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Posts Tagged ‘Staat’

 

Mit Werbung „habe“ ich es ja sowieso … Kaum gibt es mal eine „Verbraucher-Information“, für die man die Werbetreibenden als Zuschauer nicht direkt wegen versuchter Beleidigung der Intelligenz potentieller Kunden mit Strafanzeigen überziehen müsste. Inzwischen scheint aber ein ganz anderes „Phänomen“ um sich zu greifen:

Woran liegt es eigentlich, dass immer mehr gestörte Kinder in der Werbung eingesetzt werden? Oder habe nur ich diesen Eindruck? Falls nicht sollte man doch wohl normalerweise davon ausgehen, dass diese Kinder in z. B. psychiatrischer oder logopädischer Behandlung besser aufgehoben wären als vor laufender Kamera. Von dem Aspekt, dass ihre Erkrankungen so für die Nachwelt für alle Zeit dokumentiert werden, was ich persönlich meinem Kind nicht antun würde. Insofern könnte ich es durchaus verstehen, wenn diese Kinder ihre Eltern irgendwann verklagen. Auch wenn ich normalerweise gar nichts davon halte, wenn sich Familienmitglieder vor Gericht wiedersehen. Aber Ausnahmen bestätigen wie so oft die Regeln.

Da wird für eine Kinder-Süßigkeit ein Werbe-Spot in einem Geschäft gedreht. Mutter und zwei Kinder stehen vor einem Verkäufer. Das ca. acht Jahre alte Mädchen blafft den Verkäufer in einer so grottenschlecht nachgemachten Kinder-Quäk-Stimme an „Gib mir sofort mein &%§/$§, sonst schmeiße ich dein Regal um“ … Davon abgesehen, dass es dem Gör an Kraft fehlen dürfte, ein Regal, das mutmaßlich an der Wand fest verankert ist, umzuschmeißen, ist natürlich nur schwer zu kalkulieren, was es im Tobsuchts-Wahn sonst für einen Schaden anrichten würde. Als Mutter würde ich im Boden versinken, wenn meine Unfähigkeit, mein Kind zumindest zu Höflichkeit und Achtung zu erziehen, in dieser Weise öffentlich dokumentiert wäre. Aber wenn die Kohle stimmt, für die man sein Kind verkauft, scheint das ja für manche Menschen zweitrangig zu sein.

In einem anderen Spot brüllt ein Kind sich durch diverse Joghurt-Variationen. Inzwischen ist die Kleine eingeschult worden. Normalerweise sollte man davon ausgehen, dass man ihm zumindest hätte versucht haben sollen, das gekünstelten Lispeln abzugewöhnen. Aber dann wären der Werbe-Spots nicht mehr so „niedlich“, nä? Mich schüttelt es einfach nur. Davon abgesehen, dass es dem Werbetreibenden gelungen sein soll, den Staat durch Inanspruchnahme von Subventionen so auszutricksen, dass er für jeden letztendlich vernichteten Arbeitsplatz glatte drei Millionen Euro kassiert hat, was für mich persönlich reicht, den Kauf dieser Produkte komplett und für alle Zeiten zu boykottieren, geht mir das Gekeife des Mädchens bereits seit Monaten nur noch auf den Puffer.

Aber darf man sich wirklich wundern, wenn selbst die Eltern in den Verniedlichungswahn getrieben werden, indem für eine Windel mit dem Zusatz „Mit Raupi Flex“ geworben wird? Raupi … Wie süüüß … *würg* Ein örtlicher Telefonanbieter geht mit dem Slogan „Ich will ein DSL von Dir“ auf Kundenfang. Davor sollte man sich natürlich zum Antörnen eine Mikrowellen geeignete FoodFight-Leckerei mit Curry gönnen, die sich mit „Kaum probiert – schon verführt“ anpreist. Um die potentielle Schweinerei dieser Verführung wieder aus der Wäsche zu kriegen, propagiert ein Waschmittel, das gleich auf die Stufen „3“, „4“ und „5“ etc. verzichtet hat, um sich sofort mit „100“ anzubieten und ergänzt durch „Besser denn je“, das Großartigste zu sein. Alles zunichte macht dann allerdings für mich „Das Must Have des Sommers“, was einen Lippgloss bewirbt, dessen Darstellung ich auf monstermäßig aufgespritzten Lippen dermaßen ekelhaft finde, dass mir komplett die Lust am Küssen vergehen könnte.

