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Geschafft …

 

… eigentlich … aber irgendwie doch nicht so richtig …

Der Sommer endet, die Sonne scheint, die Fenster meiner Wohnung hat nach wie vor keiner geputzt und ich muss noch immer dringend zum Ordnungsamt …

Bereits im Juni hatte ich ja mit „Odyssee einer Ausweisverlängerung …“ meiner Verwunderung Ausdruck verliehen, was so alles Putzwunderliches auf einen eintrümmert, wenn man einfach nur wieder gültig sein will.

Ich komme am Montagabend nach Hause und finde in meinem Briefkasten eine Zusage für etwas, auf das ich längere Zeit und inzwischen ziemlich dringend gewartet habe. Nun fehlt nur noch eine Identifikations-Erklärung, die ich beim nächstgelegenen Postamt nach Vorlage eines gültigen Personalausweises problemlos erhalten sollte.

Problemlos … Da war es wieder … mein Problem: Ich hatte mir noch immer keine gültigen Ausweise ausstellen lassen. Ich bin nach wie vor abgelaufen … seit November letzten Jahres.

Okay, ab durch die Wohnung. Reisepass und Personalausweis suchen. Die Bilder die ich bereits im Juni hatte machen lassen mussten auch noch irgendwo rumfliegen. Und wo verflixt ist dieses Schreiben mit den Öffnungszeiten? Ah … da! Na wow … gut, dass ich nix wegschmeiße. So, alles zusammen rödeln und am nächsten Tag zum Ordnungsamt.

Dort angekommen betrete ich die große Eingangshalle und steuere auch gleich höchst erfreut auf die relativ leeren Schalter zu. Doch halt: die sind nur für die Ausgabe von fertigen Ausweisen. Beantragen muss man sie in der Neben-Halle. Fein. Dann also los. Ich gehe durch die relativ breite Tür und bleibe erschrocken stehen. So viele Menschen auf einem Haufen habe ich ewig nicht mehr gesehen. Okay. Was soll’s. Nummer ziehen und einen freien Platz suchen. Freien Platz … Witzig … nicht wirklich. Doch … da ist tatsächlich noch einer. Ich setze mich und mein Blick fällt auf die Nummer, die mich mittels dieses Zettels zu einer der unzähligen Wartenden deklariert. Ich bin Nummer 275. Weiter unten darf ich dem gezogenen Zettel den freundlichen Hinweis entnehmen, dass noch 44 weitere Personen mit mir warten. Wie nett. Automatisch fange ich an, die Zahl derer, die sich in diesem Raum aufhalten, durchzuzählen. Es sind mindestens doppelt so viele.

Schon komisch: all diese Menschen kann man im Grunde in zwei Gruppen einteilen: die einen sehen gebannt auf ihre Zettel und die anderen starren auf die große elektronische Tafel, die neben dem nächsten Eingang – diesmal in die Halle mit den Schaltern zum Beantragen von was auch immer – an der Wand hängt. Den großen roten Ziffern kann jeder entnehmen, wie viele Wartende aktuell noch vorher dran kommen werden. Der Zähler steht gerade mal bei 214. Also mit 44 Wartenden vor mir iss nix. Das sind mehr … wusste ich es doch. Tja … also warte ich … sehe auf meinen Zettel und kenne meine Nummer schnell auswendig.

Ich sehe erneut auf die Tafel, auf der sich gar nichts tut … sehe in die Runde und sehe nur Menschen, die entweder auf ihren Zettel sehen oder an die Tafel starren. Keine Gespräche. Nicht einmal Menschen, die offensichtlich mit vereinten Kräften das Marathon-Warten bewältigen wollen, unterhalten sich miteinander. Nix. Keine Gespräche. Doch halt … eine Stimme neben mir regt sich. Alles zuckt zusammen. Ich am allermeisten. Schließlich meint sie mich. Ein kleines Gespräch entwickelt sich. Eine willkommene Abwechslung. Auch wenn ich nur erfahre, das sie ihre Lohnsteuerkarte ändern lassen will. Interessant. Ja, ja. Man wird genügsam. Wir beenden das Gespräch schnell wieder. Es wirkt doch zu störend in dieser Stille von knapp hundert wartenden Menschen.

