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Posts Tagged ‘Zwischenzeit’

Müde. Im Moment bin ich einfach nur endlos müde. Ich schlafe soviel wie noch nie und doch ist da immer diese bleierne Müdigkeit. Liegt’s am Wetter? Habe ich zuviel um die Ohren? Werde ich alt? Zu letzterem bitte keine Bemerkungen!

Müßig zu erwähnen, dass ich heute früh verschlafen habe.

Macht aber nichts; meine Chefin kommt eh immer deutlich später als ich.

Also mal wieder im Schnelldurchlauf den Morgen hinter mich bringen. Klamotten raus suchen, reinschmeißen, rausschmeißen, duschen, Zähne putzen, wieder in die Klamotten reinschmeißen, drin bleiben, Tasche schnappen und los zur Bahn. Sauwetter.

Müßig zu erwähnen, dass ich einen großen Schirm vergessen hatte, mitzunehmen.

Macht aber nichts; ich habe ja immer meinen kleinen Schirm in der Tasche.

Doch, doch, heute tatsächlich. Also frickelte ich ihn zwischen Stechschritt und Eiltempo aus der Tasche, achtete dabei nur leider nicht so genau auf den Weg. Und ZACK … umgeknickt. Das war mir letzte Woche schon einmal passiert und logischerweise hatte ich mir dabei einen Absatz abgebrochen. Die letztwöchigen Schuhe Modell „abgebrochener Absatz“ waren beim Schuster und müssten inzwischen repariert sein.

Müßig zu erwähnen, dass mir an diesem Morgen selbstredend wieder ein Absatz abgebrochen ist.

Macht aber nichts; ich wollte eh die anderen Schuhe vom Schuster abholen.

Also weiter zur Haltestelle. In strömendem Regen. Humpelnd. Versteht sich. Füße nass weil Schuhe offen. Und kaputt. Der Eine zumindest. Der Andere nicht. Nur dass mir das in dem Moment nicht zwingend weiter half. An der Haltestelle angekommen war ich total groggy.

Müßig zu erwähnen, dass an diesem Morgen und bei diesem Wetter mindestens drei Bahnen ausfielen.

Macht aber nichts; ich musste ob meiner doch recht eigentümlichen Gehweise eh erst mal in Ruhe durchatmen.

Auf dem Weg zwischen Haltestelle und Sender überlegte ich, ob ich mir vom Bäcker was mitnehme. Im Büro-Kühlschrank habe ich eigentlich immer Aufschnitt und Butter. Also entschied ich mich für drei einfache Brötchen.

Müßig zu erwähnen, dass es in der Kasse mal wieder keinerlei Kleingeld gab.

Macht aber nichts; ich wollte meine 75 Centstücke eh irgendwann mal loswerden.

Im Sender angekommen war ich einfach nur froh, endlich im Trockenen zu sein und steuerte, nachdem ich mir die morgendliche Post geschnappt hatte und inzwischen mit Tasche, klatschnassem Regenschirm, Brötchentüte und Post reichlich bepackt war, humpelnd mein Office an.

Müßig zu erwähnen, dass ich meinen Büroschlüssel zuhause vergessen hatte.

Macht aber nichts; der Generalschlüssel war nicht auffindbar und meine Chefin kam nur knapp eine Stunde später.

In der Zwischenzeit hatte ich mir überlegt, dass mir ein Brötchen neue Kräfte verleihen könnte. Also holte ich mir aus der Teeküche siegessicher einen Teller und ein Messer. Zurück am Kühlschrank, in dem ich meine Lebensmittel aufbewahre, lud ich alles ab und öffnete die Kühlschranktür.

Müßig zu erwähnen, dass ich doch keinen Aufschnitt mehr dort hatte.

Macht aber nichts; die Butter war auch alle.