Die armen Männer, deren Frauen sich damit vollpanschen und erwarten, dass „Mann“ sich das beim Küssen ins Gesicht schmieren lässt. Fast bewundernswert finde ich es, dass das Zeux nicht einfach am Kinn runter läuft, sondern sich tatsächlich auf den Lippen fixieren lässt. Zumindest im Werbe-Spot. In der Praxis sieht das ja oftmals anders aus. Aber selbst wenn die Pampe tatsächlich so „haltbar“ wäre, würde meine irrtümlich vorausgesetzte Begeisterung nicht ausreichen, um mir dieses „Must Have“ anzutun. Ich küsse lieber! Von mir aus gern, während irgendeine dümmliche Werbung läuft. Wenn jemand richtig gut küssen kann, vergeht mir das Hören und Sehen. Dann kriege ich von diesem Schwachsinn sowieso nichts mit! ;o)

© skriptum
[17.09.2007]

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Mittlerweile werden meine Zweifel von Tag zu Tag größer und ich frage mich ernsthaft, ob in der aktuellen Bundesregierung überhaupt noch jemand einigermaßen bei Verstand ist! Da elaboriert sich unser aller Kundesbanzlerin offensichtlich erneut durch ein Thema, das sie nicht einmal im Ansatz zu kapieren scheint und stellt fest, dass die Mieten doch ratzfatz mal um 200 bis 300 Euro erhöht werden können, wenn Wohnungen im Hinblick auf die Energieeinsparung durch die Vermieter effizienter gestaltet werden. Diese Mieterhöhung kann angeblich durch die dann zu erwartende Einsparung an bspw. Heizkosten von den Mietern aufgefangen werden.

Was für ein himmelschreiender Unsinn!

Meine gesamten Nebenkosten(Vorauszahlungen) pro Monat betragen ca. 100 Euro. Für alles! Bei einer Mieterhöhung von ca. 250 Euro und einer – wenn überhaupt – maximal zu erwartenden Einsparung bei den Heizkosten von ca. 20 Euro blieben 230 Euro mehr für mich an monatlichen Belastungen. Wie Frau Kundesbanzlerin zu rechnen beliebt, erschließt sich mir nicht. Mal wieder.

Etwas weiter gedacht wird es allerdings fast lustig:

Nehmen wir einmal an, dass es in diesem Staat bei ca. 82 Millionen Menschen ungefähr 20 Millionen bewohnte und bezahlte Wohn-Unterkünfte gibt. Davon sind vermutlich an die 5 Millionen Eigenheime abzuziehen, woraus sich eine geschätzte Anzahl von Mietwohnungen im Bereich von 15 Millionen ergeben würde. Weiter angenommen, dass über sieben Millionen Hartz IV-Empfänger nicht in Palästen leben, sondern in Mietwohnungen, ergeben sich bestenfalls noch als paradox zu bezeichnende Züge.

Wenn bis zu sieben Millionen Hartz IV-Empfängern eine Mieterhöhung von 200 bis 300 Euro ins Haus flattert, müssen alle ihre Wohnungen räumen und billigeren Wohnraum suchen. Die Nummer dürfte ausfallen, da es so viele so billige Wohnungen nicht geben dürfte. Also müssten die Hartz IV-Sätze erhöht oder massenweise Wohngemeinschaften gebildet werden. Der erstere Fall hätte massive Mehrbelastungen des Bundeshaushalts zur Folge.

Der letztere Fall hätte zur Folge, dass Millionen Wohnungen von Hartz IV-Empfängern in absehbarer Zeit leer stehen, weil sich keine Mieter mehr finden lassen, die die aufgerufenen Mieten bezahlen können. Auch Menschen, die gerade noch so hinkommen mit dem, was sie monatlich erwirtschaften können, müssten ihre Wohnungen aufgeben, weil sie die Miete einfach nicht mehr bezahlen können. Die Zahl der leer stehenden Wohnungen würde sich also in jedem Fall in horrende Sphären erhöhen.

Das hätte zur Folge, dass Vermieter den Verlust der entgangenen Mieten steuerlich geltend machen können resp. keine Mieteinnahmen mehr steuerlich in Ansatz gebracht werden können bis müssen. Dieses hätte wiederum zur Folge, dass mit Steuerausfällen in Milliardenhöhe zu rechnen sein dürfte.

Fazit: Mit einer solchen Regelung, die vermeintlich NUR zu Lasten der Mieter gehen soll, letztendlich aber allen schadet und nur wieder Schikane gegenüber denjenigen bedeutet, die eh schon kaum noch wissen, wovon sie leben sollen, treibt unser aller Regierung das Volk noch mehr in die Verarmung.