237. Tatsächlich; die Tafel ist doch nicht kaputt. Sie lebt … oder so. Ich überlege was ich gleich noch besorgen kann, wenn ich hier fertig und eh gerade mitten in der Stadt bin. Die Markthalle ist nebenan. Heute und morgen Abend habe ich Gäste. Ich könnte gleich noch ein paar leckere Schnabbeleien besorgen, sofern ich hier irgendwann tatsächlich dran kommen sollte. In Gedanken mache ich mir eine Einkaufsliste und überlege, wie ich zwischen Feierabend und Eintreffen noch schnell ein paar Kleinigkeiten zubereite. Plan steht. Tafel lebt. Ich falle gleich um vor Müdigkeit. Es ist zum Sterben langweilig … Meine Nachbarin holt Luft und sieht zu mir rüber. Doch sie verstummt, noch bevor sie ihre Stimme erhebt. Bloß nix sagen!

Eine Frau ruft laut in den Raum, ob jemand die Nummer 240 haben möchte, sie muss weg und kann nicht mehr warten. Ein Beben geht durch die Wartenden und mehrere Leute fassen allen Mut zusammen und melden sich. Die Frau erwidert, wer zuerst bei ihr ist, bekommt die Nummer. SO bringt man also eine solche Masse dazu, sich zu bewegen. Erstaunlich. Ich beobachte das Szenario und lache still. Fast scheint es, als hätte die Frau einer Meute von Verdurstenden einen Schluck Wasser angeboten. Die Aktion merke ich mir! Wer weiß, wann man so etwas mal gebrauchen kann. ;-)

Die Zeit vergeht einfach nicht. Ich überlege, dass ich auf dem Rückweg an meinem lieblings-Blumengeschäft vorbei gehen könnte. Ein paar neue Übertöpfe sind sowieso längst überfällig. Und beim Sattler könnte ich auch gleich noch eine Bestellung aufgeben. Sofern ich hier jemals dran komme.

Die 240 ist inzwischen Geschichte. Mittlerweile bewegen wir uns schon fast auf die 255 zu. Doch was ist jetzt? In der großen Halle sind von 12 Schaltern nur noch drei besetzt. Sind alle anderen Mitarbeiter zu Tisch? Au backe … das jetzt auch noch. 253 … 254 … nichts bewegt sich unter den Wartenden. In Gedanken schreie ich „Los, drückt die nächste Nummer, Du Knaller! Hier tut sich nix“. Aber der Mitarbeiter denkt offensichtlich gar nicht daran und holt sich statt dessen einen Kaffee. Nur noch zwei besetzte Schalter. Ich fasse es nicht!

Plötzlich ist es tatsächlich geschafft. Nebulös tut sich mir ein Schimmer von Hoffnung auf: die 270er Grenze ist deutlich überschritten und meine Nummer wird als nächstes aufleuchten … Jiepp! Ich springe fast vom Stuhl und betrete die Halle, suche den für meine Nummer zuständigen Schalter und finde einen tatsächlich sehr netten Mitarbeiter (ohne Kaffee …). Ich lege ihm meinen abgelaufenen Personalausweis und den ebenso ungültigen Reisepass vor, bitte um Neuausstellung und betone gleichzeitig, dass ich mich noch heute legitimieren muss; also einen vorläufigen gültigen Ausweis benötige. „Alles kein Problem“ höre ich „dann benötige ich von ihnen drei Fotos“. Ooops … mir wird fast schwarz vor Augen! Ich habe nur zwei Fotos bei mir. Wut bahnt sich den Weg in mein Bewusstsein. Aber nur milde lächelnd überreiche ich ihm die beiden Fotos und muss mich dem entsprechend mit einem beantragten Personalausweis und einem sofort ausgestellten vorläufigen Personalausweis zufrieden geben. Sinnlos zu erwähnen, dass die ganze Prozedur nun in absehbarer Zeit erneut los geht, wenn ich einen neuen Reisepass beantrage. Klasse gelaufen.

