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Posts Tagged ‘Krankheit’

 

zum Biertrinker werden:

 

 

Prost, lieber Paps, und alle(s) Liebe zum Vatertag! *drüx

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Natürlich wünsche ich allen Vätern und den dazu gehörigen Müttern zum heutigen Vatertag alles Gute!

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P.S. Entschuldigt, dass ich mich seit einiger Zeit dermaßen rar mache. Machen mache ich es allerdings nicht, es ist so. Leben eben. Andere Prioritäten und all das Zeux. Aber es kommen wohl auch wieder andere Zeiten.

P.S.2 Eigentlich ist ja der heutige Tag so ein Kirchending. Aber nachdem ich das da gelesen habe, bleibt mir glatt die Spucke weg. Ich dachte doch echt, dass es sich inzwischen bis in die letzten zivilisierten Winkel herumgesprochen hat, dass Homosexualität keine Krankheit ist. Wie man sich doch irren kann … Oder ist Himmelfahrt sowas wie ein zweiter 1. April?

 

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Ist es nicht schön? Da titelt web.de wieder in einer Art und Weise …

 

Gefährliche Darminfektion grassiert im Norden

Hannover/Hamburg (dpa) – In Deutschland haben sich mindestens 80 Menschen mit dem lebensgefährlichen Darmkeim EHEC infiziert. Das Durchfall-Bakterium breitet sich schnell aus und ruft außergewöhnlich schwere Krankheitsfälle mit Nierenleiden hervor, so dass viele Patienten auf Intensivstationen liegen.

Gesundheitsexperten suchen unter Hochdruck nach der Quelle. „Wir haben eindeutig eine ungewöhnliche Situation“, sagte Epidemiologe Gérard Krause vom Robert Koch-Institut (RKI/Berlin).

In Niedersachsen und Bremen gibt es nach Ministeriumsangaben inzwischen fast 25 gemeldete Verdachtsfälle, in Schleswig-Holstein und Hamburg jeweils rund 20. Hessen meldete Sonntagabend 16 Verdachtsfälle, Mecklenburg-Vorpommern vier. Ein Großteil der Patienten wird in Kliniken behandelt.

Überraschenderweise sind Frauen diesmal besonders betroffen. Möglicher Grund: „Die Frauen bereiten häufiger Lebensmittel zu, und da können sie sich möglicherweise bei der Reinigung des Gemüses oder anderer Lebensmittel infizieren“, sagte Krause der Nachrichtenagentur dpa. Das RKI empfiehlt, auch bei der Verarbeitung von Gemüse auf gute Küchenhygiene zu achten sowie Bretter und Messer gründlich zu reinigen. Es gebe keine Hinweise, dass diesmal Fleisch oder Rohmilch die Infektionsquelle seien.

Das EHEC-Bakterium befindet sich oftmals im Kot von Nutztieren. Die Infektion kann beim direkten Kontakt mit Tieren aber auch beim Verzehr kontaminierter Lebensmittel – zum Beispiel Rindfleisch oder Rohmilch – übertragen werden. Eine Infektion ist auch über rohes, ungewaschenes Gemüse oder von Mensch zu Mensch möglich.

Zu den Krankheitssymptomen gehören wässriger oder blutiger Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen. Als mögliche Komplikation kommt es zu Nierenversagen, das zum Tod führen kann. Ein Sprecher des niedersächsischen Sozialministeriums rief dazu auf, bei Symptomen sofort zu reagieren: „Wichtig ist, dass sich die Menschen in ärztliche Behandlung begeben.“

EHEC-Keime (Enterohämorrhagische Escherichia coli) treten in Deutschland immer wieder auf. Das RKI hat seit Einführung der Meldepflicht 2001 bundesweit jährlich zwischen 800 und 1200 EHEC-Erkrankungen registriert, die aber oft einen leichteren Verlauf nahmen. Besonders verwundert die Experten auch, dass diesmal vor allem Erwachsene schwer erkranken, normalerweise haben eher Kinder starke Symptome. Am Samstag hatten sich Vertreter des RKI mit Experten aus den betroffenen norddeutschen Ländern zu einem Krisentreffen in Hamburg zusammengesetzt.