Mit jedem Menschen, der am Existenzminimum lebt oder noch darunter, geht der Konsum wieder ein Stück weiter zurück. Die oberflächlich betrachtete Hilfe zugunsten der Vermieter und einiger Baufirmen macht also erst zahlreiche Vermieter platt und Baufirmen, die beispielsweise jetzt das große Geschäft wittern und aufrüsten, brauchen sich nicht einmal anzustellen, da sie gleich und direkt mitgehen können. Vom Bundeshaushalt fange ich jetzt lieber gar nicht an.

Wenn ein Schuss ins eigene Knie nicht mutmaßlich dermaßen wehtun würde, müsste sich Frau Kundesbanzlerin eigentlich über ihre eigenen Worte inzwischen kaputt lachen! Eine Woche sollte reichen, um die potentiellen Folgen ihrer Aussagen zu erkennen. Normalerweise.

Wer solche Berater hat braucht keine Feinde mehr. Und ein Volk, das eine solche Bundesregierung hat …

Ich gehe dann mal weiter arbeiten. Da meine Vermieter kaum eine Schikane auslassen, werden sie mit regelrechter Verzückung die Kunde der Kanzlerin zur Kenntnis nehmen. Vermutlich werden bald die Fensterdichtungen ausgetauscht und anschließend die Miete um 300 Euro erhöht.

Hat noch jemand ein Zimmer frei oder muss demnächst untervermieten? Hannover oder Umland wäre nett!