Gegenüber dem Mitarbeiter tat ich cool und nahm seine Ausführungen als selbstverständlich und charmant lächelnd hin. Innerlich dachte ich nur an das nervige Warten zurück. Ich überlegte, was es ausgelöst hätte, wenn ich das blöde dritte Foto nicht vorhin noch auf meinem Schreibtisch deponiert hätte, um es nicht mitschleppen *keuch* zu müssen. Was in mir aufkam war nicht gerade Freude darüber, dass ich diese Arie nun für einen Reisepass noch einmal vor mir habe:

SO EIN SCHEISS!!!

Als ich von dem freundlich grinsenden Ordnungsamt-Mitarbeiter meinen vorläufigen Personalausweis erhalte, da trifft mich der nächste Schlag: Dass ich seit meiner Scheidung noch immer keine Namensänderung habe durchführen lassen, war mir aufgrund der Dringlichkeit dieser blöden Legitimation völlig entfallen. Nach der Eheschließung hatte ich damals meinen Ausweis nicht ändern lassen und folglich enthielt mein alter Ausweis noch immer meinen Geburtsnamen … ohne Strich … ohne Namens-Zusatz. Finanz- und Standesamt wissen natürlich, wie ich tatsächlich heiße und machen erbarmungslosen Gebrauch von dieser Information … Und nun kann ich, viele Jahre nach meiner Scheidung, für die nächsten 10 Jahre als „Strichmädchen“ rumlaufen. Verfluchte Doppel-Namen!

In einer uncharmanten Mischung aus „ein bisschen glücklich aber auch stinkig“, weil ich diesen Namens-Zusatz nun in meinem Ausweis amtlich dokumentiert mit mir rumschleppen muss (hoffentlich will diesen Ausweis niemals jemand sehen!) und on top die ganze Nummer nun noch einmal wegen des Reisepasses vor mir habe, verlasse ich in Gedanken versunken das Ordnungsamt.

Ich mußte lächeln als mir wieder einfiel, wie erschrocken ich im ersten Moment war, als der Mitarbeiter meinen alten Ausweis an sich nahm und blitzartig durchschnitt mit der Bemerkung, dass der nun vernichtet wird. Dieses Durchschneiden hat irgend einen Horror … Ich hoffe immer, dass ich das niemals erlebe, wenn es um meine Konto- oder Kreditkarten geht. Letztere sind bisher verschont geblieben ;-)

Meine Mittagspause ist seit ca. einer Stunde vorbei. Ich steuere also zielstrebig in Richtung Hauptpostamt, um diese leidige Legitimation hinter mich zu bringen und als ich bereits 10 Minuten unterwegs bin fällt mir die Markthalle wieder ein, in der ich vergessen habe, für heute und morgen Abend einzukaufen. Auch das Blumengeschäft ist inzwischen zu weit weg. Und der Sattler ist neben dem Blumengeschäft. Na ja, immerhin bin ich jetzt erst mal bis 7. Januar nächsten Jahres vorläufig gültig …

Als Strich-Mädchen!

Dass ich kurz vor Erreichen des Postamtes noch mit dem Fuß umknicke und ihn anstauche ist wohl an diesem Tag einfach im Programm vorgesehen und was ich nun an diesem und dem morgigen Abend zum Essen anbiete weiß ich noch immer nicht. Hoffentlich scheint an diesen Abenden wenigstens die Sonne nicht; die Fenster sehen inzwischen wirklich grauenhaft aus.

275 (gebindestricht darauf wartend, dass wenigstens Reisepässe abgeschafft werden)

© marmonemi [10/02] / skriptum

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Der Sommer beginnt, die Sonne scheint, die Fenster meiner Wohnung müssten schon wieder geputzt werden und ich muss dringend zum Ordnungsamt.

~

Nun braucht der Mensch ja eine Gültigkeit. In diesem unserem Lande natürlich mit Bild und Stempel. Das ganze nennt sich dann Ausweis, hilfsweise Reisepass.

Ich habe beides und beides ist ungültig. Ich bin also sozusagen abgelaufen … inaktiv … keine Betriebserlaubnis mehr … nicht mehr verfügungsberechtigt. Was tun? Ausweise verlängern. Doch das ist leider leichter gesagt als getan … manchmal.