Der Quelle der Erkrankungen sind die Behörden seit Freitag trotz aller Bemühungen bislang nicht auf die Spur gekommen. Nach Angaben aus dem niedersächsischen Sozialministerium ist auch noch unklar, ob es überhaupt einen gemeinsamen Erreger gibt. Experten vermuten dies. „Der Hauptanhaltspunkt ist das gemeinsame zeitliche Auftreten der Fälle“, sagte ein Ministeriumssprecher. Der Erreger sei nicht hochansteckend, betonte eine Sprecherin des hessischen Gesundheitsministeriums. „Die Ursache ist noch unklar. Aber es besteht keine Gefahr für die Bevölkerung.“

Die Ermittlung der Quelle für die Erkrankungen gestaltet sich nach Angaben des niedersächsischen Ministeriums auch deswegen schwierig, weil die Erkrankten detailliert dazu befragt werden müssen, was sie in den letzten Tagen gegessen haben. Viele Patienten seien aber so schwer erkrankt, dass solche Befragungen gar nicht möglich sind.

„Der Ausbruch ist noch nicht vorbei“, sagte RKI-Experte Krause. „Wir haben die meisten Fälle im Norden aber durchaus auch vorläufige Meldungen in Süd- und Ostdeutschland.“ Um welche Bundesländer es sich genau handelt, wollte Krause nicht sagen, da die Fälle noch nicht bestätigt seien.

 

Liebe web.de’ler, ich hätte da mal ein paar Fragen:

Lässt sich noch nachvollziehen, wann es aus der Mode gekommen ist, Abkürzungen von Institutionen und ihre Funktionen zu definieren? Hier RKI = Robert Koch Institut. Man könnte dazu schreiben, um was für ein Institut es sich handelt und was dort gemacht wird. Der erste Link bei google gibt bereits den Hinweis „Das Robert Koch-Institut ist die zentrale Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und -prävention“. Ganz mutige Redakteure könnten sogar noch einen Link zum RKI setzen. Aber das würde vermutlich schon unter „zu viele Informationen“ fallen. Die Leser sollen ja nicht sachlich aufgeklärt, sondern möglichst kurvenlos in Aufregung versetzt werden, hm?! Oder liegt es daran, dass das RKI es nicht für notwendig erachtet, diese Meldung aufgrund ihrer lebensbedrohlichen (?), die Welt in wenigen Atemzügen komplett vernichtenden (??) Gefahr (???) auf die Startseite zu setzen? Ich habe mich beim RKI ziemlich durch die Seiten geklickt, jedoch keinerlei Hinweis auf diese mordsgefährliche Krankheit gefunden. Hammer, wa?! [Nachtrag am Nachmittag: Inzwischen ist es auf der Startseite des RKI, allerdings heißt es dort „HUS-Syndrom“. Klingt auch wesentlich schnittiger als „EHEC-Bakterium“! ;)]

Bei den im „Bericht“ genannten „mindestens 80“ infizierten Menschen handelt es sich um Verdachtsfälle. Es bliebe also normalerweise erstmal abzuwarten, ob diese Vermutung verifiziert werden kann.

Was ich bei dem obigen Bericht vermisse, ist der dringende Hinweis auf irgendeine unsinnige Impfung. So geht das nicht! Wenn solche Nachrichten so verbreitet werden, hat doch die Pharmaindustrie gar nichts davon. Mensch, da muss aber echt mehr Sorgfalt an den Tag gelegt werden!

Als tatsächlich sinnvoller Hinweis hätte sich angeboten: Hände waschen! Und zwar im Moment noch häufiger, als sowieso schon. Insbesondere vor der Zubereitung von Speisen.

Apropos: Was hat eine möglicherweise mangelnde Küchen-Hygiene mit den oben genannten Erkrankungen zu tun, wenn doch im „Bericht“ darauf hingewiesen wird, dass sich das Bakterium oftmals im Kot der Nutztiere befindet? Wenn die Erkrankung durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel ausbrechen kann, dann hat doch wohl innerhalb der Erzeuger- und Verpacker-Kette irgendwer geschlampt, hm? Davon abgesehen heißt es jedoch im „Bericht“ fast gleichzeitig, „Es gebe keine Hinweise, dass diesmal Fleisch oder Rohmilch die Infektionsquelle seien“. Also: Was denn nun, hm?