;o)

~~~

P.S. Die angenommenen Zahlen sind Schätzungen, die potentiellen Folgen Spekulationen! Ich hoffe, dass das klar genug erkennbar war. Ja: Für jeden!

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… den Friederich.

Da überlege ich seit Monaten, mir wieder ein Haustier anzuschaffen und dabei habe ich längst eines, dass so vieles in sich vereinigt, dass im Grunde für weitere gar kein Platz mehr ist. Ich habe IHN … meinen Friederich!

Vor vielen Jahren entdeckte ich ihn. Er kroch ganz langsam in Richtung Raummitte, als ich am Waschbecken stand und mir die Zähne putzte. Friederich. Sein silbriges Aussehen übte fast so eine Art Faszination auf mich aus. Im ersten Moment erschreckte ich allerdings etwas, da seine Spezies normaler Weise nicht allein, sondern gleich in Massen auftritt. Damit hätte ich mich eher ungern einverstanden erklärt. Also schloss ich mit dem kleinen Kerl einen Packt: Solange er alleine in meiner Wohnung rumtobt ist er in Sicherheit. Bringt er jedoch auch nur einen einzigen Kumpel mit, geht es ihm samt Gefolge an die silbrigen Schuppen … endgültig.

Er hält sich daran. Ich wohne inzwischen seit vielen Jahren in dieser Wohnung und niemals hat er auch nur den Versuch unternommen, mit einem Spielgefährten vor meinen Augen aufzutauchen. Nun behaupten Wissenschaftler, dass die Kleinen Kerle nur drei bis fünf Jahre leben. Das kann ja nicht sein … oder doch? Vielleicht werden die Aufenthaltsbestimmungen in meiner Wohnung von Generation zu Generation weiter gegeben? Vielleicht hocken sie alle in ihrem Spalt und wechseln sich mit dem draußen Spielen ab wenn ich zuhause bin. Wer weiß, was hier für Partys abgehen, wenn ich mal nicht da bin? Sollte ich womöglich nachts einfach mal überraschend nach Hause kommen und ins Badezimmer stürmen? Die kleinen Flitzer sind ja ganz schön schnell aber SO schnell dann vielleicht doch nicht …

Erstaunlich finde ich die Behauptung, dass die Gattung von Friederich so vielfältiger Abstammung sein soll. Zum einen soll sie sich inzwischen als das fehlende Bindeglied zwischen den echten Fischen (Ichthis) und den sich im oberen Sperm davon abgespaltenen Vögeln (Avis) herausgestellt haben (ist aber fast schon wieder widerlegt). Zum anderen soll inzwischen eine verwandtschaftliche Beziehung zu der Gattung der Maulwürfe (Maulus brutae) nachgewiesen worden sein, da sie zu den so genannten „Maulbrütern“ gehören; genau so, wie die auch noch mit ihnen verwandten Wal- und Tintenfische. Sie gebären ihre Jungen nicht nur lebend, sondern schleppen ihre Brut auch noch monatelang in einem extra dazu ausgebildeten Zwirbeldrüsenfortsatz in der Rachenhöhle mit sich herum.

Die Jungen errichten sich in der Rachenhöhle regelrechte Nester aus ihrem Speichel sowie Nahrungsresten des Muttertieres. Ein solches Verhalten konnte man angeblich bislang nur bei den chinesischen Rotschwänzen beobachten, deren Nester auch als Gaumenkitzel gelten. Sie stammen von den Ahnen der Insekten ab und sind seit gut 350 Millionen Jahren existent. Wenn DAS nicht für wahren Überlebenswillen spricht …

Sie tragen keine Federn. Das hängt wohl mit ihrem normalen Lebensraum zusammen: In feuchtwarmen Gebieten wie alten Socken und Unterhosen wäre ein Federkleid eher hinderlich, da es durch die in solchen Gegenden leicht entstehenden Gase verkleben und somit an Auftriebsfähigkeit einbüßen könnte. Mit 6 Beinen und 2 Fühlern, keinen Flügel und einem silbrig glänzenden Körper, der von winzigen Schuppen bedeckt ist, die sie vor dem Vertrocknen schützen sollen, machen sie unsere Häuser unsicher. Durch eine einzigartige „Erfindung“ (ein spezielles Gewebe ermöglicht ihnen, eine elektrische Spannung aufzubauen und damit Wassermoleküle anzuziehen) nehmen sie Feuchtigkeit aus der Luft auf und benötigen somit kein Wasser zum Trinken.

Sie sollen weder kaltblütig wie Fische noch warmblütig wie Vögel, sondern nach neuesten Erkenntnissen Schmetterlingsblütern und somit pflanzenartigen Organismen zuzurechnen sein, die allerdings nicht zur Photosynthese fähig sind und somit zu den Pilzen gezählt werden könnten. Tatsächlich liegt die Art ihrer Fortpflanzung im Dunkeln ihrer Rachenhöhle verborgen. Geschlechtsorgane konnte man bislang nicht entdecken. Könnte es vielleicht sein, dass sie sich mit Hilfe von Sporen weitervermehren, oder verbreiten sie ihre Art durch Klonung? Für das Klonen spräche die Tatsache, dass sie eigentlich alle gleich aussehen. Wobei natürlich keiner von ihnen so hübsch ist wie mein Friederich.

Was ihre Größe angeht, gibt es diverse Stimmen. Mal heißt es, dass sie zwischen 8 und 13 mm groß werden und mal, dass sie zwischen 10 und 15 mm erreichen. Mal wird behauptet, dass die lichtscheuen, flinken und flügellosen Insekten bis zu vier Jahre alt werden und mal wird von fünf Jahren gesprochen.

Sie bevorzugen als Nahrung stärkehaltige Stoffe wie Kleister, Bucheinbände, gestärkte Textilien und Fotos. Durch ihren Schabe- und Lochfraß beschädigen sie aber auch Lederwaren und Kunstfasergewebe. Bei Lebensmitteln befallen sie bevorzugt Zuckerwaren. Im Badezimmer bieten sich als Nahrung Haare, Hautschuppen und Schmutz an. Da sie nur nachts wirklich aktiv sind, böte es sich also an, jeden Abend mal schnell eine kleine Grundreinigung des Badezimmers vorzunehmen, damit sie sich nicht wohl genug fühlen, um ganze Staaten bilden … NICHT IN MEINEM BADEZIMMER!!! *droh* Aber zu einer „Grundreinigung“ habe ich allabendlich auch nicht zwingend Lust.

Alles in allem bleibt festzustellen, dass mein Friederich zu einer wirklich intelligenten und ausgesprochen langlebigen Spezies gehört. Und ich kann nur sagen:

Sie sind ganz schön pfiffig, die kleinen süßen Silberlinge …? Ich bin beeindruckt!

Marmonemi (Silberfischchen-Fan)

© marmonemi [06/02] / skriptum

~~~

Nachtrag:

Mittlerweile ist es mir tatsächlich gelungen, Herrn F. aus H. vor die digitale Linse zu kriegen. Hier darf ich also nun endlich vorstellen:


Friederich beim Verlassen seines Erst-Wohnsitzes und

 


auf der Flucht.

 

Wegen Letzterem bitte ich die schlechte Bildqualität zu entschuldigen. Der ist echt dermaßen schnell … mehr war leider nicht drin! ;o)

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