Posted in © skriptum, Hannover, Palaver & Zeux, tagged Akt, Aufmerksamkeit, Ausnahme, Badezimmer, Bedürfnis, Bedrohung, Bild, Bildschirm, Charakter, Drittel, Ehrensache, Emily, Erna, Esmeralda, Fliege, Foto, Friederich, Generation, Hände, Höflichkeit, Heizungsrohr, Hoffnung, Jahrzehnt, Kleiderschrank, kopfüber, Kuschelvieh, Lady, links, Linse, Mitbewohner, Mitte, Name, Nähe, Punkt, rechts, Reise, Schlafzimmer, Seite, Skriptum, skryptoria, Spinne, Stubenfliege, symbolisch, Tag, Tee, ungewollt, Vollbad, Wand, Wange, Waschbecken, Wesen, Zukunft on Mittwoch, 30. Juni 2010|
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Erna,

Das Kuschelvieh!
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Ich neige ja dazu, meine Mitbewohner beim Namen zu nennen. Wobei „nennen“ eher symbolischen Charakter hat. Wir sitzen nicht zusammen beim Tee oder sowas. Nein, so weit geht es nicht. Aber einen Namen zu geben, wenn wir uns jeden Tag sehen, halte ich für so eine Art Akt der Höflichkeit. Und hier präsentiere ich nun Erna, das Kuschelvieh.
Erna ist eine hundsgemeine Stubenfliege. Sie hat ein bemerkenswert ausgeprägtes Kuschel-Bedürfnis. Permanent fliegt sie meine Wange, meine Hände oder sonstiges von mir an. Wenn ich sie allzu oft weggescheucht habe, setzt sie sich eben mitten auf den Bildschirm. Da ich Wesen, die ständig um meine Aufmerksamkeit betteln, nicht mag, zeigt sich mit Erna die absolute Ausnahme: Ihr verzeihe ich das. Es sei denn …
… sie flaniert über den Bildschirm. Das ist an sich nicht schlimm. Nur, wenn sie das kackenderweise tut, werde ich fuchtig. Den Sch*** in Form zahlreicher kleiner Punkte muss ich nämlich wieder weg machen. Und das nervt richtig!
;o)
***
Halt, stop, Moment!
Noch nicht weg gehen!
Einer kommt noch!
Nein, nicht „einer“, sondern eine:
Esmeralda,

Die Badezimmerspinne
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Esmeralda begleitet mich mittlerweile seit Jahrzehnten. In der wievielten Generation weiß ich allerdings nicht. Sie hängt üblicherweise kopfüber an einem Gitternetz im Badezimmer. Wenn sie auf großer Reise ist, finde ich sie meist im Schlafzimmer, ebenfalls kopfüber, zwischen Kleiderschrank und Wand am Heizungsrohr hängend. Manchmal ist ihr aber auch nach ein wenig Nähe. Dann sitzt sie in meinem Waschbecken und scheint auf mich zu warten. Allerdings hält sie sich ganz Lady-like im linken Drittel auf, so dass ich die Mitte und die rechte Seite bequem nutzen kann. Klar, dass ich beim Händewaschen dann etwas vorsichtiger bin. Ich will ihr ja kein ungewolltes Vollbad verpassen. Sie verhält sich mir gegenüber sehr rücksichtsvoll, dann kann ich das ihr gegenüber auch.
Tja, und dann gibt es da auch noch Friederich. Bitte niemals das zweite „e“ im Namen vergessen; da ist er sehr eigen! Friederich ist leider so dermaßen schnell, dass ich ihn noch nie vor die Linse bekommen habe. Aber ich bleibe dran; da kann ich ja echt stur sein. Und sobald ich es geschafft habe, werde ich ihn hier natürlich auch vorstellen. Klar, Ehrensache!
;o)
***
Teilweise der lieben Emily gewidmet, in der Hoffnung, dass sie Spinnen in Zukunft vielleicht nicht mehr ganz so arg als Bedrohung empfindet! ;o)
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