Na ja, ich will mich gar nicht aufregen. ICH NICHT!

;))

Hach, es geht doch nichts über sorgfältige, journalistische Arbeit und neutrale Berichterstattung. Seit wann gibt es die eigentlich nicht mehr?

 

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Die Umschreibung „Volle Kraft voraus oder Kolbenfresser?“ finde ich wesentlich passender als die Worte „Erst Feuer und Flamme – dann ausgebrannt“. Denn: Das Gefühl, ausgebrannt zu sein, kann vielleicht (?!) noch rechtzeitig genug und bewusst wahrgenommen werden. Bei einem seelischen Kolbenfresser ist die Gefahr des nicht-Realisierens schon größer. Wovon ich hier schreibe? Vom so genannten BURN OUT!

Immer öfter begegnen mir Menschen und Situationen, die mich beunruhigen … Der Begriff Burn Out drängt sich immer häufiger auf …

Vor ca. einem Jahr erlebte ich es z. B. bei einer Freundin. Perfektionistin und Idealistin, hochintelligent und strotzend vor Kraft. Arbeitswochen mit 70, 80 oder mehr Stunden waren völlig normal. Ihr Privatleben gestaltete sich durch die Wahrnehmung von Veranstaltungen, die direkt im Zusammenhang mit ihrem Job standen. Sie war glücklich verliebt und da ihr Freund nicht in der gleichen Stadt lebte, sondern als Sportprofi überall in der Welt unterwegs war, sahen sie sich nicht täglich. Meist flog sie ihm zu irgendwelchen Turnieren nach (das ließ sich ja günstiger Weise oftmals mit dienstlichen Terminen verbinden) und so verbrachten sie die Wochenenden miteinander. Sie war immer glücklich und engagiert; hatte ihre Weiterbildung, der sie letzten Endes die Beförderung zur Abteilungsleiterin verdankte, im Abendstudium absolviert und als Jahrgangsbeste abgeschlossen.

Eines Tages war sie weg … Krank … Diagnose: Burn Out. Es ging gar nichts mehr. All ihr Engagement war letztendlich die Ursache dafür dass sie alles verlor wofür sie so hart gearbeitet hatte. Ihr Freund hatte lange Zeit versucht ihr zu helfen. Doch auch er war dieser Situation machtlos ausgeliefert und schlussendlich blieb ihm nur, sie loszulassen. Er konnte das was sie für sich als Leben definierte und ihr damit verbundenes Verhalten ihm gegenüber einfach nicht mehr ertragen.

Vorzeichen?

Ja, die hatte es ohne Ende gegeben. Doch wer mag sich schon freiwillig eingestehen, dass die eigenen „Batterien“ einfach leer sind? Und wer geht schon zum Arzt, nur weil er ständig Piepen in den Ohren hört, Kopfschmerzen hat, der Magen rebelliert, Rückenschmerzen nicht mehr ohne Schmerzmittel zu ertragen sind und man trotz eigentlich ausreichendem Schlaf permanent todmüde ist? Außerdem hat ein Arzt nichts damit zu tun, dass die sozialen Kontakte gegen null gehen, Hobbies/Sport nicht mehr wahrgenommen werden, der Partner sich immer mehr abwendet bis ihm irgendwann nur noch die Aufgabe der Beziehung bleibt …

Es gibt vieles, das viel wichtiger ist als ein Arztbesuch: der Job muss laufen; die übernommene Verantwortung erfüllt werden. Wenn irgendetwas nicht auf Anhieb klappt, müssen eben andere Wege gefunden werden; Hauptsache das Ziel (meist selbst gesteckt, statt wirklich von Anderen erwartet) wird erreicht … egal wie! Und selbst wenn man merkt, dass immer mehr Energie aufgewendet werden muss, um Aufgaben zu bewältigen, die man früher mal so nebenbei erledigt hat … wer kommt dabei schon ins Grübeln? Ist eben im Moment eine stressige Phase. Was soll’s?!

