zu kämpfen habe. Zumindest in Relation zu dem, was Michael Jackson über Jahre ertragen musste. Und ich gehe schon mitunter auf dem sprichwörtlichen Zahnfleisch, wenn ich mal wieder über Wochen nicht vernünftig schlafen kann. Das ist wie ein kleines Stückchen Hölle auf Erden.

Ich glaube, Michael Jackson war nervlich mittlerweile vollkommen am Ende und wollte nicht mehr. Hätte ihm Murray nicht geholfen, dann hätte es eben ein anderer getan und ihn erlöst resp. ihm beim Gehen geholfen. Insbesondere in Anbetracht der angesetzten 50 Konzerte, was m. E. an Wahnsinn grenzte, dürfte Jackson ausgesprochen beunruhigt gewesen sein. Eine solche Menge Auftritte ist schon kaum ausgeschlafen zu bewältigen.

Dass Conrad Murray – wenn es denn tatsächlich Sterbehilfe war – dafür irgendwann würde gerade stehen müssen, war natürlich von Anfang an klar. Davon abgesehen kann ich mir nicht vorstellen, dass ein erfahrener Arzt eine Herzmassage aus Versehen auf weichem Untergrund versucht. Es ist mir nicht vorstellbar, dass ein erfahrener Arzt aus Versehen eine Überdosis Narkosemittel verabreicht und dann in aller Seelenruhe den Patienten allein lässt.

Das Zögern beim Benachrichtigen des Rettungsdienstes spricht m. E. ebenfalls dafür, dass Rettung tatsächlich gar nicht gewollt war. Was sonst als der Wunsch nach Sterbehilfe hätte diesen Arzt dazu verleiten sollen, zuzusehen, wie Jackson aufgrund der Medikamentengabe ruhig einschläft und dieses Mal nicht wieder aufwacht? Mir fällt nichts ein.

Jegliches Fehlen von Reaktionen in Murrays Gesicht, als das Urteil gegen ihn verkündet wurde, spricht m. E. ebenfalls dafür, dass er sich auf diesen Deal mit Michael Jackson eingelassen hat und nun eben die Konsequenzen trägt. Vor ein paar Tagen wurde er der fahrlässigen Tötung für schuldig gesprochen. Das Strafmaß soll Ende November verkündet werden. Zu erwarten hat er m. W. den Verlust seiner Approbation und bis zu vier Jahren Haft.

Ich halte Conrad Murray für einen Ehrenmann, der alles tun würde nur eines auf gar keinen Fall: Michael Jackson bloßstellen. Und dem entsprechend fühlt sich dieses Urteil für mich ganz und gar nicht richtig an. Dennoch ist es ein Urteil, das von einer Jury gefällt wurde. Ebenso, wie seinerzeit der Freispruch für Michael Jackson. Momentan fällt es mir jedoch wahnsinnig schwer, das Urteil gegen Conrad Murray mit der gleichen Konsequenz, wie damals bei Michael Jackson den Freispruch, mit dem Gedanken zu akzeptieren: Dann ist das auch so.

 

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Da elaboriert eine Schauspielerin, Sängerin und WasweißichnochallesIn vor sich hin, dass sie einen Werbevertrag für ein Mittel gegen Verstopfung oder Hämorrhoiden abgelehnt hat, weil er Rückschlüsse auf sie zulassen würde. Stattdessen macht sie Werbung für einen Kartoffelsalat und spricht einen Teil ihres Textes mit vollem Mund.

Wie war das noch gleich mit der Analogie zwischen Reden mit vollem Mund und leerem Kopf?

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Da erhebt sich eine Dame über ein Forum, in dem ihrer Meinung nach nur Idioten agieren. Einerseits lügt sie, dass sie dort schon lange nicht mehr aktiv ist. Andererseits wird sie nicht müde, sich dort ununterbrochen und sehr engagiert zu beteiligen und Links zu ihren Blog-Beiträgen eben dort als „Themen“ einzustellen. Wie neurotisch kann man darum betteln und bemüht sein, Aufmerksamkeit – egal wie und von wem – auf sich ziehen zu wollen?

Manchmal frage ich mich fast, wo die Grenze zwischen Inkonsequenz und Peinlichkeit ist. Aber eben nur fast.

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Da verkackt ein großes deutsches Brief- und Paket-Beförderungs-Unternehmen sein Kerngeschäft durch Misswirtschaft und bestenfalls als desaströs zu bezeichnenden „Service“ auf unnachahmliche Weise. Der neue Geschäftszweig nennt sich nun EP’ost’bri’ef und bietet einen kostenpflichtigen Service an, den jeder allerorts kostenlos bekommen kann (oder zumindest zu mitunter deutlich günstigeren Konditionen bei Anbietern, die ihre Zuverlässigkeit weit mehr unter Beweis gestellt haben, als dieses Unternehmen.

