Ursprung
Ursprünglich handelt es sich bei „Silvester“ oder auch „Sylvester“ um einen männlichen Vornamen, den jedoch in Deutschland kaum ein Mensch trägt. Aber jeder kennt ihn als Bezeichnung des letzten Tag eines jeden Jahres. „Silvester“ ist von lateinischer Herkunft und geht auf den Wortstamm silva = Wald zurück. Ins Deutsche übersetzt heißt Silvester soviel wie „Waldbewohner“ oder „der zum Wald Gehörende“.
Außerdem handelt es sich bei „Silvester“ nicht nur um den einfach so benannten letzten Tag des Jahres, sondern ganz offiziell um einen Gedenktag. Gedacht werden soll an diesem Tag eines Papstes, der die Kirche im vierten Jahrhundert neu organisierte und so zu einem der bekanntesten Päpste der noch jungen Kirche wurde. Silvester I. ist somit der Tagesheilige, dem an jedem letzten Tages eines Jahres gedacht werden soll. Er verstarb am 31. Dezember 335 in Rom.
Feuerwerk
Früher wurde nicht nur mit den sprichwörtlichen Pauken und Trompeten, sondern auch mit massivem Kirchengeläut das alte Jahr und damit böse Geister vertrieben, um in ein unbeschwertes und glückliches neues Jahr zu gehen. Dabei ging es hauptsächlich darum, möglichst laut zu sein, so dass auch durchaus Rasseln und bei den Germanen die Peitschen und Dreschflegel als Lärminstrumente herhalten mussten. Nachdem im Zeitalter der Renaissance das Schwarzpulver erfunden worden war, wurden in der Nacht von Silvester auf Neujahr auch Böller-, Gewehr- und Schüsse aus Kanonen abgefeuert. Heutzutage verzichten die meisten auf Kanonenschüsse und ähnliches, sondern bedienen sich lieber diverser fabrikgefertigter Silvesterraketen, die eigens zu diesem Zweck und dazu noch in ihrer abgeschossenen Erscheinung deutlich bunter hergestellt werden. Außerdem ist der (Aber- oder auch nicht)Glaube daran, dass man mit diesem Lärm böse Geister verjagen könnte weitestgehend dem Spaß an der Freude gewichen. Auch wenn ich gestehen muss, dass ich noch nie im Leben einen Böller gezündet habe. Ich habe aber auch noch nie einen Döner gegessen. Ob das in irgend einem ursächlichen Zusammenhang steht, lasse ich lieber dahingestellt. Auf jeden Fall habe ich Spaß an Feuerwerken, solange ich sie nicht selbst zünden muss …
China kann sich auf eine der längsten Traditionen im Herstellen von Feuerwerkskörpern berufen. Aber auch in Deutschland lebt mittlerweile ein ganzer Industriestamm davon, auf das Jahresende hinzuarbeiten. Jährlich werden für diesen Spaß Milliarden ausgegeben. Ich glaube fast, SO böse können Geister kaum sein, oder? ;o)
Das größte Silvesterfeuerwerk findet übrigens jedes Jahr auf dem Times Square in New York statt. Aber die haben ja auch immer den größten Tannenbaum, also dürfen sie das vermutlich. Der Tannenbaum steht allerdings vor dem Rockefeller Center, nicht am Time Square. Obwohl das Verfangen diverser Feuerwerkskörper in diesem riesigen Tannenbaum vermutlich ein ganz eigenes Feuerwerk ergeben würde.
In Deutschland ist das Abschießen von Feuerwerkskörpern der Klasse 2 (also die „richtigen“) nur in der Silvesternacht von 18 Uhr bis 1 Uhr erlaubt und auch nur von Personen ab 18 Jahren. Feuerwerkskörper der Klasse 1 (also die nicht so „richtigen“) dürften rund ums Jahr, jederzeit und ab 12 Lenzen abgefeuert werden. Bedenken sollte man beim Abfeuern immer, dass Tiere ein wesentlich sensibleres Gehör haben als Menschen und z. B. die Silvesterknallerei um ein Vielfaches stärker wahrnehmen. Nicht nur das: Manche Tiere geraten durch diese ungewohnte Lautstärke regelrecht in Panik. Wenn man also Halter eines Tieres ist, sollte man sich durchaus vorher Gedanken darüber machen, wie man sein Tier vor allzu großer Lärmeinwirkung möglichst schützen kann.
Auf Schiffen sind Feuerwerke übrigens strikt verboten, da es im Seenotfall zu Verwechslungen mit Leuchtraketen kommen könnte. Dennoch wird das neue Jahr begrüßt, und zwar mit tutenden Nebelhörnern. Was ja mögliche böse Geister auch ausreichend vertreiben dürfte! ;o)
Teil 2 und Teil 3 finden sich hier:
Silvester 2/3 (Bräuche und Verhaltensweisen)
Silvester 3/3 (Glücksbringer + Essen + Trinken + überhaupt)