Seit Monaten steht auf meiner „ich-muss-noch-ganz-dringend …!“-Liste, dass ich endlich beim Ordnungsamt einmarschiere, um meine Ausweise neu ausstellen zu lassen. Lust habe ich dazu überhaupt nicht. Aber sobald die Sonne am Himmel steht, erwischt mich eine teilweise Motivation, genau den Mist zu erledigen, den ich schon viel zu lange vor mir her schiebe… Also ran an den Feind und Ausweise neu beantragen.

Es hatte schon ewig gedauert, bis ich endlich die für neue Ausweise erforderlichen Passbilder hatte machen lassen. Diese waren nun inzwischen mit dem Ausweis-üblichen blöd-Grinsen in meinem Besitz.

Da ich vor ein paar Jahren so zackig war, zu heiraten und den Nachnamen meines damals relativ schnell designierten Exmannes dem Meinen anhängen ließ, obwohl ich „Strichmädchen“ – sprich: Frauen mit Doppelnamen – immer doof fand, ging ich also zunächst zum Standesamt um eine Namensänderung, die ja nicht automatisch mit Ausspruch der Scheidung erfolgt, zu beantragen. Denn dieser Namens-Appendix soll natürlich nicht in meinen neuen Ausweisen, die ich ja – sofern keine anderen Änderungen erforderlich werden – die nächsten 10 Jahre mit mir herum schleppen werde, stehen.

ABER … so einfach isses ja dann doch nicht!

Zunächst brauche ich mal, wie mir die nette Standesbeamtin mitteilte, eine „Abschrift aus dem Familienbuch mit Scheidungsvermerk“. Soweit einfach. Oder doch nicht. Denn das Familienbuch ist an die Stadt weitergeleitet worden, in der mein Exmann geboren wurde. Offensichtlich spielt es keine Rolle, dass sowohl er als auch ich zum Zeitpunkt der Eheschließung in Hannover gemeldet waren und auch hier lebten und geheiratet haben sowie geschieden wurden.

Das Dumme daran ist, dass er in einer Stadt geboren ist, die ich überhaupt nicht kenne. Und – zugegeben – mein Interesse, diese Stadt kennen zu lernen hält sich auch in deutlichen Grenzen … Das Gute daran ist, dass es nicht Afghanistan ist, sondern schon noch in Deutschland liegt.

Ich dachte mir, ich rufe da einfach an und bitte um Zusendung dieser Abschrift. Aber weit gefehlt … Die Idee an sich ist gut aber die hiesige Bürokratie verbietet derartiges. Ich muss da schon persönlich antreten. Also entschied ich mich, auf die Namensänderung zunächst zu verzichten.

Nun fiel ich zuversichtlich gestimmt im hiesigen Ordnungsamt ein zur Beantragung eines neuen Personalausweises und Reisepasses und mit dem Vorhaben, in charmante Verhandlungen zu treten, damit der Strich-Name nicht in den Ausweis aufgenommen wird.

Auch diese Idee hat was, ist aber ebenso undurchführbar wie die Vorherige. Ich trug mein Anliegen freundlich aber bestimmt vor. Mehr oder weniger atemlos: Der Beamte hatte nämlich eine Fahne, die in mir – so kurz nach dem Frühstück – sämtliche Magensäfte erstarren ließ, war aber sehr nett (klar, bei dem Pegel!). Das half mir jedoch nicht wirklich weiter, als er mir erklärte, dass es ja sooo einfach nicht sei, den Namens-Zusatz mal mir-nix-dir-nix wegzulassen. Das ginge nicht und der Name müsse im Ausweis stehen … vollständig … so wie ich offiziell registriert bin.

Bin ich noch? Ich bin doch längst inaktiviert!

Mein Vorschlag, den Namen so aufzunehmen, wie ich es wollte – also ohne Anhängsel – und den Strich-Namen als Künstlernamen einzutragen; dann wären ja alle Namen im Ausweis vermerkt, brachte den netten Alki-Beamten zwar laut zum Lachen (spätestens ab dann war ich auch stoned), dazu bewegt, diesem Wunsch nachzugeben, hat ihn sein Humor jedoch auch nicht.