Und das soll nun sprichwörtlich den Arsch aus dem Feuer holen? Wie lange dieser Dienst wohl angeboten wird?

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Manchmal möchte ich gar nicht wissen, welche Form von „Logik“ einige verfolgen. Mehr noch: Ich bin froh, dass mir explizit diese Hirnzellen, die mir sowas erklären könnten, gänzlich zu fehlen scheinen …

Allen Menschen, die mich verstehen, wünsche ich ein nach logischem Verständnis ausgesprochen schönes Wochenende! ;o)

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Er nun wieder …

Wer wie ich „Anfang 40“ ist (ja, aktuell; nicht seit Jahrzehnten *g), der ist mehr oder weniger mit einigen Künstlern aufgewachsen, die es in Verbindung mit ihren ursprünglichen Combos oder in den seinerzeitigen Stilrichtungen längst nicht mehr gibt. Ob nun Frank Sinatra, der mittlerweile von einer Harfe begleitet wird bzw. recovered von Robbie Williams, oder Tina Turner, die ohne Ike vermutlich um Längen besser klar kommt als zuletzt mit ihm. Supertramp ohne Roger Hodgson (und auch umgekehrt) ist für mich wie eine Uhr ohne Zeiger. Die „Neue Deutsche Welle“ (NDW) bekommt man in Fragmenten nur noch zu hören, wenn ein Radiosender mal sehr gnädig gestimmt ist oder eine Themenwoche durchzieht. Pink Floyd, Barkley James Harvest etc. etc. etc. Diese Reihe könnte endlos fortgesetzt werden.

Und dann gibt es da noch diese Urgesteine, die immer mal wieder auf der sprichwörtlichen Bildfläche auftauchen oder nie weg waren und die man seit 10, 20, 30 Jahren oder noch länger schon am ersten Ton erkennt. Nach wie vor und vermutlich auch die nächsten 10, 20 oder 30 Jahre. Carlos Santana ist da nur ein Beispiel. Rod Stewart, dessen markante Stimme es nie gelang, glaubhaft nachzuahmen … Joe Cocker, für den Gleiches gilt … Kylie Minogue, nach 10jähriger Pause völlig neu erfunden wiederauferstanden … Madonna, ohne Worte … Lionel Richie … Herbert Grönemeyer … Und jemanden wie Howard Carpendale muss man in dem Zusammenhang ja wohl auch nennen.

Letzteres finde ich nicht schlimm, weil ich Musik nicht nach dem Aspekt höre, wem ich damit imponieren kann oder was gerade für oder durch wen auch immer angesagt ist, sondern je nach Lust und Laune. Obgleich meine Howie-Zeiten wirklich Jahrzehnte her sind. Ich schwöre! Aber es gab sie eben auch. Als ich noch ganz klein war … und so ;o) Und ihn gibt es heute noch. Oder wieder. Oder mal wieder. Oder wie auch immer.

Aber so ist es kein Wunder, dass sich in meinem Media Player die unterschiedlichsten Künstler tummeln. Ob nun Restless Heart von Barbra Streisand abgelöst wird oder George Benson und Tom Petty nacheinander spielen, bevor der jazzige Brian Ferry vor Curtis Stigers die Ouvertüre (ja, das Wort schreibt man aktuell tatsächlich mit „ü“! Mal sehen, wie lange) zur Hochzeit des Figaro einleiten, um anschließend Paravotti oder dem Buena Vista Social Club Platz zu machen, bis hin zu Leith Al-Deen und Garth Brooks … Ich höre alles mögliche; je nach Lust und Stimmung. Nur Howie ist nicht (mehr) dabei. Definitiv nicht. *g

Wer mich u. a. seit glatten 30 Jahren immer wieder vom sprichwörtlichen Sockel haut ist ganz klar Marius Müller-Westernhagen! Geboren am 6. Dezember 1948, seit Mitte der 70er Jahre non stopp im Geschäft und auf seine Weise ebenso unverwechselbar wie der eine oder andere Jahrzehnt-Künstler. Eine prächtige Kontinuität, die irgendwie immer wieder neu verpackt den Markt stürmt. Und meinen Kopf. Nach drei Live-Konzerten mit ihm konnte ich einfach nicht mehr fliehen. Und wollte es ehrlich gesagt auch nie. Dass MMW im kommenden Dezember 60 Jahre alt wird, finde ich unglaublich klasse. Er steht mit Stolz zu seinem Alter und damit vor allem zu sich, ist „knackiger“ als so mancher 40jähriger und konsequent in der Inkonsequenz, zukünftig jeder Bühne – dann doch wieder nicht – fernzubleiben. Zum Glück!