Dass der Partner gar nicht mehr als solcher wahrgenommen wird und eher als Feind denn als Freund im eigenen Leben Beachtung findet ist nun einmal so. In jeder Beziehung gibt es nicht so tolle Phasen. Das ist doch nicht außergewöhnlich … Außerdem denkt er ja offensichtlich nur noch an Urlaub. Wer soll denn dann bitte den Job erledigen. Alle anderen können das einfach nicht so gut. Also muss man doch alles selber machen …

Nein, nein, das alles hat überhaupt nichts mit Überarbeitung zu tun. Außerdem hat man doch so hart dafür gearbeitet, um dahin zu kommen wo man nun ist. Also muss man den Job auch vernünftig machen. Schließlich hat man ja auch Verpflichtungen, die man mit dem erarbeiteten Gehalt erfüllen muss. Ein Partner … ja, scheint so … der stört dabei eigentlich nur. Man hat doch alles was man braucht, solange nur der Job läuft. Sport und/oder sonstige Hobbies kann man ja auch mal eine Zeit lang aussetzen. Irgendwann wird auch dafür wieder Zeit sein. Und dass man jeden Morgen das Gefühl hat, an der Matratze fest getackert zu sein und ständig todmüde ist, obwohl man doch eigentlich genug Schlaf hatte … Unruhig zwar und es ist auch nervig, ständig mit Kopfschmerzen aufzuwachen aber … Nun … irgendwann werden auch wieder ruhigere Phasen kommen. Im Moment geht es eben nicht anders.

Ach so’n Quatsch, dass völlige Erschöpfung sowohl physisch als auch psychisch lebensbedrohlich sein kann. Man fühlt sich doch fit! Man IST fit! Und falls es mal gar nicht geht, gibt es immer noch hervorragende Mittelchen, um die Müdigkeit mal zu unterdrücken. Und wenn der Partner nicht ständig rumnerven würde und Freunde einem permanent auf den Füssen stünden, weil sie sich mal wieder treffen wollen, wäre man ja auch längst nicht so gereizt. Was sollen bloß ständig diese dämlichen Fragen, was man noch vom Leben hat. Das Leben ist schön! Genau SO wie es ist. Der Job läuft gut und ist im Moment nur sehr aufwendig. Aber schließlich wollte man ja genau DAS. Sonst hätte man sich ja nicht so dafür engagiert, dort hinzukommen, wo man heute ist. Oder?

Die paar depressiven Phasen zwischendurch … ja, nun … wo ist das Problem? Man darf doch wohl mal ein wenig in sich gehen… ruhig auch mal ein bisschen traurig sein … Schließlich leistet man ja im Job irre viel und da muss doch die Seele auch mal etwas baumeln dürfen. Sich ab und zu mit Alkohol gründlich abzuschießen … sich hier und da mal vernebelt in den Schlaf zu rauchen … och nun … wer tut das denn nicht? Und die paar Tränen, die ab und zu vergossen werden, weil manchmal doch ein wenig das Gefühl aufkommt, dass man kaum was vom Leben hat … Oder die Traurigkeit, weil man den Partner doch irgendwie vermisst … wenn er nur bloß nicht immer so nerven würde und dies, das, jenes, falsch machen würde … wenn er doch wenigstens mal versuchen würde, Verständnis aufzubringen … wäre man ja auch netter zu ihm. Aber so? Nun … wen interessiert’s?

Schlimmer wäre es, wenn dieser Auftrag nicht erledigt würde. Die Kollegen motzen sowieso schon ständig rum und der Chef ist auch nur noch am Nörgeln, dass ihm alles zu lange dauert und letztendlich die Ergebnisse unbefriedigend sind. Himmel … man kann sich doch nicht zerreißen! Aber nächstes Wochenende könnte man ja noch mal eine 48-Stunden-Schicht extra einlegen. Der Partner wird’s schon verstehen. Und wenn nicht … who cares? Dann soll er eben gehen.

Horrorgeschichte? Fiktion? Nein … Realität! Genau SO passiert.