Trockene Brötchen mag ich ja nun nicht unbedingt. Zumindest nicht so gern, dass ich mich darum prügeln würde. Musste ich aber auch nicht. Außer mir wollte sie sonst auch niemand. Also mümmelte ich aus Langeweile wenigstens eines der (trockenen) Brötchen in mich hinein. Nachdem mein Office seine wundersame Öffnung erfahren hatte, legte ich zunächst los. Gegen Mittag humpelte ich dann siegessicher zum Schuster, um die inzwischen reparierten Schuhe abzuholen und die heute verunglückten gleich dort zu lassen.

Müßig zu erwähnen, dass ich letzte Woche nur den kaputten Schuh dort gelassen hatte. Den Verletzten. Der Unverletzte stand zu Hause.

Macht aber nichts; ich wollte eh mal nach neuen Schuhen gucken.

Das von mir – okay: inzwischen ein wenig genervt – angesteuerte Schuhgeschäft hatte wirklich so rein gar nichts im Angebot, von dem ich auch nur annähernd hätte behaupten können, dass es mir gefällt. Na ja, der Verkäufer war ganz nett aber ich wollte ja keinen Kerl, sondern Schuhe. Also kaufte ich irgendwas in meiner Größe, zog „es“ an und ging zurück zum Schuster, um die kaputten Schuhe endgültig dort abzugeben.

Müßig zu erwähnen, dass ich die gerade erstandenen „Etwasse“ schon sch**** fand, als ich in ihnen den Schuhladen gerade mal ein paar Schritte verlassen hatte.

Macht aber nichts; irgendwie ist das anscheinend eh ein gebrauchter Tag.

Zurück im Office war es relativ ruhig, so dass ich tatsächlich das aushäusige Wetter zeitlich wahrzunehmen im Stande war. Es wechselte im dreiviertel Takt. Unglaublich. So viele Wetter an einem Tag … das hat schon was! Als ich den Feierabend in Angriff nahm, war der Himmel bedeckt. Also schob ich meine Sonnenbrille ins Etui und verbuddelte dieses in der Tasche, nachdem ich den Schirm heraus gezogen hatte. So gerüstet verließ ich den Sender.

Müßig zu erwähnen, dass die Sonne regelrecht knallte, als ich auf die Straße kam und sich kein einziger … aber auch wirklich absolut gar kein einziger … Regentropfen blicken ließ.

Macht aber nichts; Regen hatten wir heute ja eh schon genug.

Endlich in der Bahn sitzend öffnete ich also meine Tasche, kramte das Brillen-Etui von ganz unten (wie es da so schnell hingekommen ist, bleibt mir ein Rätsel) nach oben, fischte meine Sonnenbrille raus, klemmte sie mir in den Ausschnitt, frickelte den Schirm zurück in seine – logischerweise viel zu enge, also alles wie immer – Hülle, stopfte den Schirm (in der Hülle) in die Tasche und machte es mir gemütlich.

Müßig zu erwähnen, dass es, als das Gefährt von U-Bahn wieder zu Straßenbahn wurde und wir das Tageslicht erreichten, wie aus Eimern schüttete und von Sonne wirklich rein gar nie nix zu sehen war.

Macht aber nichts; ich hatte ja einen Schirm bei mir.

Also Kommando zurück und den Schirm wieder raus … Brille rein … und hoffen, dass die Bahn unbeschadet über die werweißwietief in Regenwasser stehenden Straßen/Schienen meine Haltestelle findet. Angekommen und raus. Ich wollte nur noch nach Hause. Also erneuter Stechschritt. Das Wiesenstück, was vielen als willkommene Abkürzung dient, war überwiegend, aber eben nicht überall, ziemlich aufgeweicht.

Müßig zu erwähnen, dass ich bei diesem Unterfangen auf den nagelneuen Schuhen umknickte und mir das Fußgelenk verknackste.

Macht aber nichts; ich war ja bald zuhause und dann konnte ich mich ganz gepflegt einem jetzt doch langsam fälligen, mittelschweren hysterischen Anfall widmen.