Die diversen, klaren Statements in seinen Texten haben mir schon immer sehr gefallen. Zum Beispiel mit der Aussage „Michael Jackson geht mit kleinen Jungs ins Bett und ich kann über’s Wasser geh’n“ definiert er ziemlich klar, was er von den Vorwürfen hält. Möglicherweise „explizit“ für Internetportale jedweder Art hat er in seinem Titel „Daneben“ (Album: „Nahaufnahme“, 2005) die Songzeile

„ Es ist mir ´n Rätsel Megastar
dass du dir in die Hosen scheißt
weil jemand der dich gar nicht kennt
sich über dich sein Maul zerreißt“

kreiert, die mich schon diverse Male laut zum Lachen gebracht hat. Vor allem, wenn manche arme, immer wieder blind um sich schlagende, Seelen durch plötzlich behauptet Einschläge (wo genau?) versuchen, davon abzulenken, dass es sich zwar um einen der sehr seltenen Fälle eigener Urheberschaft handelt, aber sie die Grundlage eben selbst in die Umlaufbahn geschossen haben, um nach Schieflage der Situation plötzlich auf Opfer getrimmt den Eindruck zu erwecken, doch gar nichts getan und dieses auch längst vergessen zu haben. Gleiches könnte bei den Attackierten passiert sein, muss aber nicht. Wer andere durch diskreditierende Behauptungen versucht, in Verruf zu bringen, sollte sich darüber bewusst sein, dass ein kleiner Enterhaken durchaus zum riesigen Bumerang werden kann. Mehrere erst recht. Nicht auszudenken, wie es sich anfühlen muss, wenn sie irgendwann alle gleichzeitig zurückkommen. „Verdammt, verdammt!“ kann ich da nur sagen und frage mich bestenfalls, was es denjenigen bringt. Ob ihnen dabei einer … wie sagt man? „abgeht“? Obwohl … wenn das die einzige Chance dazu ist, kann man es ja fast schon wieder verstehen. Dennoch finde ich es nicht okay, wenn Unbeteiligte darunter leiden müssen. Zum Glück muss man solche Blitzbirnen nicht entlarven; sie tun es erfahrungsgemäß selbst. Man muss ihnen nur genügend Zeit dafür geben.

Ob Westernhagen sich mit obigem Zitat auf solcherlei Machenschaften bezogen hat, weiß ich natürlich nicht. Möglicherweise hat er, möglicherweise nicht. Aber nicht nur möglicherweise hat er recht, dass es solche Charaktere mit Sicherheit nicht wert sind, sie überhaupt zur Kenntnis zu nehmen. Was auch gut funktioniert, solange sie die Ignoranz ihrer Person ertragen. Es muss eben jede/r selbst entscheiden dürfen, wo er mitmachen will und wo nicht. Und wenn er klar zum Ausdruck bringt, an gewissen Personen nicht nur kein Interesse zu haben, sondern alles was von ihnen ausgeht hochgradig lächerlich zu finden, sollte man ihn nicht versuchen, zum Umgang zu nötigen. Das kann nur schief gehen. Auch Westernhagen weiß das offensichtlich und er hat so eine Art, mit solchen Statements umzugehen, die ich bewundernswert finde. Vielleicht liegt es daran, dass er bald 60 Jahre alt wird (obwohl das erfahrungsgemäß keinesfalls eine Garantie für Weisheit ist) und vermutlich nie auf die paradoxe Idee käme, zu behaupten, noch immer „Anfang 40“ zu sein. Es wäre aber auch nicht nur schade, sondern vor allem unsinnig, wenn er ca. 20 Jahre seines Lebens plötzlich leugnen würde. Was wäre mit dem Inhalt dieser 20 Jahre? Nie geschehen? Was für ein Preis … Was für ein Unsinn.

Noch bin ich Anfang 40 und wenn ich Menschen wie Westernhagen sehe, freue ich mich fast darauf, vielleicht irgendwann 60 zu werden. Mit gleichaltrigen Freunden um mich herum, die auch keinen Tag ihrer Leben missen wollen und die sich von der gleichen Musik mitreißen lassen, wie ich. Ob es nun Paul Simon, Peter Maffay, Marshall & Alexander, Simply Red, Ray Charles, Erasure, Sheryl Crow, Simon Estes, Toto, Eric Clapton, Eagles, Poco, Julia Neigel, Chicago, Talk Talk, Supertramp, Nils Landgren oder Westernhagen*** ist (pfiffige Mischung, hm? *g), spielt da eher eine untergeordnete Rolle. Hauptsache, es wird nie langweilig! Eben genauso wie seit Jahrzehnten die Titel von Westernhagen.

© skriptum
[nach Diktat verreist und gezeitstempelt]

*** Nein, die Aufzählung ist nicht vollständig! Die Interpreten so zu mischen, dass es definitiv überhaupt keine Linie mehr ergibt, war allerdings nicht ganz einfach. So durcheinander ist ja nicht einmal mein Media Player. Aber ich … vielleicht … gleich! *verwirrt

;o)

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