Als Freund und/oder Partner steht man daneben, sieht relativ schnell was da passiert, versucht einzugreifen, wird abgekanzelt und gibt irgendwann notgedrungen auf. Nicht, weil man keine Lust mehr hat oder sich die Gefühle für den Betroffenen in Luft aufgelöst haben, sondern weil man einfach die eigene Machtlosigkeit zu akzeptieren lernt. Weil man begreift, dass dem Kranken ohne gute professionelle Hilfe nicht mehr geholfen werden KANN …

Das bedingt jedoch, dass der Betroffene sich eingesteht, dass er Hilfe benötigt. Und bis dahin ist es noch mal ein sehr weiter Weg. Meist wird er erst beschritten, wenn schon so viel im Argen liegt, dass der Heilungsprozess direkt verbunden ist mit der Erkenntnis des völligen Verlustes irgendeiner Form von Privatleben (wozu im Job kürzer treten, sonst habe ich ja eh nichts mehr …). Und … letztendlich verbunden mit dem Erkennen des Verlustes all dessen, was diesen Zustand in erster Linie bewirkt hat … der Job und alles was dazu gehört …

Was bleibt ist …

… nichts.

Ein erbarmungsloser Teufelskreis!

Der Partner kann letztendlich – egal wie stark seine Liebe ist – genau eines tun:

… nichts.

Der Vorgesetzte wird es im Zweifel nie zur Kenntnis bekommen, weil das ihn Informieren damit verbunden wäre, eine Schwäche zuzugeben … sich selbst und in dem Fall auch anderen gegenüber physische und psychische Instabilität einzugestehen. Das allerdings widerspricht komplett dem bisher Praktizierten. Denn man ist ja stark und schafft alles … egal mit welchen Mitteln … Jetzt auf einmal zugeben, dass man an einem Punkt angelangt ist, nur noch die Flügel strecken zu können? Unmöglich!

Diese emotionale Erschöpfung führt meist dazu, dass irgendwann keinerlei Höhen und Tiefen mehr erlebt werden, sondern Gleichgültigkeit die vorherrschende Macht ist. Wohl auch als Selbstschutz der Seele, um nicht erkennen zu müssen. Körperliche Erschöpfung kommt hinzu. Die Distanzierung von anderen Menschen führt parallel meist zur völligen Vereinsamung.

Die Furcht vor der Offenbarung persönlicher Schwäche verschlimmert das alles noch. In welchem Umfang qualifizierte Hilfe in Anspruch genommen wird, hängt wesentlich von dem Problembewusstsein des Betroffenen und seiner Bereitschaft ab, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen. Die meisten nehmen die Symptome nicht ernst, bevor sie nicht körperlich so sehr erkranken, dass sie zu keinerlei Leistung mehr im Stande sind.

Burn Out ist eine „anerkannte“ Erkrankung, deren Behandlung der Leistungspflicht der Kranken- und Rentenversicherungen unterliegt. In seinen Ursachen und Erscheinungen ist das Burn Out-Syndrom jedoch sehr umfassend. Die Vielfalt der Faktoren, die dazu beitragen, und die Vielschichtigkeit der Symptome, in denen sich Burn Out äußert, machen es schwierig, ein Burn Out nicht nur als eigenständige Krankheit, sondern vor allem rechtzeitig zu erkennen. Ohne den Willen des Betroffenen, sich bewusst damit auseinander zu setzen, dass es sich um Burn Out handelt oder zumindest handeln könnte, ist es nahezu unmöglich. Oftmals lautet die ärztliche Diagnose trotz relativ genauer Schilderung der Symptome auf „ungeklärte Müdigkeitserscheinungen“. Tabletten gegen Kopfschmerzen und Magenverstimmungen und vielleicht Massagen gegen die Rückenprobleme sowie eine Überweisung zum Ohrenarzt wegen des ständigen Piepens sind die Folge. Eine Diagnose in Richtung Burn Out ist sehr selten.