*ARRRRRGH!*

© skriptum
[28.08.04]

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Nachdem er sich aufgrund eines sog. „Stöckchens“ in die Rolle des Hausmeister Krause samt Dackel erinnert sah, was ich gut verstehen konnte, ging die Suche nach einer neuen Begrifflichkeit unter anderem an sie weiter und landete danach auch bei mir. Zwischenzeitlich wurden mehrere „Stöckchen“ schon nicht mehr aufgenommen, was zumindest die Vermutung zulässt, dass der Name tatsächlich impliziert „Los fang, Du Hund!“. Und dazu habe ich ehrlich gesagt auch keine Lust.

Allzu hochtrabend sollte eine mögliche neue Bezeichnung sicher nicht sein. Ein einfacher „Wortwahn“ (zumindest eines Fans – neben mir – kann ich mir bei dieser Begrifflichkeit sicher sein) würde es ja schon tun. „Wortwahn“ könnte jeder aussprechen und dieser Begriff zwingt niemandem eine Kreativität ab, die er nicht zu leisten in der Lage wäre. Zumindest wenn ich mich hier bisher richtig orientiert habe. „Wortwahn“ ist flexibel genug, um Kreativität zuzulassen und einfach genug, um Kleineres nicht mickrig erscheinen zu lassen.

Ich plädiere also für „Wortwahn“ und stelle ihm und ihr weitere Gedanken dazu anheim. ;o)

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Sie schon wieder … ;o)

Dieses Mal möchte sie mein Sonntagsgesicht während eines Gedankenkränzchens sehen. Als so genanntes „Stöckchen“ und so. Aber mal abgesehen von dem Stöckchen … Ob sie sich das wirklich gut überlegt hat? Na gut, jetzt ist es eh zu spät. Oder passiert. Wie auch immer man es betrachten möchte … dieses Sonntagsgesichtsgedankenkränzchen.

sonntagskraenzchen.jpg

Sonntage sind wie ein Teller voller Sushi:

Jeder Teller ist gleich voll.
Und jedes Mal finden sich verschiedene Variationen,
die förmlich zu rufen scheinen
„Nimm mich! Nimm mich zuerst!“.

Tja, und dann fängt man an. Also fast.
Denn zunächst versucht das Auge zu ergründen,
welches Häppchen wohl das schmackhafteste ist.
Dabei stellt man immer wieder fest,
dass alle gleichermaßen gut schmecken.
Es sei denn, im Verborgenen befindet sich zuviel Wasabi
und man verbrennt sich beim Essen die Speiseröhre samt Magen.

Genauso ist es mit Sonntagen:

Jeder Sonntag hat 24 Stunden.
Und jedes Mal gibt es verschiedene Möglichkeiten,
die förmlich danach zu rufen scheinen
„Mach dieses!“ oder „Mach jenes!“.

Tja, und dann fängt man an. Also fast.
Denn zunächst versucht der Verstand zu ergründen,
welche Betätigung wohl am aufregendsten ist.
Dabei stellt man immer wieder fest,
dass alles gleichermaßen aufregend ist.
Es sei denn, man schätzt die eine oder andere Situation falsch ein
und kriegt nicht schnell genug die Kurve, um sich nicht zu Tode zu langweilen.

Und dann gibt es da noch diese Sonntage, an denen man leider nicht umhin kommt, den Berg an Arbeit, der einem gerade über den Kopf zu wachsen droht, abzuarbeiten, um zumindest wieder das Ende des Tunnels zu sehen. Vom Licht spreche ich lieber etwas später erst.

Diese Sonntage sind auch wie eine Sushi-Platte.
Allerdings mit Fisch von vorgestern.
In der Zwischenzeit ungekühlt, versteht sich …

;o)

© skriptum

*****

Ich zirkel das Stöckchen mal in ihre und seine Richtung. Mal sehen, was passiert.

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