Also einigte ich mich mit mir, diesen blöden Namenszusatz erstmal in Kauf zu nehmen. Für den Fall, dass ich erneut heirate, sich meine Adresse ändert oder sonstiges zwischen Himmel und Erde geschieht, könnte ich ja noch immer neue Ausweise beantragen.

Das Beantragen UND Bekommen neuer Ausweise ging dann allerdings in diesem Ordnungsamt auch nur bedingt. Denn diese Zweigstelle schließt am 1.7. und ich könnte zwar dort die Ausweise beantragen, müsste sie jedoch aufgrund der Schließung in einem von zwei anderen Ordnungsämtern der Stadt abholen. Ich hörte irgendwann in meinem Leben mal von diesen Stadtteilen, in denen sich diese beiden Ordnungsämter befinden. Wie ich da jedoch hinkomme – zu dienstüblichen Zeiten – und ob ich da überhaupt hin WILL, wusste ich nicht so wirklich. Also fragte ich nach Alternativen. Diese lautete dann, meine Ausweise gleich direkt beim Haupt-Ordnungsamt der Landeshauptstadt zu beantragen und dann auch dort wieder abzuholen.

Die Öffnungszeiten wären nicht das Problem doch mir deucht jetzt schon, dass die mich dann wahrscheinlich an mein „zuständiges“ Ordnungsamt verweisen werden, weil das ja noch bis 1.7. aktiviert ist. Dann geht die Rennerei wieder von vorne los und davor graut mir jetzt schon!

Und was verdammt nochmal macht der Abdruck einer Schuhsohle auf meiner Fensterscheibe?

Marmonemi
(momentan abgelaufen)
;-)

© marmonemi [06/02] / skriptum

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Im Jahr 1410 begann der Bau eines der eindrucksvollsten Gebäude Hannovers: Dem alten Rathaus. Nach knapp 100 Jahren war es fertig gestellt. Mit solchen Bauzeiten könnte Hannover heutzutage eher nichts mehr reißen. Dafür aber mit dem Erhalt solcher Gebäude. Ende des 19. Jahrhunderts sollte es abgerissen werden, was eine sehr massiv auftretende Bürgerinitiative jedoch zu verhindern wusste. Stattdessen wurde es Dank des Architekten Conrad Wilhelm Hase in den Urzustand um 1500 zurück versetzt.

Nachdem die Stadtverwaltung in das neue Rathaus umgezogen war, wurde das alte Rathaus für kommerzielle Zwecke und das Standesamt umfunktioniert. Eine weitere Sanierung erfolgte Ende des letzten Jahrtausends. Hierbei wurde vor allem der Innenbereich mit Innenhof als Lichthof neu gestaltet. Heutzutage finden sich in diesem Gebäude-Komplex zahlreiche Boutiquen und eine ansprechende Gastronomie. Auch ein Festsaal, sowie Konferenz- und Seminarräume für bis zu 1.000 Personen stehen zur Verfügung.

Auf einer Seite des Gebäudes befindet sich ein Terrakotten-Fries mit 61 Figuren, auf dem die Geschichte Hannovers dargestellt wird. Sehr sehenswert sind auch die gotischen Fialengiebel. Durch ein Bogenfenster ist ein mittelalterliches Volksspiel, das Luderziehen, zu sehen. Zum Schmunzeln bringt die noch heute erhaltene Gerichtslaube (auf dem Foto, das nur einen ganz kleinen Ausschnitt des Gebäudes zeigt, unten links zu sehen). Der Rechtsprecher stand somit vor Wind und Wetter geschützt; das schnöde Volk stand auf dem Platz. An oder in der Gerichtslaube (die Legenden kämpfen noch) soll es auch einen Pranger gegeben haben, so dass das Volk vor längst vergangener Zeit tatsächlich selbst noch „Recht sprechen“ konnte.

Gerichtsbarkeit-SA500095-SW700

Über das „Luderziehen“ muss ich jetzt nochmal ganz in Ruhe nachdenken … ;o)

© skriptum

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