Die meist maßgebliche Basis für die Entstehung von Burn Out ist lang anhaltender emotionaler und körperlicher Stress, verbunden mit dem Mangel an entsprechender Kompensation und Erholung. Während Stress zunächst das emotionale und körperliche Engagement steigert, ist Burn Out durch die folgende emotionale und körperliche Erschöpfung gekennzeichnet. Dem Verlust von Kraft und Energie folgt der Verlust der Ideale und Hoffnung. Ständige chronische Müdigkeit bei gleichzeitigen Schlafstörungen und ein schleichender Verfall der persönlichen Leistungsfähigkeit bei zunehmender Abneigung gegenüber allem und jedem führen zum sozialen Rückzug, zur Distanzierung von anderen Menschen bis hin zum Zynismus. Das Empfinden, diesem Geschehen ohnmächtig gegenüber zu stehen, verstärkt die Entwicklung noch. Die allmähliche geistige und körperliche Erschöpfung kann von Symptomen begleitet werden wie Depression, Angst- und Panikstörung, Pseudodemenz, Zwänge und andere psychische und physische Störungen. Betroffene, die ihren trostlosen Zustand eine gewisse Zeit hinter ihrer Fassade verbergen können, laufen letztendlich nur noch wie Zombies rum: müde, unflexibel, apathisch, feindlich … die Lust am Leben irgendwann gänzlich verlierend.

Burn Out ist eine individuelle Reaktion auf persönliche Überforderung vor dem Hintergrund einer persönlichen Lebens- und Lerngeschichte. Die Verhütung bzw. Behandlung von Burn Out gehört in die Hände von Psychotherapeuten, die diese individuellen lebens- und lerngeschichtlichen Defizite beheben können.

Zum Heilungserfolg gehört, dass Betroffene psychische und physische Grenzen akzeptieren und nicht immer weiter blind überrennen. Ebenso ist eine größere Aufklärung über die Zusammenhänge von inneren und äußeren Belastungsfaktoren beim Burn Out notwendig. Eine wirksame Vorbeugung dagegen bezieht sämtliche Lebensbereiche ein, vom Job bis zur Partnerschaft. Oft steckten Betroffene in einer Panik-Situation und können sich selbst gar nicht helfen. Nicht einmal mehr wirklich erkennen, was da mit ihnen geschieht.

Schwierigkeiten haben allgemein Menschen, die ihre Probleme schwer ausdrücken können; häufig Einzelgänger sind oder mit ihren Schwierigkeiten lieber allein bleiben. Wer über seine kleinen alltäglichen Probleme offen sprechen kann, dem gelingt das auch leichter bei großen Themen. In der Regel erhalten solche Menschen kaum Reaktionen auf ihren Alltag, weder privat noch im Job. Die wenigsten brennen aus, weil jemand ihnen zuviel abverlangen, sondern durch den Druck, unter den sie sich selbst setzen.

Burn Out ist ein Zustand der inneren Leere, der seelischen Verausgabung. Dabei haben die Betroffenen nicht nur ihre wieder aufladbaren Energien abgegeben, sondern sind in ihrer Substanz angegriffen und geschädigt. Körperliche Krankheitszeichen gehören dazu, denn Körper, Seele und Geist bilden eine unzertrennliche Einheit.

Seiner eigenen Person selbst Wertschätzung entgegen zu bringen und nicht nur Anerkennung durch andere zu suchen; eine positive, humorvolle und entspannte Lebenseinstellung wieder zu gewinnen, die auch in Krisen Bestand hat; zu akzeptieren und anzuerkennen, dass „da etwas nicht stimmt“ … sind erste Schritt, den Kreislauf nicht noch weiter eskalieren zu lassen.

Als Partner/Freund …

Helfen kann man aktiv überhaupt nicht, ohne mit unterzugehen. Doch man kann da sein. Im Hintergrund. Beobachtend. Die Arme öffnen und bereit zum Auffangen sein, wenn es soweit ist … wenn der Betroffene soweit ist … Ohne Vorwürfe … ohne „ich hab’s doch gesagt“-Platitüden … Einfach so … weil man Freund ist … weil man wieder Partner sein will … darf.

Zumindest DIESES Leben hat jeder nur einmal. Es gibt Dinge, die sind „es“ einfach nicht wert!

© marmonemi [01/03] / skriptum

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Dieser Text bezieht sich weder auf aktuelle Geschehnisse noch auf „bekannte“ Personen. Er ist von mir vor vielen Jahren geschrieben worden und bereits in einem meiner Bücher erschienen.

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